Blesson, Ludwig

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Johann Ludwig Urban Blesson (Lebensrune.png 27. Mai 1790 in Berlin; Todesrune.png 20. Januar 1861 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und Militärschriftsteller.

Ludwig Blesson um 1840

Leben und Wirken

Der Sohn eines Küchenmeisters Friedrich des Großen besuchte die französische Schule in Berlin und studierte Bergbau in Deutschland, Polen und Ungarn. 1813 folgte er dem Ruf des Königs zu den Waffen und ging zur Infanterie. Nach der Verwendung als Pionier diente Blesson im Ingenieurkorps als Korpsadjutant. Im Kampf um die nordfranzösischen Festungen wurde er für seine Leistungen vor dem wallonischen Philippeville mit dem E.K. ausgezeichnet. 1816 wurde Blesson Premierleutnant, 1818 Kapitän. Danach wurde er Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule und Mitglied der Ober-Militär-Examinationskommission (Prüfungskommission). Frühjahr bis Herbst 1822 folgte Blesson dem Generalinspekteur der Festungen General Gustav von Rauch auf eine Besichtigungsreise nach Rußland. Aufgrund gegensätzlicher Meinungen zum Bau von Befestigungen, Blesson bevorzugte Feldbefestigungen und den beweglicheren Kampf statt Steinbauten, wurde er 1829 nach Stralsund versetzt und auf eigenen Wunsch als Major entlassen. In Berlin war Blesson weiter tätig als Kurator einer Cholera-Heilanstalt, Schiedsmann und Stadtverordneter. Er wurde Gründer und Direktor der Preußischen Rentenversicherungsanstalt. 1848 führte Blesson erst ein Bataillon der Bürgerwehr und wurde dann für zwei Wochen deren Kommandeur in Nachfolge des General-Majors Aschoff. Am Tag nach dem Zeughaussturm vom 14. Juni räumte er das Kommando führ Major Otto Rimpler. Blesson war als angesehener Militärwissenschaftler Mitglied in der Gesellschaft naturforschender Freunde und des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg in Berlin, der russischen Akademie für Wissenschaften und der schwedischen Gesellschaft für Kriegswissenschaften. Er wurde mit dem Roten Adler-Orden sowie der kleinen und großen Goldenen Medaille für Wissenschaft (preußische) gewürdigt.

Bedeutung erlangte Blesson durch seine wehrwissenschaftlichen Abhandlungen und sein Wirken für Periodika. 1820 war er Mitbegründer der Militär-Litteratur-Zeitung für Buchbesprechungen (bis 1882, danach Litterarisches Beiblatt zum Militär-Wochenblatt), 1824 der Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges mit 113 Bänden bis zum Tode Blessons. Überparteilichkeit und verständliche Darstellung im Kontext der Zeit machen vielfach vergangene Themen les- und erfaßbar[1].

Werke (Auswahl)

  • Beitrag zur Geschichte des Festungskrieges 1815. 1818.
  • Histoire de la Guerre des Alliés contre la France. 1822.
  • Der Feldzug in Rußland 1812. 1824.
  • Die Fortification für alle Waffen. 3 Bände. 1825.
  • Die Lehre vom graphischen Défilement. 1828.
  • Geschichte der großen Befestigungskunst. 1830.
  • Geschichte des Belagerungskrieges oder die offensiven Befestigungen. 1835.

Fußnoten

  1. Meister der Heereskunde J. L. A. (Louis) Blesson. In: Zeitschrift für Heereskunde. Heft 171. 1960. S. 79f.