Becker-Freyseng, Hermann

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Hermann Becker-Freyseng (* 18. Juli 1910 in Ludwigshafen; † 27. August 1961 in Heidelberg) war ein deutscher Mediziner, Stabsarzt und Referent für luftfahrtmedizinische Fragen im Sanitätswesen der Luftwaffe, Angeklagter im Nürnberger Ärzteprozeß.

Leben

1935 erfolgte die ärztliche Approbation, 1940 trat er in den Dienst der Luftwaffe.

Von August 1941 bis Mai 1944 war Becker-Freyseng Hilfsreferent unter dem Chef des Referates für Luftfahrtmedizin im Sanitätswesen der Luftwaffe Albert Johannes Anthony. Darauf rückte er zum Nachfolger in die Position seines Vorgesetzten auf.

Nach Kriegsende

Im Nürnberger Ärzteprozeß wurde Becker-Freyseng angelastet, für sämtliche im Interesse des Sanitätswesens der Luftwaffe unter Erich Hippke und seinem späteren Amtsnachfolger Oskar Schröder Humanexperimente mitverantwortlich gewesen zu sein. Dies umfaßte die Höhen-, Unterkühl-, Sulfonamid-, die Impfstoffversuche gegen Fleckfieber und Gelbsucht sowie die Meerwasserversuche. Der Vorwurf einer Beteiligung Becker-Freysengs an den Sulfonamidexperimenten im KL Ravensbrück und den Gelbsuchtimpfstoffversuchen wurde im Prozeßverlauf durch die Klageführung fallengelassen.

Schuldig befunden wurde er durch das US-Tribunal allein der Teilnahme an den Versuchen zur Trinkbarmachung von Meerwasser im KL Dachau. Das Gericht warf dem Angeklagten vor, gegenüber seinem Vorgesetzten Oskar Schröder angeregt zu haben, zur Durchführung der Experimente Lagerinsassen als Probanden heranzuziehen und verurteilte ihn am 19. 8. 1947 zu zwanzig Jahren Haft. Das Tribunal stellt weder in Rechnung, daß die Probanden sich freiwillig zu den Versuchen zur Verfügung gestellt hatten, noch nahm es zur Kenntnis, daß medizinische Sachverständige vor Gericht die Ungefährlichkeit und ärztliche Sorgfalt der Versuchsdurchführung betont hatten.

Am 31. Januar 1951 wurde eine Strafreduzierung auf zehn Jahre durch den US-amerikanischen Hochkommissar John J. McCloy vorgenommen, am 20. November 1952 folgte die Haftentlassung aus der Justizvollzugsanstalt Landsberg.