Christian Identity Church

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Die Christian Identity Church (dt. Christliche Identitätskirche) ist eine im nordschweizerischen Aargau ansässige Freikirche mit nationaler Ausrichtung und zählt zur Christian-Identity-Bewegung.

„Christian Identity“ international

Als „Christian Identity“ wird ein weltweites Netzwerk locker miteinander im Austausch stehender (und in Dogmenfragen durchaus weit divergierender) Gläubiger und Gemeinden bezeichnet, die einer „white supremacist theology“ folgen, also einer Theologie der Überlegenheit rassisch hellhäutig Geborener. Bei dieser Auslegung handelt es sich um eine Bibel-Auslegung. Teil der religiösen Lehren dieser Gruppierung ist die Auffassung, daß „Nicht-Kaukasier“ (also der VS-amerikansichen Nennweise zufolge: Nicht-Weiße) keine Seele haben und deshalb der göttlichen Errettung nicht fähig seien. In engerer Sichtweise sagt diese Dogmatik aus, daß Jesus Christus allein die Sünden des Hauses Israel und des Hauses Juda getilgt habe, und daß zur Errettung sowohl Umkehr als auch die richtige Rassenzugehörigkeit nötig sei.

Britische Israeliten

Vorläufer dieser Denomination sind die „Britischen Israeliten“ des 19. Jahrhunderts, die bereits lehrten, daß es sich bei den in Syrienverlorengegangenen Stämmen Israels“ um weiße Europäer gehandelt habe. Diese Weißen seien die Auserwählten Gottes. (Zur Predigt dieser britischen Gemeinden zählt ferner die Auffassung, daß die britische Königsfamilie in direkter Linie abstamme vom Hause König Davids.)

Wissenschaftlich haltbar ist an diesen Thesen rein gar nichts: Weder Genetik, noch Linguistik, weder Archäologie, noch Philologie geben Anlaß, eine dieser Thesen für wahr zu halten.

Die Welt der Sekten

Der Religionswissenschaftler Gerald Willms schreibt – in seinem Grundlagenwerk zur religiösen Opposition – über die Christliche Identität:[1]

Obwohl die Christliche Rechte nicht im engeren Sinne rassistisch ist, so ist sie doch eine ziemlich ›weiße‹ angelsächsische Bewegung, die von erheblichen Vorurteilen gegenüber allem Fremden geprägt ist. Gleichwohl gibt es vereinzelt Überschreitungen dieses rechten Randes, hinter dem ein offener und christlich begründeter Rassismus Platz hat. In Deutschland nicht oder allenfalls randständig präsent, aber in den angelsächsischen Ländern, besonders in den USA mit einigen 10.000 Anhängern recht weit verbreitet, exisitert eine christlche Bewegung mit einem guten Dutzend angeschlossener oder ihr nahestehender Gruppen, die sich ›Christian Identity‹ nennt. Kern des nicht sonderlich einheitlichen, aber dennoch plakativ als christlich bezeichneten Glaubens ist, daß die Angelsachsen bzw. die nordeuropäischen Völker zu den 10 verlorenen Stämmen Israels gehörten. Aus dieser Idee, deren Wurzeln bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, die aber erst im 19. Jahrhundert mit der antikatholischen Bewegung des ›British Israelism‹ populär wurde, hat sich auf kleineren Umwegen eine unverhohlen rassistische Lehre entwickelt, der u.a. der Ku Klux Klan (heute: ›The Knights Party‹) anhing. Wie man beispielsweise von der ›Church of Jesus Christ / Aryan Nations‹ erfahren kann, war der biblische Adam ausschließlich der Stammvater der weißen Rasse. Die ›Schwarzen‹ haben dagegen einen anderen genetischen Ursprung – wobei unverhohlen auf deren Abstammung von den Affen angespielt wird. Dementsprechend enthält die Bibel nur die Familiengeschichte der weißen Rasse. Aus den 10 verlorenenen Stämmen Israels wurden irgendwann die ›guten‹ vom biblischen Abel abstammenden christlichen Völker, die im Gegensatz zu den beiden ›bösen‹ von Kain abstammenden ›jüdischen‹ Völkern standen. Erstere wurden in frühester Zeit ihrer Identität beraubt und in den Kaukasus vertrieben, von wo aus sie schließlich als ›Arier‹ nach Europa und schließlich als Protestanten christlichen Glaubens in die USA und nach Kanada gelangten.

Bei Christian Identity handelt es sich um eine apokalyptische Denomination, die an die nahe bevorstehende Endzeitschlacht glaubt und die Herrschaft der Vereinten Nationen als satanisch betrachtet und als sichtbares Zeichen Gottes für die Heraufkunft der Endzeit.

Literatur

  • Reverend Thomas Rosling Howland: Anglo-Israel and the Jewish problem (1892) (PDF-Datei)
  • Alexander Maclean: Letters on the Anglo-Israel folly [microform] (1880) (PDF-Datei)
  • Reverend A. W. Payne: Does the Word of God warrant Anglo-Israel teaching? (PDF-Datei)
  • Reverend Jonathan Holt Titcomb: The Anglo-Israel post bag; or, 'How Arthur came to see it'. [letters] (1876) (Netzbuch)
  • Reverend W. H. Poole: Anglo-Israel, or, The British nation the lost tribes of Israel [microform] (1879) (PDF-Datei), 1889 (PDF-Datei)

Netzverweise

Fußnoten

  1. Gerald Willms: Die wunderbare Welt der Sekten. Von Paulus bis Scientology. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-56013-6, S. 79