Rote Armee

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Chefideologe Leo Trotzki vermittelt seine expansiven Weltrevolutionspläne Soldaten der bolschewistischen Roten Armee

Die Rote Arbeiter- und Bauernarmee war die Armee der Sowjetunion und offizieller Nachfolger der Kaiserlich-Russischen Armee, obwohl sie deren feudale Tradition vollständig ablehnte. Meist bezeichnet der Begriff die Streitkräfte Sowjetrußlands bzw. der Sowjetunion zwischen 1918 und 1946. Sie wurde unter der maßgeblichen Beteiligung Leo Trotzkis mit Hilfe von Militärspezialisten der zaristischen Armee in der Revolutionszeit aufgebaut. Die Bezeichnung entstand im Verlauf des russischen Bürgerkrieges, als die Gegner als Weiße Armee bezeichnet wurden. Von 1946 bis zum Ende der Sowjetunion 1991 hieß die Armee der Sowjetunion offiziell Sowjetarmee.

Geschichte

Vor dem Zweiten Weltkrieg

General Heinz Guderian schrieb 1937 über die Rote Armee:

„Rußland verfügt nicht nur über das an Zahl, sondern auch an neuzeitlichen Waffen und Gerät stärkste Heer und über die stärkste Luftwaffe der Erde. Es ist bemüht, seine Flotte auf eine beachtliche Höhe zu bringen. Seine Verkehrsverhältnisse sind zwar noch mangelhaft, aber auch auf diesem Gebiet wird fleißig gearbeitet. Rohstoffe sind vorhanden, eine gewaltige Rüstungsindustrie ist in der unangreifbaren Tiefe des Riesenreiches errichtet. Die Zeiten, zu denen dem Russen der Sinn für Technik fehlte, gehören der Vergangenheit an; wir müssen damit rechnen, daß er seine Maschinen beherrschen und selber bauen lernt, und daß durch diesen Wandel in der Grundeinstellung des russischen Menschen die Probleme des Ostens für uns einen anderen, ernsteren Charakter annehmen, als je bisher in der Geschichte.“

Russische Kriegsgefangene

Während des deutsch-sowjetischen Krieges gerieten etwa 5,7 Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Eine Million Rotarmisten liefen über, das sei „die größte militärische Desertions-Bewegung der modernen Militärgeschichte gewesen“, teilt die in Nürnberg lebende Historikerin Ulrike Goeken-Haidl in ihrem 2006 erschienenen voluminösen Werk „Der Weg zurück – Die Repatriierung sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener während und nach dem Zweiten Weltkrieg“ mit.[1] Das Buch liefert am Rande die zusätzliche Information, daß auch 100.000 britische und 40.000 US-amerikanische Soldaten übergelaufen seien. Rechnet man die angeblich 4,1 Millionen Sowjetbürger hinzu, die nach sowjetischen Angaben für die deutsche Seite arbeiteten, galt es nach der deutschen Niederlage im Mai 1945 etwa zehn Millionen Menschen in die Sowjetunion zu repatriieren.

Die Alliierten hatten auf der Konferenz von Jalta vereinbart, daß die Westmächte die in ihre Hand gefallenen Sowjetbürger – seien es Kriegsgefangene oder Zivilarbeiter, seien es gar die in den Reihen der deutschen Wehrmacht und der Russischen Befreiungsarmee (ROA) kämpfenden, antibolschewistischen ehemals sowjetischen Soldaten – auch gegen ihren Willen, das heißt mit Gewalt in die Sowjetunion zurückbringen würden.

Goeken-Haidl, heute in Nürnberg unter anderem als sozialdemokratische Kommunalpolitikerin tätig, hat dieses Kapitel des Zweiten Weltkrieges in Archiven in Moskau, Minsk und in den USA gründlich erforscht und daraus eine ungewöhnlich umfangreiche Dissertation geschrieben. Die Lektüre und Auswertung ihres Buches könnte zu einer veränderten Sicht des deutsch-sowjetischen Krieges ebenso führen, wie es wohl die letzten bekehren könnte, die immer noch glauben, der Kommunismus sei eine gute Sache, die nur schlecht umgesetzt worden sei.

