Infanterie

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Als Infanterie bezeichnet man sich zu Fuß bewegende und kämpfende, mit Handwaffen ausgerüstete Soldaten der Kampftruppe der Landstreitkräfte. Obwohl der Begriff Infanterie sich erst in der frühen Neuzeit einbürgerte, wird er auch für entsprechende Soldaten früherer Epochen (→ Landsknechte) verwendet.

Erläuterung

Infanterist der Waffen-SS in Tarnfelduniform
Infanterie – Königin der Waffen
Deutscher Infanterist mit MG-Patronengurt

Infanterie ist einerseits abzugrenzen von unorganisierten Kämpfern zu Fuß wie Stammeskriegern, andererseits gegen Soldaten, die nicht zu Fuß kämpfen oder mit anderen Waffen ausgerüstet sind wie die Reiterei oder in der Neuzeit die Panzertruppe.

Die Bedeutung und das Ansehen der Infanterie wechselten stark im Lauf der Geschichte. Sie bildete aber meist die Basis der Landstreitkräfte. Ab der Zeit der stehenden Heere wurde in der Masse Linieninfanterie aufgestellt. Von dieser ist die Leichte Infanterie abzugrenzen. Dragoner sind mit Pferden als Transportmittel beweglich gemachte Infanterie, die zum Kampf absaß.

Für mit Kraftfahrzeugen organisatorisch beweglich gemachte Infanterie wird wie in der Wehrmacht, nachfolgend auch in der Bundeswehr, der Begriff Infanterie (mot.) benutzt. Diesem sind die Bezeichnungen Grenadiere (mot.), in der Neuzeit heute auch Jäger oder Füsiliere gleichzusetzen. Mechanisierte Infanterie, also mit Schützenpanzern ausgerüstet Verbände, sind begrifflich Panzergrenadiere.

Infanteristische Stärke im Vergleich

Meyers Konversationslexikon (Bd. 8., S. 944) bringt 1888 die Zahlen europäischer Infanterie-Stärken:

Land Infanterie leichte Infanterie
Deutsches Reichsheer 165 Infanterie-Regimenter mit 11 Garde-, 19 Grenadier- und 19 Füsilier-Regimenter 20 Jäger-Bataillone
Österreich 102 Infanterie-Regimenter 1 Tiroler Jäger-Regiment, 32 Jäger-Bataillone
Frankreich 144 Infanterie-Regimenter 30 Jäger-Bataillone
England 112 Infanterie-Regimenter mit zusammen 144 Bataillonen 1 Schützen-Brigade mit 4 Bataillonen
Italien 96 Linieninfanterie-Regimenter 12 Bersaglieri-Regimenter, 6 Alpini-Regimenter mit 72 Gebirges-Kompanien
Russisches Kaiserreich 192 Infanterie-Regimenter, 103 Reserveinfanterie-Regimenter mit 164 Ersatz-Bataillonen 50 Schützen-Bataillone

Infanterie im 20. Jahrhundert

Deutsche Infanterie bei Straßenkämpfen um Stalingradder Kamerad stets an der Seite.

Auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Infanterie die Hauptwaffe des Kampfes. So ist unter anderem im Reglement für die deutsche Infanterie von 1906, das noch während des gesamten Ersten Weltkrieges Gültigkeit hatte, der damalige Stellenwert dieser Truppengattung wieder zu finden:

„Die Infanterie ist die Hauptwaffe. Im Verein mit der Artillerie kämpft sie durch ihr Feuer den Gegner nieder. Sie allein bricht seinen letzten Widerstand. Sie trägt die Hauptlast des Kampfes und bringt die größten Opfer. Dafür winkt ihr auch der höchste Ruhm.“

Unterschieden wurde die Infanterie in Musketiere und Füsiliere der Linien-Infanterieregimenter, Jäger der selbständigen Korps-Jägerbataillone sowie im weiteren Sinne vormals auch die Dragoner als ursprüngliche berittene Infanterie sowie die während des Ersten Weltkrieges zum Einsatz gekommene abgesessen kämpfende Kavallerie der bataillonsstarken Kavallerie-Schützenregimenter. Als Grenadiere wurden vor 1900 die Soldaten bezeichnet, die in den Grenadierkompanien mit Handgranaten als Kampfmittel ausgestattet waren. Dieses Kampfmittel wurde während des Krieges durch alle Infanteristen zum Einsatz gebracht. Der Angriff der Infanterie wird bis heute im Stoßtrupp durchgeführt, wie dies bereits die Sturmbataillone im Ersten Weltkrieg durchführten, und der durch Deckungsfeuer sowie gedeckte Bereitstellung mit überraschendem Einbruch gekennzeichnet ist.

