Czernuch, Franz
Franz Czernuch ( 2. August 1898 in Hultschin; 9. Januar 1932 in Hindenburg in Oberschlesien) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Wirken
Franz Czernuch wurde in Hultschin geboren, lebte mit seiner Familie in Kattowitz und floh nach der Abstimmung nach Hindenburg. Hier ließ er sich als Kaufmann nieder und hatte das Amt eines NSDAP-Ortsgruppenleiters inne. Die Reichsredner der Partei, wie z.B. Dr. von Leers, Dr. Braun und der spätere Gauleiter Brückner, wohnten bei ihm, wenn sie in Hindenburg weilten.
In der Nacht zum 23. Dezember 1931 wurde Franz Czernuch in Hindenburg (Oberschlesien) von dem marxistischen Beamten Smolin durch einen Bauchschuß schwer verletzt. Beide seiner Angreifer waren Polizeibeamte. Sie trugen zivile Kleidung und wurden von Franz Czernuch nicht als Polizisten erkannt. Als er die Gaststätte „Hill“ verließ, beschimpfen sie ihn als „verfluchten Nazi“. Beim anschließenden Wortwechsel zog der Polizist Smolin seine Waffe und schoß auf Czernuch. Fast drei Wochen litt Franz Czernuch an den inneren Verletzungen, bis er am 9. Januar 1932 seinen Wunden erlag.
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag 1938
- Perlick, Alfons: Landeskunde des Oberschlesischen Industriegebietes, Schlesien-Verlag, Breslau 1943, S. 405