Beinteinsson, Sveinbjörn
Sveinbjörn Beinteinsson ( 4. Juli 1924 in Island; 23. Dezember 1993) war ein isländischer Priester des Neuheidentums. Er spielte eine entscheidende Rolle für die staatliche Wiederanerkennung des Asatru als legitime Religion in Island 1973.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Im Jahr 1000 uZr. wurde auf dem Althing in Þingvellir der Beschluß gefaßt, der das Christentum zur Staatsreligion erklärte, neben der die heidnischen Götter aber zunächst weiter verehrt werden durften. Überliefert ist die Szene am Goðafoss, in der in großer Geste die letzten Götterbilder dem Fluß übergeben werden. Nach 973 Jahren wurde Asatru in Island wieder eine gleichwertige Religion, neben den Christentum.
Beinteinsson übte zeit seines Lebens entscheidenden Einfluß auf die moderne Asatru-Bewegung und heidnische Kreise aus, der über die Grenzen seines Landes bis auf das europäische Festland und in den USA reichte.
Neben seiner konzentrierten religiösen Tätigkeit, war er auch politisch aktiv beteiligt in den Protesten gegen die Stationierung von Atomwaffen in Island durch die NATO.
Sonstiges
- Auf dem Musikalbum Current 93 Presents Edda singt und zitiert Beinteinsson Lieder und Texte aus Sagas und Eddas. ASIN: B00000G6LZ
- Auch auf dem Musikalbum Live in Reykjavik der Industrial-Gruppe Psychic TV ist Beinteinsson mehrfach ausführlich zu hören.
Über die heidnische Bewegung in Deutschland
Auf die Frage Was halten Sie von der neuen heidnischen Bewegung in Deutschland?
„Wenn sie den richtigen Weg gehen, ist es gut. Jeder hat doch heute vor Augen, dass es so nicht weitergehen kann, wie Umwelt und Natur zerstoert werden. Wir muessen jetzt stopp sagen und wieder einen staerkeren Kontakt zur Natur bekommen, uns als Teil der Natur erkennen. Aber die Leute müssen diese Weg ohne Extremismus gehen, ohne Aggressionen.“[1]
Filmbeitrag
Beinteinsson singt das Havamal.
Verweise
- Interview mit Beinteinsson im Buch von G. Graichen "Die neuen Hexen". ISBN 978-3426039083
- Interview mit Beinteinsson, geführt von G. Graichen. Online. Elektronisch aufbereitet von Igor Warneck.