Stalins Sowjetregierung betrachtete alle Bürger ihres Landes, die in den Machtbereich Deutschlands und seiner Verbündeten geraten waren, als Vaterlandsverräter. Der sowjetische Soldat durfte sich nicht gefangennehmen lassen, er hatte zu kämpfen bis zum Tod. Tat er das nicht, war er ein Kollaborateur, der mit aller Härte – auch mit dem Tode – zu betrafen sei.

Zweiter Weltkrieg: Vermutlich desertierter Rotarmist (rechts) mit deutschem Soldaten der Waffen-SS

Schon vor Aufstellung und Einsatz der beiden Divisionen der Russischen Befreiungsarmee unter General Andrej Wlassow gerieten Angehörige nationaler Ostlegionen in Italien, dann an der Invasionsfront (dort waren 115.000 Soldaten der Osttruppen eingesetzt) in west-alliierte Gefangenschaft, von deren Existenz zwar die westlichen Geheimdienste, nicht aber die Fronttruppen wußten und darüber in erhebliche Verwirrung gerieten. Als sie repatriiert werden sollten, leisteten die meisten Widerstand – zur Verblüffung der Briten und Amerikaner, die, wie Goeken-Haidl zitiert, „glückselig pro-sowjetisch und leidenschaftlich anti-deutsch waren. Ihr Haß traf auch Russen in deutschen Uniformen, die in Frankreich gegen Briten und Amerikaner gekämpft hatten.

Als der Krieg beendet war, begann mit der Rückführung auch der Widerstand der ehemaligen Sowjetbürger auf breiter Front. Tausende von DPs („Displaced Persons“ – Verschleppte Personen) versuchten, den sowjetischen Rückführungskommandos zu entkommen. Viele Kriegsgefangene wehrten sich gewaltsam. Die sowjetischen Kommandos gaben deren Personalien in die UdSSR, wo Druck auf die Angehörigen ausgeübt wurde. Als der Widerstand heftiger wurde, schickte der sowjetische Geheimdienst „Gruppen für spezielle Operationen“ in die westlichen Besatzungszonen Deutschlands, aus Frankreich wurden regelmäßig zur Rückkehr unwillige Gefangene gefesselt in sowjetischen Flugzeugen in die Sowjetunion repatriiert. In vielen Lagern der britischen und amerikanischen Besatzungszonen spielten sich schreckliche Szenen ab.

Es waren nicht nur von den Briten an die Sowjets ausgelieferte Kosaken, die sich und ihre Familien lieber umbrachten, als in die Hände der Bolschewisten zu geraten. In Kempten und Dachau – die Ereignisse in diesen Lagern schildert die Autorin als Beispiele – trieben hunderte amerikanische Soldaten unter Einsatz ihrer Waffen die Gefangenen auf Lastkraftwagen, um sie den Sowjets auszuliefern. In den USA erregten die Vorgänge in Fort Dix öffentliches Aufsehen, als mit Gewalt 63 Offiziere und 92 Unteroffiziere und Mannschaft russischer Nationalität in deutschen Uniformen mit Gewalt nach Europa zur Auslieferung verschifft werden sollten. Diese wehrten sich verzweifelt und flehten die US-Soldaten an, sie zu erschießen. Die aber hatten Befehl, nur auf die Beine zu schießen, damit die antikommunistischen Russen noch lebend in die Hände der Bolschewisten gegeben werden konnten. Das geschah dann auch tatsächlich. Über deren weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Andere russische Gefangene erhängten sich angesichts dieser Szenen.

Wie alle anderen Repatriierten wurden sie in der sowjetischen Besatzungszone in Überprüfungs- und Filtrationslager des sowjetischen Geheimdienstes gesteckt, immer wieder verhört, gequält, gefoltert, damit sie die erwünschten Geständnisse ablegten. Ostarbeiterinnen, die ebenso in Lager gesperrt wurden, waren Freiwild für sowjetische Offiziere. Erst nach frühestens zwei Jahren gelangten die meisten wieder in ihre Heimatgebiete, stigmatisiert als Verräter. Viele wurden zur Haft in Arbeitserziehungslagern, zu Zwangsarbeit, aber auch zum Tode verurteilt. Ihre Angehörigen in der Heimat wurden verhaftet und oft für fünf Jahre in entlegene Gebiete der UdSSR verbracht. Ihre Nachkommen wurden bis 1995 diskriminiert, erst dann wurden sie durch ein Dekret Boris Jelzins rehabilitiert.

