Bayernhymne
Die Bayernhymne ist die aktuelle Landeshymne Bayerns; sie wurde um 1860 von Michael Öchsner verfaßt. Das Lied bestand ursprünglich aus drei Strophen, die aktuelle Landeshymne besteht nur noch aus den ersten beiden. Die dritte wurde nach dem Ersten Weltkrieg entfernt, da die Monarchie abgeschafft worden war und man die Königsstrophe daher nicht mehr haben wollte. Seit 1964 wird das Bayernlied offiziell bei feierlich gestalteten staatlichen Veranstaltungen gespielt, und seit 1966 ist es auch offiziell die Hymne des Freistaates.
Inhaltsverzeichnis
Ideologische Streitigkeiten
1948 bearbeitete der deutsche Dichter Joseph Maria Lutz die Bayernhymne und entfernte dort alle Bezüge zu Deutschland. Aus „deutsche Erde, Vaterland“ wurde „Heimaterde, Vaterland“ und die Stelle „Daß mit Deutschlands Bruderstämmen / Einig uns ein jeder schau“ wurde zu „Daß vom Alpenland zum Maine / Jeder Stamm sich fest vertrau“ umgeschrieben. Diese Textfassung von Lutz wurde in einer „Bekanntmachung“ vom 29. Juli 1966 von Bayerns damaligen Ministerpräsidenten Goppel empfohlen. Seitdem gibt es einen Streit um die richtige Fassung. Ministerpräsident Franz Josef Strauß, der sich selbst als deutschen Patriot sah, beendete die Streitigkeiten schließlich, indem er die von Landtag und Regierung 1952/53 beschlossene Öchsner-Fassung, die nur geringfügig von der Urfassung abweicht und die deutschen Bezüge enthält, als richtige Textfassung festlegen ließ. Trotzdem gibt es heute immer noch Gruppen, denen die deutschen Bezüge unpassend erscheinen und die geänderte Hymne bevorzugen, wie etwa die separatistische Bayernpartei. Der Historiker Rolf Kosiek, der im dritten Band des „Großen Wendig“ dazu etwas schrieb, äußerte dort, daß „die Umerzieher [...] sich auf jeden Fall über die deutsche Zwietracht [freuen] und versuchen, sie möglichst auch weiterhin für ihre volksfeindlichen Ziele zu instrumentalisieren.“ [1]
BRD
Die im bayerischen Landtag vertretene Fraktion der Blockpartei SPD fordert seit dem Herbst 2016, der Bayernhymne nun eine dritte Strophe hinzuzufügen, in der zentrale, ideologisch karikierte Allgemeinbegriffe der BRD-Doktrin (→ Sprache der BRD) wie „Vielfalt, Offenheit und Toleranz betont werden“ sollen. Insbesondere soll diese ein unmißverständliches Bekenntnis zum EU-System (fälschlich als „Europa“ bezeichnet) enthalten. Diese dritte Strophe, das Ergebnis eines Schülerwettbewerbs, soll demnach folgendermaßen lauten:
- „Gott mit uns und allen Völkern, ganz in Einheit tun wir kund: In der Vielfalt liegt die Zukunft, in Europas Staatenbund. Freie Menschen, freies Leben, gleiches Recht für Mann und Frau! Goldne Sterne, blaue Fahne und der Himmel, weiß und blau.“[2]
Urfassung
- Gott mit dir, du Land der Bayern,
- Deutsche Erde, Vaterland!
- über deinen weiten Gauen
- ruhe Seine Segenshand!
- Er behüte deine Fluren,
- schirme deiner Städte Bau
- und erhalte dir die Farben
- Seines Himmels Weiß und Blau.
- Gott mit uns, dem Bayernvolke,
- daß wir, unsrer Väter wert,
- fest in Eintracht und in Frieden
- bauen unseres Glückes Herd;
- daß mit Deutschlands Bruderstämmen
- einig uns der Gegner schau,
- und den alten Ruhm bewähre
- unser Banner Weiß und Blau!
- Gott mit ihm, dem Bayern-König,
- Segen über sein Geschlecht!
- Denn mit seinem Volk im Frieden
- wahrt Er dessen heilig Recht!
- Gott mit ihm, dem Landesvater,
- Gott mit uns in jedem Gau,
- Gott mit dir, du Land der Bayern,
- Deutsche Heimat Weiß und Blau.
Text der heutigen Landeshymne
- Gott mit dir, du Land der Bayern,
- deutsche Erde, Vaterland!
- Über deinen weiten Gauen
- ruhe Seine Segenshand!
- Er behüte deine Fluren,
- schirme deiner Städte Bau
- Und erhalte dir die Farben
- Seines Himmels, weiß und blau!
- Gott mit dir, dem Bayernvolke,
- daß wir, uns'rer Väter wert,
- fest in Eintracht und in Frieden
- bauen uns'res Glückes Herd!
- Daß mit Deutschlands Bruderstämmen
- einig uns ein jeder schau
- und den alten Ruhm bewähre
- unser Banner, weiß und blau!