Axelrod, David

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David Axelrod (2008)

David Axelrod (Lebensrune.png 22. Februar 1955 in Neu York Stadt) ist ein jüdischer Journalist und politischer Berater (spin-doctor) in den Vereinigten Staaten. Er wurde vor allem bekannt als leitender Wahlkampfmanager des demokratischen Politikers Barack Obama bei den VS-amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2008.

Werdegang

Herkunft

David Axelrod wurde am 22. Februar 1955 als Sohn eines jüdischen Ehepaars in der Lower East Side von Neu Yorks Stadtteil Manhattan geboren und wuchs mit seiner älteren Schwester Joan im dortigen Bezirk Stuyvesant Town auf. Der Vater Joseph, der 1920 als Neunjähriger einer Gruppe von Waisenkindern den Weg durch die russischen Revolutionswirren aus der Ukraine gebahnt hatte, war Psychologe; die Mutter Myril arbeitete als Journalistin für die linksgerichtete Zeitung „PM“ und später in der Werbebranche.

Als David Axelrod acht Jahre alt war, trennten sich die Eltern, vier Jahre später erfolgte die Scheidung. 1974 nahm sich sein Vater das Leben, was David Axelrod nach eigenem Bekunden aus Scham 30 Jahre lang verschwieg und erst 2006 in einem Zeitungsartikel publizierte.

Ausbildung

Nach dem Besuch der Stuyvesant High School in Manhattan studierte David Axelrod Politikwissenschaft an der University of Chicago und schloß sein Studium 1977 mit dem Bachelor-Grad (B.A.) ab.

An der Universität lernte Axelrod auch seine spätere Ehefrau Susan Landau kennen, die er 1979 heiratete.

Wirken

Politischer Berater

Axelrod begann bereits als Teenager, sich für Politik zu interessieren und in kleinem Maßstab politisch zu wirken: 1968 verteilte er Wahlkampfaufkleber für den Demokraten Robert F. Kennedy. Als Student begann Axelrod als politischer Redakteur für den Hyde Park Herald zu schreiben. Nach seinem Studienabschluß 1977 fand er eine feste Anstellung bei der Zeitung Chicago Tribune, für die er ebenfalls bereits als Student gelegentlich Beiträge abgeliefert hatte.

1982 übernahm Axelrod die Leitung der lokalpolitischen Abteilung beim Tribune. Außerdem erhielt er zu dieser Zeit eine eigene politische Kolumne bei der Zeitung. 1984 wurde Axelrod erstmals als professioneller politischer Berater tätig: In jenem Jahr wurde er Mitarbeiter im Wahlkampfteam des Senators Paul Simon, in welchem er zunächst als Kommunikationsdirektor agierte. Nach nur acht Wochen in dieser Funktion, wurde er zum Co-Manager des Wahlkampfteams befördert.

1985 gründete Axelrod die politische Beratungsfirma Axelrod & Associates. 1987 leitete er erfolgreich die Wiederwahlkampagne für Chicagos amtierenden Bürgermeister Harold Washington, dem ersten Afroamerikaner der dieses Amt ausübte. Mit dem Wahlsieg Washingtons gelang es Axelrod, sich eine Reputation als Spezialist für die Führung harter Wahlkämpfe aufzubauen. Insbesondere galt er als Experte darin, afroamerikanische Politiker - die zu dieser Zeit vielfach noch als „unwählbare“ Exoten galten - der weißen Bevölkerung als ernstzunehmende Kandidaten für öffentliche Ämter zu präsentieren. Diesen Ruf befestigte Axelrod in den folgenden Jahren indem er weiteren Afroamerikanern zum Sprung ins Amt des Bürgermeisters von bedeutenden US-Metropolen verhalf: So leitete er die erfolgreichen Wahlkämpfe von Dennis Archer (Detroit), Michael R. White (Cleveland), Anthony A. Williams (Washington D.C.), Lee P. Brown (Houston) und John F. Street (Philadelphia). Der Stadt Chicago blieb Axelrod als politischer Strategieberater des langjährigen Bürgermeisters der Stadt, Richard M. Daley, verbunden.

