Hofmann, August Wilhelm von

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August wilhelm von hofmann.jpg

August Wilhelm von Hofmann (Lebensrune.png 8. April 1818 in Gießen; Todesrune.png 5. Mai 1892 in Berlin) war ein deutscher Chemiker. Er entwickelte unter anderem eine Reihe von chemischen Farbstoffen, darunter das Hofmann-Violett und beschrieb erstmalig den genauen Verlauf der Gewinnung von Benzol aus Steinkohleteer.

Leben

August Wilhelm Hofmann studierte ab 1836 bei Justus von Liebig in Gießen Chemie und promovierte 1841. Bereits in seiner Dissertation über die Basen des Steinkohlenteers hatte Hofmann die Existenz von Chinolen und Anilin nachgewiesen. Er habilitierte sich 1845 und ging als Privatdozent für Chemie nach Bonn. Noch im gleichen Jahr verließ er das zersplitterte Deutschland, in dem auf Grund der politischen Zustände wissenschaftliche Arbeit von Deutschen behindert wurde, und übernahm auf Empfehlung Liebigs und auf Wunsch des englischen Prinzgemahls Albert eine Professur am Chemischen Institut der „Royal School of Miners“ in London. Er wurde dort mit der Errichtung des „College of Chemistry“ beauftragt, dessen Leitung ihm nach der Fertigstellung übertragen wurde. Zwanzig Jahre forschte er nun für England. Er hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung und wirtschaftlichen Verwertung der Teerfarbstoffchemie für Textilfärbung. Teer war bis dahin ein Abfallprodukt bei der Koksgewinnung aus Steinkohle. Nun wurde Teer zum wichtigsten Ausgangsmaterial für die industrielle organische Chemie.

Hofmann entdeckte auch die Vitalfarben, die die Arbeiten von Robert Koch, Paul Ehrlich und Emil von Behring in der Erforschung der Bakterien überhaupt erst ermöglichten. 1862 gelang es ihm, aus Fuchsien die Farbstoffe Chrysanilin, Rosanilin und Leukanilin zu gewinnen. Ein Jahr später synthetisierte er Triphenylrosanilin sowie das nach ihm benannte Violett. 1864 ging er zurück nach Deutschland an die Berliner Universität. Hofmann gründete im Jahre 1867 gemeinsam mit Adolf von Baeyer, Carl Alexander von Martius, Carl Bernhard Scheibler und Emil Schering die „Deutsche Chemische Gesellschaft“ deren erster Präsident er wurde. 1880 hielt er als Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin seine Rektoratsrede zu dem Thema „Die Frage der Theilung der philosophischen Facultät“.

Werke (Auswahl)

  • Einleitung in die moderne Chemie (PDF-Datei)
  • Die organische Chemie und die Heilmittellehre (PDF-Datei)
  • Chemische Erinnerungen aus der Berliner Vergangenheit: Zwei akademische Vorträge (PDF-Datei)
  • Die Frage der Theilung der philosophischen Facultät: Rede zum Antritte des Rectorats in der Aula der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 15. October 1880 (PDF-Datei)
  • Zur Erinnerung an vorangegangene Freunde: Gesammelte Gedächtnissreden (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)

Literatur

  • Jakob Volhard, Emil Fischer: August Wilhelm von Hofmann - Ein Lebensbild. Im Auftrage der Deutschen chemischen Gesellschaft, 1902 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Deutschen chemischen Gesellschaft und des 100. Geburtstages ihres Begründers August Wilhelm von Hofmann, 1918 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!