Bolloré, Vincent

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Vincent Bolloré (2007)

Vincent Bolloré (* 1. April 1952 in Boulogne-Billancourt) ist ein französischer Geschäftsmann, Industrieller und Corporate Raider (sogenannte „Heuschrecke“).

Werdegang

Vincent Bolloré stammt aus einer wohlhabenden bretonischen Familie. Er hat einen Bachelor of Laws der Universität Paris-Nanterre. Seine berufliche Karriere begann er danach als Trainee bei der Investmentbank Edmond Rothschild.[1] Später übernahm er die Leitung des im Besitz der Familie befindlichen Mischkonzerns Bolloré. Der Konzern ist unter anderem auf den Geschäftsfeldern Logistik (insbesondere Seefracht und Afrikahandel), Papierindustrie, Werbung und Mineralölwirtschaft tätig.

Die Zeitung Die Welt beschrieb seine Aktivitäten als Corporate Raider einmal mit den Worten: „der am meisten gefürchtete Investor Frankreichs“, „gilt als skrupellos, als Meister der Verunsicherung“. Vincent Bolloré war unter anderem im französischen Baukonzern Bouygues engagiert, wo er für die Auswechslung des Firmenchefs sorgte, bevor er seine Beteiligung unter Gewinn wieder abstieß. 2004 stieg Bolloré bei der zweitgrößten französischen und weltweit sechstgrößten Werbeagentur Havas ein und wurde größter Anteilseigner. 2005 gründete er den Fernsehsender Direct 8 und erwarb Anteile an dem britischen Marktforschungs- und Mediaplanungsunternehmen Aegis Group, die inzwischen (Stand Juli 2006) auf 29 Prozent anwuchsen. Im Juni 2006 gründet er die Gratiszeitung Direct Soir.

Vincent Bolloré wird auf der im Oktober 2006 veröffentlichten Liste der reichsten Menschen der Welt des Forbes Magazine an Position 451 aufgeführt, mit einem geschätzten Vermögen von 1,7 Milliarden US-Dollar. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Im Mai 2007 geriet der frischgewählte französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy wegen Vorteilsannahme in die öffentliche Kritik, da er auf Einladung und privat finanziert von Vincent Bolloré, direkt nach seiner Wahl und noch vor seinem Amtsantritt, einen Privatjet des Milliardärs Bollorés auf dessen Kosten benutzte und eine Malta-Kreuzfahrt auf dessen mondäner Yacht, der Paloma, antrat. Sarkozy über Bolloré: „Ich wünsche der französischen Wirtschaft viele wie Vincent Bolloré.“ [2]

Literatur

  • Nathalie Raulin, Renaud Lecadre: Vincent Bolloré: enquête sur un capitaliste au-dessus de tout soupçon. Paris: Denoël, 2000, ISBN 9782207249468
  • Pierre Caminade (Hrsg.): Bolloré: monopoles services compris: tentacules africains. Dossiers noirs de la politique africaine de la France; 15. Paris: L'Harmattan, 2000. ISBN 2-7384-9632-6

Verweise

Fußnoten