Columbus (1924)
Columbus (1924) | ||
Schiffsdaten | ||
Schiffstyp | Dampfschiff | |
Kiellegung: | 1914 | |
Stapellauf (Schiffstaufe): | 17. Juni 1922 | |
Technische Daten | ||
Länge: | 232,89 m | |
Breite: | 25,30 m | |
Tiefgang: | ca.8 m | |
Anzahl der Schrauben: | 2 | |
Höchstgeschwindigkeit: | 19 / 23 kn |
Die Columbus war ein Schiff des Norddeutschen Lloyd, das ursprünglich „Hindenburg“ heißen sollte. Nach dem Diebstahl des Schiffes „Columbus“ durch England erhielt es jedoch dessen Namen.
Das Ende des Schiffes
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges befand sich das Schiff auf Kreuzfahrt in der Karibik. Es erhielt aus Deutschland den Befehl, unverzüglich einen neutralen Hafen außerhalb der VSA anzulaufen. Jedoch gelang es erst nach mehreren vergeblichen Anläufen in verschiedenen Häfen die zumeist amerikanischen Passagiere in Havanna (Kuba) an Land zu schaffen. Danach erreichte das Schiff mit letzten Treibstoffreserven den Hafen Veracruz in Mexiko. Am 14. Dezember 1939 lief es durch ein deutsches Schiff betankt von dort wieder aus, um den Durchbruch nach Deutschland zu wagen. Der Vorschlag des Kapitäns, Wilhelm Dähne an den Eigner, das Schiff in Mexiko zu verkaufen und nach Kriegsende wieder zu erwerben, wurde in Deutschland abgelehnt.
So trat das Schiff die Rückreise an und bewegte sich zunächst durch die neutralen Gewässer Mexikos und den VSA nach Norden, um britischen Kriegsschiffen auszuweichen. In VS-Gewässern wurde das Schiff durch abwechselnde VS-amerikanische Zerstörer begleitet, die später durch den VS-Kreuzer „USS Tuscaloosa“ abgelöst wurden. Dieser sendete jedoch stündlich unverschlüsselt die eigene Position und die der „Columbus“. So konnte das Schiff, kurz nachdem es die VS-kontrollierten Gewässer verlassen hatte, von dem britischen Zerstörer „HMS Hyperion“ entdeckt und beschossen werden. Die Besatzung wollte das wertvolle Schiff dem Gegner jedoch nicht in die Hände fallen lassen. Sie setzte das Schiff in Brand, öffnete die Seeventile und ging von Bord. Vier Heizer schafften es nicht mehr in die Boote und starben an Bord. Die „Columbus“ sank im Atlantik, 320 Seemeilen östlich von Kap Hatteras. Die Besatzung wurde von der „Tuscaloosa“ aufgenommen und nach Neu York gebracht.
Die Mannschaft einschließlich Kapitän hätte nach Seerecht als Schiffbrüchige um Aufnahme in den VSA bitten können, erklärte auf Ellis Island aber, daß sie nach Deutschland zurückkehren möchte. Daraufhin wurden 567 männliche und 9 weibliche Besatzungsmitglieder in den VSA interniert, u.a. in Kalifornien und Süddakota und konnten erst nach dem Kriegsende 1945 nach Bremen zurückkehren.