Festung
Eine Festung (aus dem Mittelhochdeutschen veste bzw. dem Althochdeutschen festi) ist eine stark befestigte, strategischen Zwecken dienende Verteidigungsanlage, z. B. eine Burg. Zur Festung ausgebaute Städte waren dem Festungs- und Stadtkommandanten unterstellt. Zu den bekanntesten unterirdischen Festungen gehörte ab den 1930er Jahren die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen.
Inhaltsverzeichnis
Fester Platz
Zweiter Weltkrieg
Feste Plätze erlangten im Zweiten Weltkrieg strategische Bedeutung und sollten zur Abwehr bolschewistischer Einfälle dienen. Ortschaften und auch ganze Städte wurden in kürzester Zeit zur Festung ausgebaut, um für den Sturm der Roten Armee gewappnet zu sein. Militärhistorisch werden Feste Plätze wegen der großen Verluste der Verteidiger als Fehlschlag bewertet, nichtsdestoweniger führten sie zu einer Bindung feindlicher Kräfte, die auch in der Endphase des Zweiten Weltkrieges dazu benutzt wurde, Zivilisten hinter den eigenen Linien Richtung Westen in die vermeintliche[1] Sicherheit zu evakuieren.
U. a. in Royan nördlich von Bordeaux in Frankreich, oder um Chania auf Kreta, oder um Libau in Kurland, hat sich die eingeschlossene Wehrmacht noch monatelang bis Kriegsende halten können. Feste Plätze, zum Teil, wenn frühere Festungsanlagen noch vorhanden waren, Festungen genannt, standen unter Militärrecht, Entscheidungen trafen Platz- und Kampfkommandanten.
Führer-Befehl Nr. 11
- „Die ‚festen Plätze‘ sollen die gleichen Aufgaben wie die früheren Festungen erfüllen. Sie haben zu verhindern, daß der Feind diese operativ entscheidenden Plätze in Besitz nimmt. Sie haben sich einschließen zu lassen und dadurch möglichst starke Feindkräfte zu binden. Sie haben dadurch mit die Voraussetzung für erfolgreiche Gegenoperationen zu schaffen.“ — Adolf Hitler, Führerbefehl vom 8. März 1944[2]
Feste Plätze März 1944
- Reval
- Wesenberg
- Jewi
- Dorpat
- Pleskau
- Ostroff
- Opotschka
- Rositten
- Polozk
- Witebsk
- Orscha
- Mogilew
- Borissoff
- Minsk
- Bobruisk
- Sslusk
- Luniniec
- Pinsk
- Kowel
- Brody
- Tarnopol
- Proskuroff
- Shmerinka
- Winniza
- Uman
- Nowo Ukrainka
- Perwomaisk
- Wosnessensk
- Nikolajew
Feste Plätze im Endkampf (Auswahl)
- Brest-Litowsk
- Wilna
- Belzig
- Berlin
- Breslau
- Brest
- Cherbourg
- Eichsfelder Pforte
- Elbing
- Fritzlar
- Gironde
- ’s-Hertogenbosch
- Karlsruhe
- Kolberg
- Korsika
- Küstrin
- Lublin
- Nordhausen
- Posen
- Thüringen Ost
- Königsberg
- Olmütz
- Brünn
- Prag
- Budapest (Schlacht um Ofen-Pest)
Siehe auch
Literatur
- Bunk, Maximilian: Festungsbau in der Neuzeit. In: Clausewitz - Das Magazin für Militärgeschichte. Heft 5. 2012. S. 58-62.