Bausch, Johann Lorenz

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Johann Lorenz Bausch

Johann Lorenz Bausch, auch Johann Laurentius Bausch (Lebensrune.png 30. September 1605 in Schweinfurt; Todesrune.png 17. November 1665 ebenda), war ein deutscher Arzt und Gründer der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina“.

Leben

Johann Lorenz’ Vater war der zweimalige Schweinfurter Bürgermeister und Lehrer der Anatomie Leonhard Bausch, seine Mutter, Barbara Büttner, die Tochter des städtischen Notars Laurentius Büttner. Sein Bruder Heinrich Bausch war ein Schweinfurter Schmied.[1]

Bausch besuchte in den Jahren 1615 bis 1621 das Gymnasium in Schleusingen und bezog 1623 die Universität Jena, um Medizin und Philosophie zu studieren. 1626 wechselte er nach Marburg und setzte seine Studien ab 1628 an der berühmten medizinischen Fakultät in Padua fort. An der Universität Altdorf promovierte er am 29. Juni 1630 zum Doktor. Er ließ sich in Schweinfurt als praktischer Arzt nieder und heiratete Anna Margaretha, die Tochter des Ratskonsulenten Dr. Paulus Brückner. Als die Schweden in den Jahren 1632 bis 1634 in Würzburg weilten, trat er dort am Juliusspital in schwedische Dienste, kehrte jedoch während der Pestepidemie 1634/35 nach Schweinfurt zurück, um die Erkrankten zu pflegen. Nach dem Tod seines Vaters 1636 wurde er vom Schweinfurter Rat zum Physicus ordinarius (Stadtarzt) berufen.

Gründung der Academia Naturae Curiosorum

Zu Jahresbeginn 1652 rief Bausch die Academia Naturae Curiosorum, die heutige Deutsche Akademie der Naturforscher „Leopoldina“, ins Leben. Die „Leopoldina“ war anfangs eine reine Arbeitsgemeinschaft, deren Anliegen in dem literarisch-kompilativen Versuch bestand, eine Enzyklopädie der Heilmittel zu schaffen. Jedoch erst spät, im Jahr 1665, gab Bausch über die „Leopoldina“ seine Abhandlung über die Blut- und Adlersteine „Schediasmata bina curiosa de lapide haematite et aetite“ heraus. Ein Werk über das Einhorn („Schediasma curisum de unicornu fossili“) folgte. Kaiser Leopold I. verlieh der Akademie am 7. August 1687 eine Reihe bedeutender Privilegien: So durfte sie sich von nun an Sacri Romani Imperii Academia Caesareo-Leopoldina Naturae Curiosorum nennen und erhielt ein Wappen. Zugleich wurden der Akademie und ihren Publikationen völlige Zensurfreiheit gewährt. Mit diesen Privilegien änderte sich die „literarische Arbeitsgemeinschaft“ maßgeblich zu einem Forum des freien internationalen Austausches naturforschender wissenschaftlicher Erkenntnis.[2]

Schriften

  • Apothecken Tax d. Stadt Schweinfurt (1644)
  • Schediasmata bina curiosa de lapide haematite et aetite... (1665)
  • Schediasma curiosum de unicornu fossili... (1666)
  • Schediasma posthumum de caeruleo et chrysocolla (1668)
  • De calculorum varietate (1683)

Literatur

Fußnoten

  1. Netzprojekt „Deutsche Biographie“
  2. Uwe Müller in Unterfränkische Geschichte – Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Eingliederung in das Königreich Bayern. Band 4/1, Echter Verlag, Würzburg 1989, Seite 234–237