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges bestanden alle Armeen vorwiegend aus Infanterie, deren Bedeutung jedoch durch Panzer und Flugzeuge sank, da sie mit den Geländegewinnen der Panzer im Bewegungsgefecht nicht Schritt halten konnte. In der deutschen Wehrmacht wurde deshalb die Truppengattung der Panzergrenadiere eingeführt. Dabei handelte es sich um motorisierte oder mit Halbkettenfahrzeugen, deutsch Schützenpanzerwagen (SPW), gepanzerte mechanisierte Infanterie. Durch diese Ausstattung konnte Infanterie, die mit Schützenpanzerwagen ausgestattet war, auch während eines laufenden Gefechts aufgesessen vom Fahrzeug und aus der Bewegung kämpfen. Jedoch war durch die mangelnde Rüstung nur je eines der Panzergrenadierregimenter der Panzerdivisionen, häufig auch nur eines der Bataillone, mit Halbketten, das andere als Motorisierte Infanterie mit LKW ausgestattet. Dieses mußte zum Kampf absitzen. Die Panzergrenadiere der Panzergrenadier-Divisionen waren nur motorisiert.

Die deutschen Infanterie-Divisionen mit ihren drei Infanterie-Regimentern, die weiterhin die Masse des Heeres der Wehrmacht stellten, waren durch die mangelnde Rüstung im Gegensatz dazu nicht motorisiert, Artillerie und Trosse bespannt. Ein Transport erfolgte im Fußmarsch oder über weite Strecken per Eisenbahn. Nur die wenigsten Divisionen waren daher für einen Bewegungskrieg, wie er ab 1939 geführt wurde, gerüstet. Während in allgemeinen Angriffsoperationen die Infanterie den mechanisierten Truppen hinterher hetzte, konnte sie bei Rückzugsoperationen diesen nicht schnell genug folgen und wurde von feindlichen Truppen eingekesselt. Der Untergang der Waffengattung Infanterie 1944 während der Operation Bagration war daher unausweichlich.

Der Hauptunterschied einer Infanterie-Division zu einer Jäger-Division lag in der auf zwei Jägerregimenter verringerten Anzahl an Regimenter einer Division. Diese waren neben dem allgemeinen Kampfauftrag mit der Verteidigung aus und dem Angriff auf Feldstellungen, meist in offenem Gelände, zum Kampf unter schwierigen, insbesondere winterlichen Bedingungen ausgerüstet, jedoch nicht wie die Gebirgsjäger zum Kampf im Gebirge.

Adolf Hitler und die Stellung der Infanterie

Triptychon „... über allem aber steht unsere Infanterie“ von Sepp Happ, GDK 1943
„Und gegen diesen grausamen, bestialischen, tierischen Gegner, gegen diesen Gegner mit dieser gewaltigen Rüstung, da haben unsere Soldaten diese Siege erkämpft. Ich weiß kein Lob, das ihrer gerecht werden könnte. Was sie an Mut und an Tapferkeit hier dauernd vollbringen und an Anstrengungen, an unermeßlichen Anstrengungen, es ist unvorstellbar. Ob es sich um unsere Panzerdivisionen oder Motordivisionen handelt, oder ob es sich um unsere Artillerie oder Pioniere dreht, ob wir unsere Flieger nehmen, unsere Jäger, unsere Sturzkampfbomber, unsere Schlachtflieger, oder ob wir unsere Marine nehmen, und ich schließe hier gleich ein die Besatzungen wie immer unserer U-Boote, ob wir endlich unsere Gebirgstruppen im Norden nehmen, oder ob wir die Männer unserer Waffen-SS nennen, sie sind alle gleich. Über allem aber, und das möchte ich hier wieder besonders betonen, über allem steht in seinen Leistungen der deutsche Infanterist, der deutsche Musketier. Denn, meine Freunde, wir haben dort Divisionen, die seit dem Frühjahr über zweieinhalb bis dreitausend Kilometer zu Fuß marschiert sind, zahlreiche Divisionen, die tausend und eineinhalb und zweitausend Kilometer zurückgelegt haben. Das spricht sich leicht aus. Ich kann sagen, wenn man überhaupt von Blitzkrieg redet, dann verdienen es diese Soldaten, daß man ihre Leistungen als blitzartige bezeichnet. In der Geschichte sind sie im Vorwärtsmarschieren noch nie übertroffen worden, höchstens im Davonlaufen von einigen englischen Regimentern. Es gibt nur noch ein paar historische Blitzrückzüge, die diese Aktionen an Schnelligkeit übertroffen haben, allerdings, es handelte sich hier nicht um so große Entfernungen, weil man sich von vornherein immer etwas näher an der Küste hielt. Ich will dabei nicht etwa den Gegner schmähen, ich will nur dem deutschen Soldaten die Gerechtigkeit zuteil werden lassen, die er verdient. Er hat Unübertreffliches geleistet! Und mit ihm auch alle die Organisationen, die heute teils Arbeiter sind, teils aber auch Soldaten. Denn in diesem gewaltigen Raum, da ist heute fast jeder Soldat. Jeder Arbeitsmann ist Soldat. Jeder Eisenbahner dort ist Soldat. In diesem ganzen Gebiet muß alles dauernd mit der Waffe Dienst tun. Und es ist ein Riesengebiet.“Adolf Hitler am 3. Oktober 1941 in Berlin bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes (WHW) zu den Leistungen der deutschen Streitkräfte beim Rußlandfeldzug

