Bürkel, Heinrich

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Heinrich Bürkel, Fotografie von Franz Hanfstaengl.
Heinrich Bürkel, etwa 1856

Heinrich Bürkel (* 29. Mai 1802 in Pirmasens; † 10. Juni 1869 in München) war ein deutscher Maler.

Leben

Heinrich Bürkel war von seinem Vater, einem Land- und Gastwirt, ursprünglich für den Kaufmannsstand bestimmt. Nach seiner Kaufmannslehre verließ er aber denselben und arbeitete fünf Jahre bei einem Friedensrichter als Gerichtsschreiber. 1821 begab er sich nach München, wo er sich durch Studien nach, vor allem in den königlichen Galerien in München und Schleißheim ausgestellten niederländischen Genrebildern und nach der Natur zum Maler ausbildete und akademischen Unterricht ablehnte.

1825 wurde Bürkel Mitglied des im Vorjahr gegründeten Münchner Kunstvereins, der im Gegensatz zur Akademie stand.

Auch in Ober- und Süditalien, wohin Bürkel von 1827 bis 1832 reiste, wurde er nur von der realistischen Seite des Lebens angezogen, wusste jedoch seinen Genrebildern durch ihre charakteristische Wahrheit, oft mit humoristischer Zugabe, großen Reiz zu verleihen. Die Zahl seiner Gemälde ist so groß, daß sich kaum eine namhafte Sammlung findet, in welcher er nicht vertreten ist. Zunächst waren es Gebirgsszenen aus dem bayrischen und Tiroler Alpenland, welchen er als einer der frühsten Genremaler dieser Art bleibende Geltung zu verschaffen wußte. Seine Dorf- und Wirtshausszenen in ihrer an die großen Niederländer erinnernden Derbheit übertrugen die Richtung jener Meister in die moderne Kunst. Auch Fuhr- und Ackersleute in Verlegenheit waren von ihm gerne dargestellte Stoffe.

Seine Studienreisen in den Alpen sowie der Umgang mit den Malern Max Josef Wagenbauer und Johann Georg von Dillis führten ihn auch zur selbständigen Landschaft. In Italien war es besonders die Umgebung von Rom, welcher er seine Schöpfungen entnahm, vorzugsweise Szenen des Volkslebens in seiner alltäglichsten Erscheinung. Außerdem machte er Ausflüge nach Neapel, Pompeji und Paestum.

1832 kehrte Bürkel nach München zurück, heiratete dort Johanna von Hofstetten und freundete sich mit dem Maler Carl Spitzweg sowie dem Schriftsteller Adalbert Stifter an.

Zwischen den Jahren 1835 und 1838 unternahm Bürkel erneute Reisen nach Oberitalien und Rom. Gleichzeitig verzeichneten seine Bilder eine rege Ausstellungsbeteiligung und Verkäufe in allen bedeutenden deutschen Kunstvereinen und Akademien.

Literatur

  • Friedrich Pecht: Bürkel, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 623 f.
  • Hans-Peter Bühler, Heinrich Krückl: Heinrich Bürkel – mit Werkverzeichnis der Gemälde. F. Bruckmann, München, 1989, ISBN 3-7654-2232-0

Verweise