Coogan, Jackie

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Jackie Coogan

Jackie Coogan als John Leslie Cooper (geb. 26. Oktober 1914 in Los Angeles; gest. 1. März 1984 in Santa Monica) war ein VS-amerikanischer Schauspieler.

Leben

Jackie Coogan, der mit seinen Filmen, die ihn in seinen jüngsten Jahren bereits in der ganzen Welt berühmt machten, verdienten seine Eltern ein Millionenvermögen. Jackie Coogan avancierte 1921 mit seinen internationalen Filmerfolg zu einem der ersten großen Kinderstars der Kinogeschichte, neben Shirley Temple, Freddie Bartholomew und Roddy McDowall zudem als der am Besten bezahlte.

Bereits im zarten Alter von knapp drei Jahren trat Jackie Coogan 1917 als Baby in dem Streifen „Skinner's Baby“ auf der Leinwand in Erscheinung. Von Charles Chaplin in einem Vaudeville-Theater entdeckt, gab dieser dem kleinen Jackie die Rolle des jüngsten Kindes in dem Stummfilm „Vergnügte Stunden“ (1919).

Zwei Jahre später wurde der damals erst Sechsjährige in einem weiteren Chaplin-Film über Nacht weltberühmt: In Chaplins erstem Langfilm, der Tragikomödie „Der Vagabund und das Kind"“ (1921), mimte er an der Seite des „Tramps“ (Chaplin) dessen adoptiertes Kind, das mit seinen großen dunklen Augen, der überdimensioniert schief sitzenden Mütze und den viel zu weiten Hosen die Herzen des Publikums im Sturm eroberte – ein Kinderstar war geboren.

Der niedliche Jackie Coogan wurde nun in weiteren stummen Produktionen vermarktet und erntete für sein Spiel von allen Seiten höchstes Lob, verdiente im Laufe den nächsten Jahre Unsummen – von rund 4 Millionen Dollar ist die Rede.

Nach zwei weiteren stummen Produktionen schaffte Jackie Coogan zwar den Sprung zum Tonfilm, sein Ruhm begann jedoch allmählich zu verblassen. In den beiden Mark Twain-Verfilmungen „Tom Sawyer“ (1930) und „Huckleberry Finn“ (1931), jeweils mit Junior Durkin als Huckleberry Finn, ließ Coogan als jugendlicher Held Tom Sawyer noch einmal die Kinokassen klingeln, die nachfolgenden Produktionen des inzwischen im Teenager-Alter angekommenen Stars blieben hinter den Erwartungen zurück.

Nach seiner Filmkarriere studierte an der Universität in Santa Claus. Er bekam wie jeder Student ein Taschengeld. Sein Vater, als Verwalter seines Vermögens, und vor allen Dingen die energische Mama Coogan, hatten ihm ganze 25 Dollar in der Woche zugebilligt.[1]

Am 4. Mai 1935 ereignete sich ein tragischer Verkehrsunfall, bei dem Vater John Henry Coogan und sein bester Freund Junior Durkin ums Leben kamen, Jackie selbst überlebte schwer verletzt. Das Leben des jugendlichen Stars änderte sich nun massiv: Der Vater hatte bisher sein Vermögen verwaltet und bis zur Volljährigkeit in Fonds angelegt, nun bekam Mutter Lillian Coogan Zugriff auf das Geld, welches sie mit vollen Händen ausgab. Seine Mutter war eine Beziehung mit Jackies ehemaligem Manager Arthur L. Bernstein eingegangen. Fünf Monate vor Jackies Volljährigkeit verunglückte sein Vater jedoch tödlich mit seinem Auto. Das Erbe ging an Jackies Mutter, da die Ehe noch nicht rechtmäßig geschieden worden war. Als Jackie auch Monate später sein Geld nicht erhielt, verklagte er daraufhin seine Mutter und seinen Stiefvater. Der Prozess endete nach über einem Jahr mit einem Vergleich. Von dem Vermögen war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits nicht mehr viel übrig geblieben. Als Konsequenz aus diesem Prozeß entstand das so genannte „Coogan-Gesetz“, das von da an das Einkommen von Minderjährigen schützen sollte. Das Einkommen des Kindes bleibt dabei Eigentum des Kindes. 15 Prozent des Brutto-Einkommens, resultierend aus der beruflichen Tätigkeit in Sport oder Unterhaltung, werden einem Treuhandkonto zugunsten des Minderjährigen gutgeschrieben und bis zu seiner Volljährigkeit verwaltet.

