Die hochmütige Königin

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Die hochmütige Königin ist ein isländisches Märchen, das mit dem deutschen Märchen vom König Drosselbart und dem tschechischen „Bestrafter Stolz“ verwandt ist, jedoch inhaltlich stärker von den beiden abweicht.

Inhalt

Ein König besitzt eine sehr schöne, aber ebenso hochmütige Tochter. Als er stirbt, hat er festgelegt, daß seine Tochter ihm auf den Thron nachfolgen soll. Von überall her kommen Königssöhne herbei, um um ihre Hand zu werben. Der Königin ist jedoch keiner der Werber gut genug und jeder Freier wird kahlgeschoren und vor allen lächerlich gemacht wieder vom Hof getrieben.

Zwei Königssöhne hören davon und der ältere von beiden entschließt sich dazu, dennoch um sie zu werben. Am Hofe werden sie freundlich empfangen, der Prinz in ein Turmzimmer geführt, wo er sich mit der Königin unterhält. Ihm wird Wein gereicht, die Königin zeigt sich ihm gegenüber scheinbar aufgeschlossen, erst am Morgen soll ihm jedoch die Antwort zukommen. Als der Prinz erwacht, findet er sein Haupt kahlgeschoren und sein Gewand mit einer Vielzahl weißer Flecken beschmutzt. Ein Bote kommt heran und trägt ihm vor, daß er an den Galgen gehängt werde, wenn er nicht sofort nach Hause reist.

Der jüngere Bruder sieht jedoch nicht ein, wieso sie bereits aufgeben sollten und will seinem Bruder helfen, das Ziel doch noch zu erreichen. So legen sie später erneut mit dem Schiff an und werden freundlich empfangen. Als der Minister der Königin sie jedoch für die Nacht ins Schloß bringen will, schlagen sie das Angebot aus und meinen, sie würden lieber in einem mitgebrachten Zelt auf der Wiese vor diesem schlafen. Als die Königin dieses Zelt sieht, gefällt es ihr so gut, daß sie es sofort haben möchte und schickt ihren Minister los, es gegen Geld den beiden abzukaufen. Diese willigen ein, meinen jedoch, daß sie noch eine Nacht in diesem verbringen müßten, bevor die Herrin es haben könnte. Am nächsten Morgen findet die Königin jedoch ein noch prächtigeres Zelt vor, das sie unter der gleichen Bedingung erwirbt. Den Morgen darauf haben die beiden Königssöhne ein noch prächtigeres Zelt aufgestellt, bei dessen Anblick die Königin ihr Verlangen nicht mehr beherrschen kann. Als der Minister auch dieses abkaufen soll, meinen die beiden, die Königin müsse diesmal selbst kommen und es abholen. Als diese schließlich nach etwas Zögern zur Wiese aufbricht, wird ihr gesagt, daß sie es erst am nächsten Tag haben kann, diese Nacht jedoch schon in diesem verbringen darf.

Die Königin läßt sich darauf ein, als sie am nächsten Morgen jedoch erwacht, ist das Zelt samt den Königssöhnen verschwunden, stattdessen erwacht sie in den Armen eines schmutzigen alten Mannes, der sie sehr grob behandelt. Sie geht mit diesem zusammen zu einer Hütte, wo sie übernachten. Der Mann fordert von der Königin, daß sie ihre Kleider verkauft, um davon Essen zu kaufen. Dies macht sie, von dem Essen erhält sie jedoch nur das, was der Alte übrig läßt. Bald hat sie alle ihre Gewänder verkauft und nur noch das notdürftigste am Leib. Als der Alte sich auch noch das Bein bricht, muß sie diesen unter größten Anstrengungen zur nächsten Hütte tragen. Da sie nichts mehr zum Verkaufen besitzt, muß sie betteln gehen, schafft es aber nur, ein Stück Brot zu erhalten. Als sie mit diesem zur Hütte zurückkehrt, ist der Alte verschwunden.

Sie geht daraufhin zu demjenigen Haus zurück, bei dem sie wenigstens ein Stück Brot erhalten hatte. Lange wartet sie dort, wird aber nicht wahrgenommen. Schließkommt kommt ein Mann in weißgefleckter Kleidung heraus, schlägt sie grob und geht wieder in das Haus hinein. Die Königin bettelt um Kleidung und wird schließlich in die dortige Küche gelassen. Sie erhält Essen unbd darf auch die Nacht in einem dort befindlichen Bett schlafen. Am nächsten Morgen tritt ein Mädchen in den Raum und bringt die Königin in ein goldenes Zimmer, wo sie auf einen Goldstuhl gesetzt wird und warten muß.

Nach einer Weile tritt der Mann in den weißgefleckten Kleidern hinzu. Die Königin erkennt, daß es sich um den Prinzen handelt, den sie zuvor so sehr erniedrigt hatte. Der Prinz erklärt ihr, daß sie sich nun in seiner Gewalt befinde und nur zwei Wahlmöglichkeiten besitze: Ihn zu heiraten oder an den höchsten Galgen gehangen zu werden. Die Königin zieht hierbei vor, ihn zu heiraten, woraufhin man ihr die Lumpen entfernt und ihr ihrer Position angemessene Kleidung anlegt. In diesen erkennt die Königin diejenigen Stücke wieder, die sie verkaufen mußte. Da wird ihr eröffnet, daß der Königssohn und der widerliche Alte die selbe Person waren und dieser Weg gegangen worden war, um sie für ihren Übermut einmal gründlich zu demütigen.

Literatur

  • [CD] 4 Märchen aus Island (Märchen der Welt), paletti, 2009.

Siehe auch