Ein schreckliches Licht auf die Verhältnisse unter dem Kommunismus wirft die Tatsache, daß von 1941 bis 1945 über 994.000 sowjetische Soldaten von Militärtribunalen verurteilt worden waren, davon 157.000 zum Tode. Das Buch von Ulrike Goeken-Haidl wirft eine Fülle von Aspekten auf den Kommunismus wie auf das Leben in der Sowjetunion. Mit einiger Spannung darf man auf die Reaktion jener warten, die uns immer noch einreden wollen, wir seien nicht zuletzt von der ruhmreichen Sowjetunion 1945 befreit worden. Nicht einmal die eigenen, hier lebenden Landsleute konnten dieses Gefühl der Befreiung teilen.[1][2]

Siegesdenkmal für die Rote Armee in Israel

Russisch-jüdisches Victory Monument in Israel zu Ehren der Roten Armee (2012)

Aufgrund einer gemeinsamen Initiative von Rußland und Israel wurde in Netanya (Israel) ein Monument zu Ehren der Angehörigen der Roten Armee errichtet. Im Jahr 2012 weihten Rußlands Präsident Wladimir Putin und die israelische Führung das „Victory Monument“ ein. Putin äußerte sich diesbezüglich wie folgt:

„Mit großer Begeisterung bin ich heute an diesem Ort. [...] Der Jüdische Holocaust war das schändlichste und dunkelste Ereignis in der Menschheitsgeschichte, und es war die Sowjetarmee, die dem Nazi-Monster den Schädel zertrümmerte. [...] Dieses wunderbare Monument verstärkt den Respekt, den ich gegenüber dem jüdischen Volk und dem Staat Israel empfinde.“[3]

Das Denkmalsvorhaben war von einem Ausschuß aus Mitgliedern beider Länder durchgeführt und von der jüdischen Spendenorganisation Keren Hajessod, der United Israel Appeal – UIA, einer Tochtergesellschaft der Jewish Federations North America[4] und des Weltforums der russischen Juden finanziert worden.

Alexander Levin, Präsident des Weltforums der russischen Juden, ein nachdrücklicher Unterstützer des Denkmals, sagte anläßlich der Einweihung:

„Millionen russische Juden auf der ganzen Welt sind in diesem Moment in Solidarität für die tapferen Soldaten der Roten Armee vereint.“

Siehe auch

Literatur

  • Richard W. Harrison: Architect of Soviet Victory in World War II: The Life and Theories of G. S. Isserson[5]

Verweise

Filmbeiträge

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Ulrike Goeken-Haidl: Der Weg zurück – Die Repatriierung sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Klartext Verlag, Essen 2006
  2. Hans-Joachim von Leesen: Der Krieg wurde gegen die eigenen Soldaten fortgesetzt.Junge Freiheit, Ausgabe 08/2007, 16. Februar 2007
  3. Eigene Übersetzung (Benutzer:Stabsdienst) der englischsprachigen Wiedergabe der Worte Putins in dem Medium israelnationalnews.com, welche lautet: „I am very excited to be here today…. The Jewish Holocaust was the most shameful and dark event in human history, and the Soviet Army was the one who crushed the head of the Nazi monster… This amazing monument strengthens the respect I feel towards to the Jewish people and the State of Israel.“Russian president continues to surprise with his strong stance against anti-Semitism, israelnationalnews.com, 12. Oktober 2015
  4. Selbstbeschreibung: „United Israel Appeal, Inc. (UIA), is a wholly owned subsidiary of Jewish Federations of North America formerly known as United Jewish Communities UJC. UIA is the principal link between the American Jewish community and the people of Israel.“
  5. http://www.generals.dk/general/Isserson/Georgii_Samoilovich/Soviet_Union.html