Blutsbrüder. Bosnische Symphonie

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Blutsbrüder. Bosnische Symphonie
Blutsbrüder. Bosnische Symphonie.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die letzte Kompagnie
Produktionsland: Drittes Reich
Erscheinungsjahr: 1934
Stab
Regie: J. A. Hübler-Kahla
Drehbuch: Franz Tanzler; J. A. Hübler-Kahla
Produktion: Alka-Film GmbH
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Kamera: Georg Muschner, {{Paul Rischke]]
Schnitt: Hildegard Grebner
Besetzung
Darsteller Rollen
Brigitte Horney Mara
Carl Esmond Mirko
Attila Hörbiger Bojan
Willi Schur Gascho
Friedrich Gnaß Pjotr
Sophie Otto

Blutsbrüder. Bosnische Symphonie ist ein deutscher Spielfilm von 1934. Die Dreharbeiten wurden in Stolac (Jugoslawien), Bosnien und Dalmatien abgewickelt. Die Uraufführung fand am 15. Mäez 1935 statt.

Weitere Titel

  • Bosniaken

Handlung

Quelle
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Aus unsichtbaren Menschenkehlen, dunkel aufflutend, bald wie das Meer verebbend, strömt wundersam aufwühlende Musik. Über dem satten Strom der Männerstimmen flohen eine wilde Frauenstimme auf, die zweite folgt; wie Vögel werfen sie sich empor in die Weite. schwirren dahin, versinken. Schwermut des Slawentums, verwebt mit einer zeitentrückten Wildheit — Urtriebe walten in diesen Weisen. Die volkhafte Schlichtheit des Melodienspiels schmückt sich dabei mit einem Reichtum erregend fremder Klangfarben, die schwer vergeblich sind Künstler? Bauern Bosniens singen uralte Volkschöre — notenlos, nach alter Überlieferung. Und dieser seltsamen erregenden Musik eines uralten und dennoch ungebrochen jungen Volkes entwächst wie ganz von selbst die Umwelt für ein Geschehen, das einer alten südslawischen Chronik entstammt. — Südöstlich von Mostar, in schroffe Felsen eingebettet, liegt mit ihren fünf mauerumgürteten Höfen die Begowina. — Jung, mächtig, reich und schön ist Ihr Herr Mirko, denn alle Felder, Wiesen und Weinberge weitum gehören ihm. — Schön, jung und bettelarm ist Mara, eine seiner vielen Mägde. So arm, daß sie nicht einmal eine schmucke Schürze besitzt, um sich zum Kirchgang zu putzen. Von der Gottesmutter, der sie ihre Not klagt, entlehnt sie dafür ein gesticktes Tuch. Heimlich und hoffnungslos liebt Mara ihren schönen, jungen Herrn. — Beim Kirchgang jedoch fällt Mirkos Auge auf sie, er nähert sich ihr; und bei dem Gottesdienst kann er den Blick kaum von ihr wenden. -Herren greifen nach dem, was sie begehren. Mit einem Ring als Gabe entsendet Mirko seinen Knecht Gascho und bestellt Mara zum Abend zur Fischerhüne — Zutiefst in ihrem Frauentum getroffen, weist Mara Alen Schmuck zurück: „Sag ihm, mich kauft man nicht.“ Die ungewohnte Abweisung reizt Mirkos Zorn. Doch schnell erkennt er, daß Mara, die ihn, denn keine widerstand, zurückweist, anders und stolzer ist als all die andern. Und aus Begehren wird wirkliche Liebe. Als bei der Weinlese mit ihrem wundervollen Chorgesang nach altem Brauch Mara als jüngste Magd dem Herrn die schönste Traube reicht, entscheidet sich ihr Los. Der Herr wirbt um die Hand der Magd, Hochzeit soll sein! Breit scheint das Glück das Tor zu einer lichten Zukunft aufzuschlagen. — In hellen Scharen strömen die Gäste zum Brautfest. Weither vorn Meer, mit einem festlichen Gefolge berittener Mannen, auf Ali, seinem schönsten Pferde, eilt zum Ehrentag des Freundes auch Gospodin Bojen herbei, Mirkos Blutsbruder und