Bojer
Die Bojer (auch Boier, lat. Boji, Boii) waren ein keltischer Volksstamm, der vom Bodensee bis zum Plattensee, zwischen den Alpen und der Donau wohnte.
Ein Teil saß zwischen dem Po und Apennin im cispadanischen Gallien. Diese italischen Bojer wurden 224 v. Ztr. zuerst von den Römern besiegt und, nachdem sie im zweiten Punischen Krieg Hannibal unterstützt, im Jahr 200 Placentia zerstört hatten und tief in Etrurien eingedrungen waren, 191 von dem römischen Konsul Scipio Nasica durch fast vollständige Ausrottung ihres Adels zur Unterwerfung gezwungen. Durch römische Kolonien wurden sie bald romanisiert. Im Norden der Alpen behaupteten sich die Bojer lange im Besitz Böhmens (lat. Bojohaemum); ein Teil dieser nördlichen Bojer schloß sich 58 v. Ztr. dem Zug der Helvetier an und ließ sich nach Cäsars Sieg im Gebiet der Äduer nieder. Die böhmischen Bojer wurden um Christi Geburt von den Markomannen unter Marbod verdrängt und gingen unter.