Brandis, Lata von

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Lata von Brandis.jpg

Maria Immaculata „Lata“ Gräfin Brandis (auf Tschechisch Brandisová, genannt Lata, Lebensrune.png 26. Juni 1895 in Schloss Schäfferów, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 12. Mai 1981 auf Schloss Reiteregg, Österreich) war eine tschechische Rennreiterin. Sie ist die einzige Frau, die bisher das Steeplechase von Pardubice gewann. Sie stammte aus einer adligen Familie und hatte insgesamt acht Geschwister, darunter ihre Zwillingsschwester Christine.

Wirken

Zu ihren Anfängen erzählte Lata von Brandis folgendes[1]:

„Meine große Liebe zu Pferden und das Reittalent erbte ich von meinem Vater und der mütterlichen Seite seiner Familie. Wir waren sechs Schwestern und hatten alle die größte Leidenschaft für Pferde, am meisten ich und meine Zwillingsschwester Maria Christina. Oft kostümierten wir Kinder uns als Offiziere oder Jockys. Schon als ganz kleines Mädel war ich stets im Stall und kletterte von den Schlagbäumen und den Wänden der Boxen auf die Rücken meiner Lieblinge. Ich quälte die Kutscher unsäglich, denn immer wollte ich die Pferde führen, reiten und kutschieren. Als mein Vater mit mir acht Jahren meine erste Reitstunde gab, kannte meine Freude keine Grenzen.
Wenn er vom Ausritt zurückkam. durften meine Schwester und ich auf den nunmehr ruhigen Pferden auf den Feldern herumreiten. Wir streiften überall umher und kletterten mit großer Anstrengung hinauf und hinunter von den uns riesenhaft erscheinenden Tieren.
Später ritten wir abwechselnd, und oft kaufte ich meiner Schwester durch Geschenke und Versprechungen - einmal gab ich ihr einen kleinen Vogel dafür - ihren Reittag ab. Mit zehn Jahren durfte ich ein altes Reitpferd im Einspänner fahren; ich liebte dies Tier besonders, gab ihm Hafer aus der großen Kiste und flocht rote Bänder in Mähne und Schweif, die beim Fahren herausgenommen, ihr Haar wellig machten. Meine ganze Kinderphantasie war mit Pferdeerlebnissen erfüllt, immer ahmte ich das Pferd in Bewegung und Temperament nach.
Als mein Vater in den Krieg zog, übernahm ich allein mit einem kleinen Stalljungen acht Pferde, die ich je nach Bedarf fuhr und ritt. Ein schrecklicher Tag in dieser Zeit war die Pferdemusterung, bei der ich um jedes Pferd kämpfte und sehr stolz war, als es mir gelang, mein Lieblingsplerd, den dreijährigen Wallach Sarek zu retten. Nach dem Kriege verpachteten meine Eltern das Gut und bis auf die alte blinde Stute Luska, die mir mein Vater 1915 aus dem Felde schickte, mußten wir alle Pferde weggeben. Luska lief mir nach wie ein Hund. Ich ritt mit ihr die steilsten Hänge hinunter und stürzte nie, ihr Geruch- und Tastsinn waren viel stärker entwickelt als bei normalen Pferden.
Um mit dem Trabersport zu beginnen, fuhr ich in der Arbeit viele Pferde, was mich sportlich mehr befriedigte als die Rennen selbst, in denen ich einmal gewann und zweimal placiert wurde, das heißt im Damenfahren, denn das Herrenfahren darf hier keine Frau mitmachen.
Mein erstes Rennen, die einzige Damenkonkurrenz, an der ich teilnahm, ritt ich auf der Chucker Bahn bei Prag und wurde Dritte.:
Mein Vetter kam, als er mein gutes Reiten sah, auf die Idee, mich auf einem seiner Pferde in der großen Pardubitzer starten zu lassen - was ich zunächst als Scherz ansah. Da das Starten von Damen nicht gegen das englische Rennreglement, das für unsern Jokeyklub gilt, verstößt, fingen wir im Sommer des Jahres 1927 auf der schönen Trainierbahn Chlumec an zu arbeiten.
Trotz vieler erheblicher Widerstände ritt ich im Oktober die Falbstute Nevesta in der Pardubitzer. Zuerst stürzte sie am Tribünensprung Taxis, dann noch viermal, dazu zwei schwere Rumpler. Ich kam als Fünfte durchs Ziel, und meine Freunde freuten sich aufrichtig, hielten das Ganze aber nur für das Bravourstückchen einer etwas verrückten Frau. Ich mußte nun durch die Tat beweisen, daß dem nicht so war. 1930 und 1931 ritt ich den Kinskischen Hengst Norbert und wurde Vierte und Dritte. 1932 und 1934 Nurına als Dritte und Zweite. 1935 stürzte ich wiederum mit Norma über ein hinter dem Tribünenspruug am Boden liegendes Pferd derartig, daß ich von zwei Leuten hochgehoben werden mußte und Norma erheblich verletzt war. Ich saß jedoch wieder auf und kam fehlerlos über die Bahn, wegen des Zeitverlustes leider als Fünfte. Im Sommer vorigen Jahres ritt ich Norma in einem Herrenreiten in Bad Bodebrad zum ersten Mal zum Siege. Sie sollte nun ins Gestüt, aber startete schließlich doch unter 15 Pferden in der Pnrdubitzer. Norma war diesmal besonders gut in Form. Ich hielt mich bis zum Tribünensprung an die ersten Pferde und ließ mich dann führen. Es gab dauernd schwere Stürze, denen ich mit großer Vorsicht auswich. Nach dem kleinen Taxisgraben hatte ich nur noch Quisky mit dem Hindernisjockei Schlagbaum vor mir. Nach der ersten Hürde gab ich meiner Falhstute den Kopf frei und ging mit Längen Vorsprung durchs Ziel. Nie in meinem Leben werde ich diesen schönen Tag vergessen, ich glaube besonders wegen der freundlichen Anteilnahme, die mir alle Menschen entgegenbrachten.“

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 8, 12. April 1938