Bundeswehr

Die Infanterie der Bundeswehr besteht heute aus den Truppengattungen Jägertruppe, Fallschirmjägertruppe und Gebirgsjägertruppe. Die mechanisierte Panzergrenadiertruppe, die mit Schützenpanzern ausgestattet ist, gehört heute zum Truppengattungsverbund der Panzertruppen zusammen mit der Panzertruppe, und nicht mehr wie früher als schwere Infanterie zur Infanterie.

Ehrenmal des Deutschen Heeres in Koblenz – Festung Ehrenbreitstein

Waffen der modernen Infanterie:

Die Krone (Marschlied)

Frisch auf, ihr Brüder der Infanterie, in: „Soldaten-Lieder 1914/15“, Lied 62, Seite 28 und 29
Frisch auf, ihr Brüder der Infanterie in Soldaten-Lieder 1914-15, Lied 62, Seite 29.jpg
Gäb es nur eine Krone
wohlan, ich schenkte sie,
der Tapferkeit zum Lohne,
der deutschen Infanterie.
Sie hat den Ruhm, der nie vergeht,
der ewig in den Sternen steht,
sich vor der ganzen Welt erworben.
Mit Waffen leicht, mit Waffen schwer,
Kompanie an Kompanie,
ist sie die Königin im Heer,
die deutsche Infanterie.
Infanterie, du trägst die Krone aller Waffen,
Infanterie, du trägst mit Stolz den schweren Affen,
Infanterie, ja dich vergess’ ich nie.
Du trägst mit Stolz
den Ruhm aus längst vergang’ner Zeit
hinein in alle Ewigkeit.
Gäb es für Sieg und Sterben
nur eine Melodie,
sie müßt gesungen werden,
der deutschen Infanterie.
Ein Lied, das aus den Gräben dringt,
ein Lied, das durch die Zeiten klingt,
von Helden die da starben.
Mit Waffen leicht, mit Waffen schwer,
Kompanie an Kompanie,
ist sie die Königin im Heer,
die deutsche Infanterie.
Infanterie, du trägst die Krone aller Waffen,
Infanterie, du trägst mit Stolz den schweren Affen,
Infanterie, ja dich vergess’ ich nie.
Du trägst mit Stolz
den Ruhm aus längst vergang’ner Zeit
hinein in alle Ewigkeit..
Auch unsre Väter standen,
in einer Kompanie,
und wenn ein Lied sie sangen,
galt es der Infanterie.
Sie hat den Ruhm, der nie vergeht
der ewig in den Sterne steht
braucht sich nicht vor der Welt zu schämen.
Mit Waffen leicht, mit Waffen schwer,
Kompanie an Kompanie,
ist sie die Königin im Heer,
die deutsche Infanterie.
Infanterie, du trägst die Krone aller Waffen,
Infanterie, du trägst mit Stolz den schweren Affen,
Infanterie, ja dich vergess’ ich nie.
Du trägst mit Stolz
den Ruhm aus längst vergang’ner Zeit
hinein in alle Ewigkeit.

Siehe auch

Verweise