Brom

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Brom
Elementsymbol Br
Ordnungszahl 35
Relative Atommasse 79,904
Aggregatzustand flüssig
Schmelzpunkt −7,3 °C
Siedepunkt 58,5 °C
Elementkategorie Halogen

Brom (zu altgr. βρῶμος brõmos „Gestank“[1]) ist ein chemisches Element bzw. ein Nichtmetall, das bei Normaltemperatur als dunkle, rotbraune Flüssigkeit auftritt. Es steht im Periodensystem der Elemente in der 7. Hauptgruppe und gehört damit zusammen mit Fluor, Chlor, Jod und Astat zu den Halogenen.

Eigenschaften

Brom ist ein natürlich vorkommendes Element, das in vielen anorganischen Substanzen gefunden werden kann. Es entwickelt schwere, beizende Dämpfe, riecht ähnlich wie Chlorgas und ist sogar giftiger. Die Intensität der rotbraunen Farbe nimmt bei steigender Temperatur ab. In festem Zustand zeigt Brom schwachen Metallglanz, mit fallender Temperatur ist eine Farbaufhellung zu beobachten, bei -253,15 °C ist es orangefarben. Brom ist neben Quecksilber das einzige Element, das unter Normbedingungen flüssig ist.

Die Löslichkeit von Brom in Wasser ist gering, wobei sich Bromwasserstoff bildet. In Alkohol lässt sich Brom gut lösen, ebenso verhältnismäßig gut in Solvenzien wie Chloroform, Tetrachlormethan und Schwefelkohlenstoff. Es reagiert mit vielen Metallen und vereinigt sich sowohl in flüssigem als auch in gasförmigem Zustand mit den meisten Elementen. Ein unterschiedliches Verhalten zeigt Brom gegenüber den Edelmetallen Gold und Platin. Während Gold leicht zu Gold(III)-bromid oxidiert wird, bleibt Platin unangegriffen. Organische Stoffe wie Fett, Stärke, Holz oder Papier werden von Brom rasch zerstört.

Vorkommen

Brom kommt elementar in der Natur so gut wie nicht vor und tritt daher immer in Verbindungen auf, so in Form von Bromidsalzen wie beispielsweise Magnesiumbromid. Bromidsalze trifft man in geringen Mengen in Salzlagerstätten als Feststoff an und häufiger in gelöster Form im Meerwasser.

Geschichte

Im Jahre 1824 stellte der deutsche Chemiker Justus von Liebig elementares Brom her. Ebenfalls vor 1825 gewann Carl Löwig Brom durch Einleiten von Chlor in Solewasser. 1826 entdeckte (und publizierte) dann der französische Chemiker Antoine-Jérôme Balard das Element Brom, als er Meerwasser nach den kurz zuvor darin entdeckten Iodsalzen untersuchte und Meeresalgen ausglühte. Balard benannte das neue Element zunächst Muride.[2] Da die Salze der Salzsäure damals „Muriate“ genannt wurden, schlug der Chemiker Joseph Louis Gay-Lussac den Namen „Brome“ (französisch) vor, das sich vom altgriechischen Wort bromos („Gestank“) ableitet. Erst um das Jahr 1860 begann die industrielle Gewinnung von Brom.

Verwendung

Brom wird in der organischen Chemie zur Herstellung von Treibstoffzusätzen, Flammschutzmitteln, Pestiziden, Tränengasen, Inhalationsnarkotika und Farbstoffen verwendet. Silberbromid dient als lichtempfindliche Schicht auf Filmmaterial. Der rote Farbstoff Eosin, eine komplizierte Bromverbindung, dient zur Herstellung von roter Tinte, Nagellack, Lippenstiften oder zum Färben von Textilien. Viele Bromverbindungen wie Bromaceton (Tränengas) oder die Weißkreuzkampfstoffe des Ersten Weltkriegs wurden seinerzeit als chemische Kampfstoffe eingesetzt. Feuerlöscher enthalten Halogenkohlenwasserstoffe als Flammschutzmittel, die aus Brom-Chlor-Fluorkohlenwasserstoffe bestehen. Elementares Brom dient wie Chlor als Oxidationsmittel und zum Bleichen in der Textil- und Papierindustrie. Wie Iod kann es auch in Halogenlampen verwendet werden.

Medizin

In der Medizin werden bromhaltige Verbindungen als Desinfektionsmittel verwendet. Früher wurde Brom auch als wirksamer Bestandteil von Beruhigungs-, Schlaf- oder Epilepsiemedikamenten eingesetzt, mittlerweile aber aufgrund seiner Toxizität nicht mehr.

Verweise

Fußnoten

  1. Wegen seines scharfen Geruchs. βρῶμος brõmos „Gestank“ bedeutete ursprünglich „Geräusch“, über die Bedeutung „Körpergeräusch, Furz“ hat das Wort dann den Sinn von „Gestank“ angenommen.
  2. Vom lateinischen Wort muria für Sole abgeleitet.