Brokmannen

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Die Brokmannen waren ein friesischer Stamm, in der Gegend von Aurich in Ostfriesland. Das noch heute so genannte Brookmerland (früher Brokmerland geschrieben) hatte früher einen weit größeren Umfang und bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, wo die Brokmannen nach dem Beispiel anderer friesischen Landschaften unter gewissen Bedingungen einen Häuptling ernannten, eine rein germanisch-demokratische Verfassung.

Das Land der Brokmannen zerfiel in vier Quartiere, jedes mit einem erwählten jährlichen Richter, denen Talmen (Volkssprecher) zur Seite standen; wichtige Angelegenheiten entschied die Volksversammlung. Sie hatten keinen Adel, entrichteten ihrem Fürsten Abgaben und duldeten, außer Kirchen und Klöstern, kein steinernes, die Freiheit bedrohendes Gebäude.

Erst im 14. Jahrhundert setzten sich die Brokmannen, wie andere friesische Völker, einen Häuptling, dem sie eine Burg bauten und die Obergerichtsbarkeit übertrugen.

„Brokmer Landrecht“ und „Brokmerbrief“

Neben den allgemeinen friesischen Gesetzen hatten die Brokmannen noch, wie die übrigen friesischen Landschaften, ihre eigenen besonderen Gesetzlichkeiten, die wegen ihres reichen Inhalts sowie ihres hohen Alters zu den wichtigsten Rechtsquellen und Denkmälern der altfriesischen Sprache gehören. Dieses sogenannte Brokmer Landrecht stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist im „Brokmerbrief“ festgelegt, von dem es zwei Handschriften gibt; eine wird in das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts datiert, die zweite ist 1345 geschrieben worden. Der Brokmerbrief beeindruckt die Rechtsforscher bis heute; er wird gerne mit der „friesischen Freiheit“ in Beziehung gebracht. Der Bischof von Münster gestattete 1251 den Brokmannen den Besuch der Märkte des Emslandes. Das kam sicher nicht von ungefähr und weist auf einen vermutlich recht bedeutsam entwickelten Handel hin.

Im Landrecht der Brokmannen werden die Marktzeiten an vier Orten - sogenannten Wiken- unter besonderen Schutz gestellt: Marienhafe, Engerhafe, Victorbur und Aurich. Von diesen haben sich Engerhafe und Victorbur nicht halten können. Marienhafe dagegen wurde zum wichtigsten Handelszentrum zwischen Aurich, Emden und Norden.

Literatur