Chodowiecki, Daniel Nikolaus

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„Academie ist ein Wort, das eine Versammlung von Künstlern bedeutet, die an einem ihnen angewiesenen Ort zu gewissen Zeiten zusammen kommen, um sich miteinander über ihre Kunst freundschaftlich zu besprechen, sich ihre Versuche, Einsichten und Erfahrungen mitteilen, und einer von dem andern zu lernen, sich mit einander der Vollkommenheit zu nähern suchen.“ — Chodowiecki als Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften, 1783

Daniel Nikolaus Chodowiecki (Lebensrune.png 16. Oktober 1726 in Danzig; Todesrune.png 7. Februar 1801 in Berlin) war ein deutscher Kupferstecher und Illustrator.

Leben und Wirken

„Im Bordell“, Kupferstich von Daniel Chodowiecki, Berlin

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Chodowiecki (sprich: wjetzki), „der deutsche Hogarth“, Kupferstecher, Direktor der Akademie der Künste zu Berlin; begründete seinen Ruf durch den „von seiner Famile Abschied nehmenden Calas“, den sitzenden „Zieten“ und den reitenden „Friedrich den Großen“. Aber der Künstler war größer im Kleinen: seine Miniaturzeichnungen erhoben ihn zum ersten Schilderer der Sitten und Thorheiten seiner Zeit, seine feine Radirnadel illustrirte die beliebtesten Werke originell und charakteristisch, nicht ohne Humor. Der König wie Goethe schätzten den „Peintre-Graveuer“ hoch; es erschien kein Almanach, den der Fleißige nicht mit Figuren ausgeschmückt hätte. Die Bestellungen mehrten sich; er konnte das Bemalen von Tabaksdosen aufgeben, sich ganz seiner Kunst widmen, die ihn zum wohlhabenden, aber auch wohlthätigen Manne machte. Ueber 2000 Blätter existiren außer seinen Kupfern zu den Schriften deutscher und ausländischer Geistesheroen, u. a. zu Lavater's „Physiognomischen Fragmenten“ und Basedow's „Elementarwerk“. Bekannt ist Chodowiecki's „Reise nach Danzig“.

Darüber hinaus heißt es andernorts:

Eine durchaus eigenartige Erscheinung in der deutschen Kunst des 18. Jahrhunderts ist Daniel Chodowiecki (1726—1801). In Danzig als Sohn armer Eltern geboren, war er ursprünglich zum Kaufmannsstande bestimmt. Aber von dem brennenden Wunsche beseelt, Maler zu werden, verwandte er seine Nächte auf die Vervollkommnung in der Zeichenkunst, und die so entstandenen Skizzen und Studien suchte er zu verwerten, um die traurige Lage seiner armen, verwitweten Mutter erträglicher zu gestalten. Sein ausdauernder Fleiß wurde später glänzend belohnt, und er brachte es sogar, als Nachfolger Kodes, zum Akademiedirektor in Berlin. Als Maler war er ziemlich unbedeutend, sein Kolorit hat weder Feuer noch Schmelz, hingegen erfreuen sich seine Zeichnungen einer allgemeinen Wertschätzung bis auf den heutigen Tag. Den Stoff zu denselben lieferten ihm hauptsächlich die Vorgänge aus dem bürgerlichen Leben, die er in ungeschminkter Wahrheit und Natürlichkeit mit echt deutscher Ehrlichkeit, aber auch Nüchternheit, zu schildern verstand. Diesen nichts weniger als welterschütternde Ereignisse darstellenden Blättern entströmt ein eigentümlicher Duft, wie er beim Öffnen jener großen, massiven Eichenschränke uns entgegenweht, in denen Familienreliquien, großgeblumte, halbverblaßte Seidenstoffe und Bänder aus Urgroßmutters- und Großmutterszeiten aufbewahrt werden. [...][2]

Einführung

Einführung in Leben und Werk:[3]

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Kupferstiche (Auswahl)

Aus dem Kupferstichzyklus „Handwerke und Künste“:

Daniel Chodowiecki - Handwerke und Künste.jpg


Sechs Kupfer zu Gellert'schen Fabeln:

Chodowiecki - Kupfer zu Gellertschen Fabeln.jpg

Literatur

  • Wolfgang von Oettingen:
    • „Daniel Chodowiecki, ein Berliner Künstlerleben im 18. Jahrhundert“, 1895 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
    • „Daniel Chodowieckis Handzeichnungen“ (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Paul Landau: „Chodowiecki's Illustrationen zu deutschen Klassikern“, 1914 (PDF-Datei)
  • Moritz Stübel: „Chodowiecki in Dresden und Leipzig: das Reisetagebuch des Künstlers“ (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • „Catalog einer hinterlassenen Sammlung von Kupferstichen, Radirungen und Holzschnitten alter und neuerer Meister; treffliche Blätter von W. Hogarth und D. Chodowiecki“; Kunstbücher (1886) (PDF-Datei)
  • Ferdinand Meyer: „Daniel Chodowiecki der peintre-graveur im Lichte seiner und unserer Zeit dargestellt“ (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Wolfgang von Öttingen: „Daniel Chodowieckis Arbeiten für Friedrich den Großen und seine Darstellungen der königlichen Familie“ in: „Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preussen“, Band 8, 1904 (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. „Die Frau in der bildenden Kunst: ein kunstgeschichtliches Hausbuch“ von Anton Hirsch, S. 455f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Deutsche Künstler des neunzehnten Jahrhunderts, Band 3 von Friedrich Pecht, S. 51ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!