Waffengefährte aus manchen harten Kämpfen. Als seine Reiterschar singend ins abendliche Dorf eintrabt, gewahrt Bojen am Fenster ein schönes Mädchen. In keckem Reiterübermut springt er vom Sattel, schwingt steh hinauf zum Fensterbrett, und ehe noch die fremde Schöne ihres Schreckens Herr geworden, hält er sie schon im Arm, küßt sie, wirft sich von neuem auf sein Pferd und prescht mit einem Lachen weiter - die Zornesworte der Empörten ertrinken hinter ihm im Hufgeklapper. -- Im Hofe Mirkos leuchten die Holzfeuer. Die Vorbereitungen zum großen Schmause sind in vollem Gange. Bratspieße drehen sich, die Musikanten fiedeln. Strahlend bewillkommnet der junge Brautherr den Blutsbruder, stellt ihn den Gästen vor, die schweren Holzbecher mit dem Willkommenstrunke werden geleert, alte Erinnerungen erwachen. Da zieht auch schon im Fackelschein der Zug der Braut heran. Mirko eilt ihm entgegen; an der Schwelle zum Hofe empfängt die künftige Herrin Mara Salz und Brot und nun, im Vollgefühl des Glückes, führt Mirko seine Mara den Freund entgegen. Er sieht in seiner Freude nicht das dunkle Erschrecken, das über Bojans Züge geht, sieht nichts von Maras radloser Beklommenheit. Die fremde Schöne, die Bojen beim Einiritt ins Dorf in seine Arme riß, war Mirkos Braut. — Der Schmaus beginnt, ihm folgt der Tanz, und als beim Koloreigen Mara und Bojen sich bei den Händen halten, wird Mirko zugeflüstert, was ringsum schon Geschichtenträger raunen: Bojen hat Mirkos Braut geküßt. Vom Wein geschürt, schiebt Mirkos Jähzorn empor wie eine Stichflamme. Vor aller Augen schlägt er dem Blutsbruder den Trinkbecher aus den Händen — und eine Sekunde später schwelt dort, wo eben Liebe und Freundschaft noch festliche Erfüllung suchten, wilder Haß. — Höhnend hält Bojan dem andern ein Würfelspiel entgegen. Das Alkarennen steht bevor, soll es entscheiden? Blind vor Erbitterung greift Mirko zu; die Würfel rollen. Und ein paar schwere Atemzüge später hat Gospodin Mirko, vor einer Stunde noch ein Lieblingskind des Glückes, alles verspielt, was er besaß, Pferd, Weinberg, Haus und Hof, Freiheit und — seine Braut. Still ist der Gewinner durch die Nacht davongeritten. Er will den Hof nicht, mag Mara ihn an seiner Statt verwalten. Er will nur sie, doch nicht als eines Spieles Beute. Er wird warten, bis sie ihn ruft. — Daß diese Botschaft, trotz Maras Liebe zu Mirko, bereits am nächsten Tag ergeht, ist Mirkos Schuld, der sinnlos vor Eifersucht Mara vor dem Gesinde zutiefst beleidigt. — Aber als schon der Gesang 'der Reiter Bojans näherkommt, siegt doch die Liebe über verblendeten Trotz. Mirko entführt Mara in die Berge, und dorthin lädt er Bojan zur Entscheidung. — Vergebens wehrt sich Mara gegen diesen Kampf. Die Männer ringen miteinander. Indes, der Kampf wird unentschieden unterbrochen — der Sieg im Reiterkampf der Alka soll entscheiden. Die Nebenbuhler stürmen hinab ins Tal, zum Alkaplatz. Leidenschaftlich lehnt Maras Sinn sich dagegen auf, sich noch einmal der Zufall das entscheiden soll, was tief in ihrem Herzen längst entschieden ist. Und als im Wettkampf der Geliebte zu unterliegen droht, bricht sie aufwallender Verzweiflung durch die Zuschauermassen und wirft sich den da türmenden Pferden entgegen. In letzter Sekunde noch reißen Mirko und Bojan ihre Pferde zurück. Für beide ist die Alka nun verloren. „Uns beide hast du besiegt“ sagt Bojan überwunden, ehe er in den Sattel steigt, um stumm davonzujagen.