Mamet, David

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David Mamet (2008)

David Alan Mamet (* 30. November 1947 in Chicago, Illinois) ist ein jüdischer Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur.

Werdegang

David Alan Mamet wurde am 30. November 1947 in Chicago als Sohn eines Juristen geboren. Seine Großeltern waren Ostjuden.[1] Mamets Eltern ließen sich 1957 scheiden. Seine Schwester Lynn ist Drehbuchautorin, der Halbbruder Tony Musiker und Schauspieler. David Mamet studierte am Goddard College in Plainfield/VT (B.A. 1969) und absolvierte außerdem eine Schauspielerausbildung am Neighborhood Playhouse in Neu York City.

Wirken

David Mamet gilt als einer der herausragendsten und produktivsten Dramatiker der VSA. Sein ungewöhnlicher sprachlicher Stil, der von schnellen, mit Kraftausdrücken durchsetzten Dialogen geprägt ist, wurde von Kritikern „Mametspeak“ getauft. Wegen seiner sparsamen Poesie und der präzisen Sprache sieht die TIME in ihm den amerikanischen Harold Pinter.

Berufstätig wurde Mamet als Schauspieler und Lehrer. Zunächst am Marlboro College in Vermont tätig, wechselte er 1971 als artist-in-residence an das Drama Department des Goddard College (bis 1973). Weil es für seine jungen Schauspielschüler kaum passende Rollen gab, begann er, selbst Theaterstücke zu schreiben.

Mamet hatte sich 2008 in einem Artikel mit der Überschrift „Warum ich kein hirntoter Liberaler mehr bin“ von der intellektuellen Linken losgesagt. Er wurde unter anderem durch sein Pulitzer-preisgekröntes Theaterstück „Glengarry Glenn Ross“ und sein Drehbuch für den Film „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ bekannt.

2009 kündigte er an, das Tagebuch der Jüdin Anne Frank neu zu verfilmen. Für die Disney-Studios werde er den Stoff, das Drehbuch und die Regie übernehmen. Neben mehreren Verfilmungen fürs Fernsehen gibt es bereits eine Kinoversion von 1959.[2]

Im Juni 2011 warf David Mamet britischen Schriftstellern latenten Antisemitismus vor. Viele Autoren der liberalen Tradition schrieben Stücke, Bücher und Essays, die vor antijüdischem Unflat nur so strotzten, sagte Mamet der Zeitung „Financial Times“. Es gebe eine tief sitzende antisemitische Aversion unter den Briten.

Werke

Theaterstücke

  • 1970 – Lakeboat
  • 1972 – The Duck Variations (Enten Variationen)
  • 1974 – Sexual Perversity in Chicago
  • 1974 – Squirrels
  • 1975 – American Buffalo
  • 1976 – Reunion
  • 1976 – The Water Engine
  • 1977 – A Life in the Theatre (Leben im Theater)
  • 1979 – The Woods
  • 1980 – Lakeboat
  • 1982 – Edmond
  • 1983 – The Frog Prince
  • 1984 – Glengarry Glen Ross (Hanglage Meerblick)
  • 1985 – The Shawl (Der Schal)
  • 1988 – Speed-the-Plow (Die Gunst der Stunde)
  • 1989 – Bobby Gould In Hell (Bobby Gould in der Hölle)
  • 1992 – Oleanna
  • 1995 – The Cryptogram (Das Kryptogramm)
  • 2001 – Boston Marriage (Die Schwestern von Boston)
  • 2004 – Faustus (Die Tragödie des Doktor Faustus)
  • 2005 – Romance (Romanze)
  • 2008 – November
  • 2009 – Race

Bücher

  • Das Dorf. Hoffmann und Campe, Hamburg 1995
  • Der Fall Leo Frank. Hoffmann und Campe 2000.
  • Richtig und Falsch. Alexander Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89581-067-3
  • Ende der Jagdzeit. DVA, München und Stuttgart 2001.
  • Die Kunst der Filmregie. Alexander Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-89581-032-0
  • Vom dreifachen Gebrauch des Messers. Alexander Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89581-052-5
  • Bambi vs Godzilla. Alexander Verlag, Berlin 2008.
  • „Theatre“. Faber and Faber Inc., New York 2010, ISBN 978-0-86547-928-9

Auszeichnungen

Pulitzer-Preis

Oscar

  • 1998 – Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch für Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt
  • 1988 – Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch für The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

BAFTA

  • 1999 – Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch für Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt

Cannes Film Festival

Filmfestspiele von Venedig - Mostra

  • 1987Goldene Osella (bestes Drehbuch) und Pasinetti (bester Film) für Haus der Spiele

Fußnoten

  1. David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9
  2. Deutschlandradio Kultur, 11. August 2008: David Mamet dreht Anne-Frank-Film