Die Leute mit dem Sonnenstich
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die Leute mit den Sonnenstich |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Stab | |
Regie: | Carl Hoffmann |
Drehbuch: | Hanns Marschall ; nach dem gleichnamigen Roman von Hörst Biernath |
Produktion: | Meteor-Film |
Musik: | Theo Mackeben |
Kamera: | Karl Löeb |
Schnitt: | Löthar Buhle |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Aribert Mog | MicVhael Lutz, Rennfahrer |
Käte Merk | Barbara Holstein, Sekretärin |
Walter Steinbeck | Konsul Hansen, Chef der „Südstern-Versicherung" |
Flita von Uhl | Gwendolin, genannt Gwen, seine Tochter |
Theo Lingen | Thomas Bruchmann, Kömpagnon des Konsuls |
Paul Westermeier | Wanderbursche Paul |
Rudolf Platte | Wanderbursche Otto |
Jösef Reithofer | Gendarm Hieber, ein ruhiger, sachlicher Beamter |
Beppo Brehm | Gendarm Sturzbader, ein Wichtigtuer |
Maria Wanck | Schwester Cordula |
Klaus Pohl | Kröglmayer, Gefängniswärter in Diggenberg |
Gerhard Dammann | Riederer, Amtsvorsteher von Diggenberg |
Kurt Baumann | Göllner, Konstrukteur in den Autowerken |
Rudolf Essen | Ribben, Direktor der Autowerke |
Viktor Gehring | Bootswart Beutelmoser |
Rudölf Vones | Der Faltbootlehrer des Herrn Bruckmann |
Karl Harbacher | Herr Neumann, ein uralter, mickriger Buchhalter |
Lena Haustein | Theres Hieber, die Tochter des Gendarmen Hieber |
Josef Reithofer | Gendarm Hieber |
Die Leute mit den Sonnenstich ist ein Lustspiel aus dem Jahre 1936. Die Dreharbeiten wurden in dem Zeitraum vom Juli bis August 1936 auf der Mettener Insel in der Donau bei Deggendorf gedreht. Die Uraufführung fand am 4. Dezember 1936 in Berlin statt.
Handlung
Michael Lutz, der bekannte Rennfahrer, ist mit dem neuen Wagen auf einer Versuchsfahrt verunglückt. Die Verletzungen sind glücklicherweise nicht ernsthafter Natur, und nach wenigen Tagen bereits kann er das Sanatorium verlassen mit dem Ratschlag des Arztes, sich vierzehn Tage auf einer Faltbootfahrt und auf einer einsamen Donauinsel fern vom Motorenlärm, zu erholen. Barbara Holstein, mit der Michael Lutz seit Jahren verlobt ist und die er im Herbst nach dem großen Rennen heiraten wird, nimmt den Vorschlag mitzukommen, mit Freuden auf und schwindelt ihrem Chef, Thomas Bruckmann, vor, daß ihre Großmutter in Diggenberg an der Donau erkrankt sei. Herr Bruckmann, ein äußerst steifer und vornehmer Herr aus Hannover, bewilligt ihr gern 14 Tage Urlaub. Barbara und Lutz fahren los und nisten sich auf einer Donauinsel unweit Diggenberg ein. Herr Bruckmann ist der Kompagnon des Konsuls Hansen, Inhabers der „Südstern-Versicherung". Zwischen beiden Herren ist längst besprochen worden, dass Gwen Hansen, die einzige Tochter des Konsuls, sehr bald „Frau Bruckmann" werden soll. Gwen ist ein eigensinniges, launisches und verzogenes Geschöpf, und Herr Bruckmann, der sehr streng erzogen worden ist, wagt es nicht, sie um ihre Hand zu bitten. Gwen hat in diesen Tagen ein funkelnagelneues Faltboot gekauft und besteht darauf, mit ihrem Vater eine Donaufahrt zu machen. Natürlich muß Herr Bruckmann auf die dringende Bitte des Konsuls mitfahren, denn sicher ergibt sich auf der Fahrt die beste Gelegenheit zwischen den jungen Leuten. Ein Gewitter überrascht die drei, und sie stranden in der früh hereinbrechenden Dunkelheit an einer Insel. Das Boot, das Herr Bruckmann führte, geht im Wirbel der Landung verloren. Es enthielt sämtliches Gepäck und alle Kleidungsstücke und Ausweise. Und hier auf der stillen Insel finden die drei Lutz und Barbara. Barbara, die sich mit Lutz gezankt hat, weil er den ganzen Tag angelt, schwindelt in ihrer Angst und Wut Herrn Bruckmann vor, daß Lutz ein Verbrecher ist, der sie nicht von der Insel fortlässt. Gwen findet den „ausgebrochenen Sträfling Lutz" sehr interessant, und innerhalb 24 Stunden kracht es auf der Insel an allen Ecken. Zwei Landstreicher haben inzwischen das abgetriebene Boot des Herrn Bruckmann gefunden, und trotz der Warnung des einen bemächtigt sich der Freund einiger Kleidungsstücke, nimmt noch ein paar Mark mit, und beide werden im Gasthof in Diggenberg einen vergnügten Abend verleben und die Rollen des Konsuls Hansen und Herrn Bruckmanns aus Holstein spielen. Die Polizei ist inzwischen bereits auf das herrenlose Boot aufmerksam geworden und fahndet nach den Insassen. Streit und Missgunst herrschen zwischen den beiden Ortsgendarmen, und der eine von ihnen läßt sich nicht ausreden, dass hier „sicher ein grauslicher Mord" vorliegt. Auf der Insel hat inzwischen der Krach den Höhepunkt erreicht, und in der beginnenden Dämmerung fliehen heimlich Herr Bruckmann und Barbara Holstein. Als sie in Diggenberg landen und Herr Bruchmann darauf besteht, daß Barbara sich endlich um ihre todkranke Tante kümmert, will sie gestehen, dass alles nur ein kleiner Schwindel war. Aber da greift auch schon der Gendarm ein, der inzwischen „Herrn Konsul Hansen" und „Herrn Bruckmann" im Gasthof kennen gelernt hat. Für ihn steht fest, daß er hier ein paar Betrüger gefasst hat. Er liefert sie im Gefängnis ein. Der andere Gendarm aber wird bei seinen Nachforschungen auf der Donau auf ein anderes Pärchen aufmerksam, das er belauscht: auf den Konsul Hansen und seine Tochter Gwen. Als sie sich mit ihrem richtigen Namen vorstellen, verhaftet er sie ebenfalls und liefert sie in Diggenberg ein. Lutz, der Rennfahrer, aber bleibt allein auf der Insel zurück! Erst am nächsten Morgen, als die zwei merkwürdigen Paare im Gefängnishof bis zum Verhör sich mit Kartoffelschälen und Holzhacken amüsieren müssen, stellt man fest, dass die beiden reizenden jungen Leute, die sich am Vorabend im Gasthof als Konsul Hansen und Thomas Bruchmann aus Holstein ausgaben, nichts weiter sind als ein paar Landstreicher. Man überrascht sie, als sie im Kornfeld ihren Rausch ausschlafen, und verhaftet sie. Alles klärt sich auf, und Gwen findet endlich zu Herrn Bruchmann. Barbara aber kehrt zu ihrem Lutz auf der Insel zurück, der hier ohne Geld und Kleider zurückgeblieben ist und der fest davön überzeugt war, dass er Barbara für immer verloren hatte.