Falknerei

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„Komet“, der Jagdfalke des Reichsjägermeisters Hermann Göring
Falkenbeize in den 1930iger Jahren, Fräulein Schneider, die Mitglied des „Deutschen Falkenordens“ war, mit einem Jagdfalken

Falknerei oder Falkenjagd, Falkenbeize, Beizjagd, abgekürzt auch Beize ist die Ausübung der Jagd mit abgerichteten Falken oder anderen Greifvögeln, wie Habichte, Sperber oder Adler.

Erläuterungen

Der Ursprung der Falknerei ist sehr alt. Wahrscheinlich war sie eine altgermanische Jagdweise. Zur Zeit des Karls des Großenhatten die Falken bereits großen Wert. Kaiser Friedrich II. war ein Meister der Falknerei und schrieb „De arte venandi cum avibus“ (gedruckt 1596).[1] Während des ganzen Mittelalters, bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts war die Falknerei, die Beiziagd, eine der Hauptliebhabereien der ritterlichen Gesellschaft. Wenn es irgendwie die Witterung zuließ, begaben sich die Ritter mit ihren Damen, den Falken auf der Faust, auf die Beize, um den stolzen Reiher zu jagen. Der Ausbruch der großen französischen Revolution machte all diesen schönen Dingen in ganz Europa ein jähes und bitteres Ende. Nur noch vereinzelt hielt sich die Beiziagd, vor allem in England.

Erst nach dem Ersten Weltkriege begann man sich in Deutschland wieder für die Falknerei zu interessieren. In Düsseldorf lebte der Kunstmaler Renz Waller, welcher sich der alten Beiziagd erinnerte, und dessen Liebe zu den stolzen Raubvögeln ihn veranlaßte, sein Falknersheil zu versuchen. Im Jahre 1923 fand sich unter seiner Führung eine Anzahl Liebhaber zusammen, die sich in dem „Deutschen Falkenorden“ zusammenschlossen, der dann im Dritten Reich unter dem Schutz des Reichsjägermeisters Hermann Göring feste Form gewann und in Deutschland alle vereinte, die die deutschen Raubvögel lieben und die der deutschen Beiziagd huldigten. Renz Waller war im Dritten Reich der Ordensmeister des „Deutschen Falkenordens“.

Die Mitglieder konnten auf Grund des Reichsjagdgesetz vom 3. Juli 1934, auch wenn sie nicht Inhaber eines Jagdscheins der Deutschen Jägerschaft waren, einen Falknerschein erhalten, der zur praktischen Ausübung der Falknerei berechtigte.

Seit dem 1. April 1934 war der „Deutschen Falkenorden“ dem Reichsbund Deutsche Jägerschaft angeschlossen und der Dienstaufsicht des Reichsjägermeisters unterstellt.

Während sich im Anfang nur die Jäger und Männer dieser schönen Jagdleidenschaft hingaben, gab es im Dritten Reich auch endlich Falknerinnen, die mit gleicher Begeisterung und gleichem Enthusiasmus auf die Beize gingen. Auf der Tagung des „Deutschen Falkenordens“ in Uchte im Jahre 1934 war Baronin von Vietinghoff die erste deutsche Falknerin. Sie konnte auf der Beize den Flug ihres stolzen Falkenterzels „Attila“ verfolgen.[2]

In den 1930iger Jahren zählte der „Deutsche Falkenorden“ mehrere Falkner- und Habichtlerinnen zu seinen Mitgliedern.

Von 1967 bis 1972 war der „Deutsche Falkenorden“ Mitglied im „Deutschen Rat für Vogelschutz“, dem Dachverband der Vogelschutzorganisationen in Deutschland. Der „Deutsche Falkenorden“ wurde jedoch 1972 nach heftigen Debatten u. a. um die Jagd auf Vögel aus dem Verband ausgeschlossen. Im Zuge dieser Kontroverse trat 1974 der „Deutsche Jagdschutz-Verband“ (DJV) aus dem „Deutsche Falkenorden“ aus.

Siehe auch

Literatur

  • Foichtinger: Geschichte der Falkenjagd, 1878

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 3, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1937
  2. Der Silberspiegel, Nr. 23, 9. August 1937