Baeyer, Walter Ritter von

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Walter Ritter von Baeyer (* 28. Mai 1904 in München; † 26. Juni 1987 in Heidelberg) war ein deutscher Psychiater und Neurologe.

Werdegang

Walter Ritter von Baeyer, ev., war ein Enkel des Chemikers und Nobelpreisträgers Adolf von Baeyer,[1] dem u.a. die erste Vollsynthese des Indigos gelang. Nach dem Studium der Medizin promovierte Baeyer 1928 mit einer Arbeit über die Psychologie verkrüppelter Kinder und Jugendlicher, und war anschließend als Arzt tätig. 1947 habilitierte er sich für Neurologie und Psychiatrie und wirkte ab 1948 für diese beiden Fächer als apl. Professor an der Universität Erlangen. Gleichzeitig war er Chefarzt der Nervenklinik des Städtischen Krankenhauses in Nürnberg. Im November 1955 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Heidelberg, wo er bis zu seiner Emeritierung den Lehrstuhl versehen und die Psychiatrische und Neurologische Klinik als Direktor geleitet hat. Entsprechend seiner Position war er Mitglied zahlreicher Fachverbände und Gremien. Er hat auf seinem Fachgebiet zahlreiche Veröffentlichungen herausgebracht (vor allem Psychopathie und moderne Schocktherapie) und war von 1950 bis 1975 Mitherausgeber der Zeitschrift „Nervenarzt“.[2] Von 1966 bis 1971 war er Vizepräsident des Weltverbands für Psychiatrie.

Familie

  • Großvater: Johann Friedrich Wilhelm Adolf Ritter von Baeyer (1835-1917) 1905 Nobelpreisträger für Chemie[3]
  • Vater: Hans Emil Ritter von Baeyer (1875-1941) u.a. 1918-1934 Prof. an Med. Fak. Heidelberg[4]
  • Mutter: Hildegard von Baeyer, geb. Merkel (1882-1958)
  • Ehefrau: Dr. phil. Marie Wanda Baeyer, geb. von Katte (1911-1997) u.a. Leiterin des Rechtsausschusses der Bayer. Frauenvereine, Lehrbeauftragte für Psychologie

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Psychiatrie der Verfolgten. Psychopathologische und gutachtliche Erfahrungen an Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung und vergleichbarer Extrembelastungen. Berlin 1964, zusammen mit Häfner, Heinz, Kisker u.a.
  • Angst. Frankfurt/M. 1971. 2. Aufl. 1973, zusammen mit Baeyer-Katte, Wanda
  • Endomorphe Psychosen bei Verfolgten. Statistisch-klinische Studien an Entschädigungsgutachten ... , Berlin 1982, zusammen mit Binder, Werner

Fußnoten

  1. Adolf von Baeyer war mütterlicherseits jüdischer Herkunft.
  2. Internationales Biographisches Archiv 40/1987
  3. Beneke (2005) S. 12 u.ö.
  4. Drüll (1986) S. 9 f.