Obamas Wahlkampf

Axelrod ist Barack Obamas Chef-Stratege.

1992 lernte Axelrod in Chicago Barack Obama kennen, der ihm durch Betty Lu Saltzmann vorgestellt wurde, nachdem Obama ihm durch sein Engagement aufgefallen war, Afroamerikaner davon zu überzeugen, sich in die Wählerregister der Stadt eintragen zu lassen.

2004 arbeitete Axelrod für das Wahlkampfteam des Bewerbers um die demokratische Nominierung als Kandidat für das Amt des VS-Präsidenten, John Edwards. 2006 war Axelrod an der Wahlkampagne von Eliot Spitzer, dem demokratischen Bewerber um das Amt des Gouverneurs des VS-Bundesstaates New York, beteiligt.

2007 übernahm Axelrod die Leitung der Bewerbungskampagne des Senators von Illinois, Barack Obama, um die Nominierung als Kandidat der Demokratischen Partei bei den Präsidentschaftswahlen 2008. Bedenken gegen eine Beteiligung an Obamas Kampagne, die Axelrod hatte, da mehrere von Obamas Mitbewerbern um die Nominierung (Hillary Clinton, Chris Dodd und John Edwards) ehemalige Klienten von ihm waren, schob er letztlich beiseite. Zu Hillary Clinton stand er zudem privat in freundschaftlicher Beziehung, seit diese sich in den 1990er Jahren um die Förderung der von Axelrods Ehefrau gegründeten Stiftung Citizens United for Research in Epilepsy, die sich der Bekämpfung von Epilepsie widmet (Axelrods Tochter leidet unter dieser Krankheit), bemüht hatte. Offiziell begründete Axelrod seine Entscheidung damit, daß er von der historischen Bedeutung, die eine Wahl Obamas haben würde, überzeugt sei, und weil er überzeugt sei, im Falle einer Wahl Obamas eines Tages zurückblicken und sich sagen zu können, daß er etwas großes geleistet habe.

Große Erfolge konnte Obama im Wahlkampf insbesondere dadurch erzielen, daß er seine Bewerbung unter die - unter anderem von Axelrod erarbeitete - Losung „Change“ stellte, die sich als äußerst massenwirksam erwies. Des weiteren initiierte das Wahlkampfteam eine sogenannte Graswurzelbewegung, die darauf abzielte, die Wahlkampfkassen von Obamas Bewerbungskampagne durch die finanzielle Unterstützung einer breiten Bewegung aus Kleinspendern füllen zu lassen, anstatt (wie traditionell bei VS-Wahlkämpfen üblich) auf die Unterstützung einiger weniger besonders finanzkräftiger Großspender (Lobby) zu setzen. Außerdem erwies sich die Strategie der Kampagne als erfolgreich, im demokratischen Vorwahlkampf insbesondere um solche Wahlstimmen zu werben, die nach dem sogenannten Caucus-Model vergeben wurden. Hillary Clinton, Obamas erfolgreichste innerparteiliche Mitbewerberin, versäumte es Axelrods Einschätzung zufolge sträflich, ihre Ressourcen zur Gewinnung dieser Stimmen einzusetzen.

Nach Obamas Sieg in den partei-internen Vorwahlen, übernahm Axelrod die Leitung von Obamas Wahlkampfteam für die Wahlen am 4. November 2008.

Obamas Kabinett

Der leitende Stratege hinter Obamas Wahlsieg, der Journalist David Axelrod, soll auch weiterhin dessen Spitzenberater sein.[1] Für 2011 kündigte Axelrod sein Ausscheiden aus dem Amt an.

Verweise

Fußnoten

  1. EuroNews, 20. November 2008