Budjonny, Semjon
Semjon Michailowitsch Budjonny (* 25. April 1883 in Kosjurin bei Woronesch; † 26. Oktober 1973 in Moskau) war ein Angehöriger des russischen Militärs, der nach der Februarrevolution sowjet-bolschewistischer Kavallerieführer und enger Vertrauter Stalins wurde.
Leben
Budjonny war ein Donkosake. Sein Vater war Pächter in einem kleinen Dorf am unteren Lauf des Don. 1903 trat er der russischen Armee bei und nahm von 1904 bis 1905 am russisch-japanischen Krieg teil. Im Ersten Weltkrieg diente er in einem Dragonerregiment. 1918 trat er in die bolschewistische Partei ein. Im russischen Bürgerkrieg von 1918 bis 1921 war er Kommandeur der Roten Armee gegen Denikin, den General der weißgardistischen Truppen. Durch seinen Kampf gegen die Antibolschewisten wurde er zur Heldengestalt der sowjetischen Kavallerie hochstilisiert. Er war Mitglied der sogenannten Zarizyn-Clique, die unter dem Einfluß Stalins gegen Trotzkis Politik, zaristische Militärspezialisten einzusetzen und die Rote Armee zu zentralisieren, opponierte. Auch im Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 war er Befehlshaber. Von 1924 bis 1937 war er dann Inspekteur der Kavallerietruppen und wurde am 20. November 1935 von Stalin zum Marschall ernannt. Ende der 30er Jahre führte Budjonny die blutigen Säuberungen in der Armee mit an. Im Jahre 1938 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU. Im Zweiten Weltkrieg war er zwar bis Mitte 1942 als Oberbefehlshaber der Nordkaukasusfront eingesetzt, konnte jedoch gegen die deutsche Wehrmacht mit seinen Kavallerieverbänden nichts ausrichten. Ab Januar 1943 war er dann Inspekteur der Kavallerie der Roten Armee und erwarb sich große Verdienste um die russische Pferdezucht.