Jackie Coogan erhielt bis Ende der 1930er Jahre noch sporadisch Aufgaben in einigen eher unbedeutenden Filmen, diente während des Zweiten Weltkrieges als Fallschirm - Pilot in der VS-Army. Nach dem Krieg versuchte er wieder in der Filmbranche Fuß zu fassen, mußte sich aber in überwiegend B-Movies mit Nebenrollen begnügen. Er wandte sich nun vermehrt dem Fernsehen zu, tauchte ab Anfang der 1950er Jahre mit Nebenrollen in zahllosen Fernseh-Serien auf, konnte jedoch auch hier nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Erst mit dem Publikumsrenner „The Addams Family“ machte er als heimtückischer Onkel Fester, der in seinem Mund Glühlampen zum Leuchten bringen kann, Mitte der 1960er Jahre wieder von sich reden; die Figur des Onkel Fenster verkörperte er auch dem Fernseh-Film „Halloween with the New Addams Family“ (1977). Bis ins hohe Alter stand der Schauspieler vor der Kamera, seine Rollen blieben jedoch nachrangig.

Jackie Coogan starb am 1. März 1984 im Alter von 69 Jahren in Santa Monica an den Folgen eines Herzinfarktes.

Filmographie (Auswahl)

  • 1917: Skinner's Baby
  • 1919: Vergnügte Stunden (A Day’s Pleasure)
  • 1921: The Kid
  • 1922: Oliver Twist
  • 1923: Circus Days
  • 1923: Der kleine Bettelmusikant (Daddy)
  • 1924: Jackie, der kleine Robinson (Little Robinson Crusoe)
  • 1925: Der Lumpensammler (The Rag Man)
  • 1925: Old Clothes
  • 1927: Johnny Get Your Hair Cut
  • 1930: Tom Sawyer
  • 1931: Huckleberry Finn
  • 1935: Home on the Range
  • 1939: Million Dollar Legs
  • 1939: Sky Patrol
  • 1947: Kilroy was here
  • 1953: Cowboy G-Men (Fernsehserie)
  • 1952: Tolle Texasgirls (Outlaw Woman)
  • 1953: Theaterfieber (The Actress)
  • 1957: The Buster Keaton Story
  • 1957: Schicksalsmelodie (The Joker Is Wild)
  • 1957–1970: The Red Skelton Show (Fernsehserie, 22 Folgen)
  • 1958: Das Leben ist Lüge (Lonelyhearts)
  • 1958: Lola, der blonde Teufel (No Place to Land)
  • 1959: Erinnerung einer Nacht (Night of the Quarter Moon)
  • 1959: Die Haltlosen (The Beat Generation)
  • 1960: Sex Kittens Go to College
  • 1964–1966: The Addams Family (Fernsehserie)
  • 1966: Simson ist nicht zu schlagen (A Fine Madness)
  • 1969: Der Dritte im Hinterhalt (Marlowe)
  • 1973: Geier kennen kein Erbarmen (Cahill U.S. Marshal)
  • 1974: Das Phantom von Hollywood (The Phantom of Hollywood)
  • 1975: The Manchu Eagle Murder Caper Mystery
  • 1976: Sherlock Holmes in New York (Sherlock Holmes in New York)
  • 1982: Der große Zauber (The Escape Artist)
  • 1984: The Prey

Fußnoten