König Drosselbart

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König Drosselbart ist ein deutsches Märchen, das Teil der Sammlung der Gebrüder Grimm ist. Das Märchen handelt von einer schönen Prinzessin, die aus Hochmut jeden Freier ablehnt, da sie an jedem etwas auszusetzen hat. Der Vater gibt sie daher dem nächsten Bettler, der sich nach einiger Zeit des Lebens in Entbehrung jedoch als der König Drosselbart, einer der abglehnter Freier, entpuppt. Im Vordergrund dieses Märchens stehen überzogener Stolz und Hochmut sowie die Läuterung von diesen. Verwandte Märchen, die wohl auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgehen, gibt es aus der Tschechei („Bestrafter Stolz“) sowie Island („Die hochmütige Königin“).

Handlung des Märchens

Ein König besitzt eine sehr schöne Tochter in heiratsfähigem Alter, die aus Hochmut jedoch alle Freier, die um sie werben, ablehnt. Als der König eines Tages ein Fest feiert, zu dem er viele heiratswillige Adelige einlädt, lehnt die Tochter einen nach dem anderen aufgrund von Kleinigkeiten ab und beleidigt diese dazu noch. Ein junger König, der sich unter den Gästen befindet, besitzt ein Kinn, das ein wenig krumm ist, was die Prinzessin als der Schnabel einer Drossel gleich bezeichnet, woraufhin der König fortan auch unter dem Namen König Drosselbart bekannt ist. Der Vater gerät über das Verhalten so sehr in Wut, daß er einen Eid leistet, sie nun dem ersten Bettler, der sich bei Hofe blicken läßt, geben wird. Ein paar Tage darauf erscheint ein armer Spielmann bei Hofe und spielt vor dem Fenster des Königs, um Almosen zu erhalten. Der König läßt ihn sogleich zu sich kommen und teilt ihm mit, daß er ihm seine Tochter als Dank für das schöne Lied zur Frau geben will. Die Prinzessin geht sehr zu ihrem Unwillen mit dem Fremden mit. Auf dem Weg zu dessen Behausung, einer armseligen Hütte, kommen sie an einer schönen Wiese, einem Wald sowie einer Stadt vorbei, die Prinzessin will daraufhin wissen, wem diese gehören und erhält jedes Mal darauf die Antwort, daß es dem König Drosselbart gehöre. Da bereut die Prinzessin stark, daß sie diesen vor einigen Tagen abgelehnt hatte. Sie leben so lange in der Hütte, bis die Vorräte aufgebraucht sind und ein Erwerb gefunden werden muß. Da die Prinzessin aufgrund ihrer Feingliedrigkeit nicht zu häuslicher Arbeit (Spinnen, Korbflechten) geeignet ist, soll sie auf einem Markt Töpfe verkaufen. Dies geht einige Zeit gut, dann aber reitet ihr ein offenbar betrunkener Husar mitten in den Stand, woraufhin alle Waren zerbrechen. Ihr Mann, der sehr verärgert ist, hat für sie eine Stelle als Küchenmagd an einem Königshof besorgt, wo sie dem Koch assistiert. In einem kleinen Töpfen bringt sie dabei alles unter, was in der Küche übrig bleibt. Als dort eines Tages die Hochzeit des Königssohns stattfinden soll, stellt sich die ehemalige Prinzessin vor die Tür des Festsaals, da sie gerne zuschauen möchte. Bei dem Anblick der hineingetragenen Speisen und der edlen Gewandung der Feiernden erkennt sie, daß es ihr Hochmut war, der sie in diese erbärmliche Lage gestürzt hatte. Plötzlich erscheint vor ihr der Königssohn, der sich als König Drosselbart herausstellt, greift ihren Arm und will sie zum Tanz führen. Sie sträubt sich jedoch dagegen, der König schleppt sie jedoch in den Saal. Dort löst sich das Band, an dem ihr Töpfchen befestigt ist, das daraufhin auf den Boden fällt und seinen Inhalt freigibt. Die Gäste lachen alle über das Mißgeschick und die junge Frau schämt sich unendlich darüber und läuft schnell weg. Der König Drosselbart holt sie jedoch ein und gesteht er, daß er identisch mit dem Spielmann als auch dem Husaren ist und alles aus dem Grund geschehen sei, um sie für ihren Hochmut ihm gegenüber zu strafen. Da fängt die Prinzessin zu weinen an und meint, daß sie nicht würdig sei, seine Frau zu sein. König Drosselbart meint daraufhin, daß die bösen Tage nun vorbei seien und die Hochzeit gefeiert werden sollte. Die Prinzessin wird von der Kammerzofe in prächtige Gewandung gehüllt, daraufhin beginnt die Festlichkeit erst richtig. An dieser wohnen auch der Vater der neuen Königin als auch dessen gesamter Hofstaat bei.

Verwandte Märchen

Das tschechische Märchen „Bestrafter Stolz“ besitzt das gleiche Grundmotiv wie das vom König Drosselbart und geht entweder auf den gleichen Überlieferungsursprung zurück oder ist auf deutschen Einfluß zurückzuführen. In der tschechischen Fassung wird die Tochter jedoch nicht vom Vater weggegeben, sondern heiratet aus Liebe freiwillig einen scheinbar armen Mann. Im Vergleich zur deutschen Fassung fällt auch die Erniedrigung nicht so stark aus, die Tochter findet sich dort mit ihrem neuen Leben ab. Ebenso ist bei „Bestrafter Stolz“ der Vater der Prinzessin in das Vorhaben eingeweiht.

Bearbeitung des Stoffes

Literatur

  • Walter Gättke: Drosselbart. Ein deutsches Märchenspiel in 5 Aufzügen (1938)
  • Karl Jaenicke: König Drosselbart. Lustspiel

Verfilmungen

  • 1954: König Drosselbart
  • 1965: König Drosselbart
  • 2008: König Drosselbart

Siehe auch