Diebling
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Niederdonau |
Einwohner (1930): | 371 |
Höhe: | 513 m ü. NN |
Koordinaten: | 49° 9′ 29″ N, 14° 57′ 21″ O |
Diebling befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von der Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Diebling ist ein ehemals selbständiger deutscher Ort in Südmähren, Sudetenland. Der als Straßendorf angelegte Ort ist heute ein Ortsteil von Neuhaus und liegt etwa 3,5 Kilometer nordwestlich des Zentrums.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Diebling wurde 1255 urkundlich anläßlich einer Schenkung von Witiko I. von Neuhaus an den Deutschen Ritterorden erwähnt. Die vermutlich durch den Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Ortschaften dieser Gegend, so auch Diebling, wurden 1627 neu besiedelt. Eingepfarrt ist der Ort nach Neuhaus.
Vertreibung der deutschen Einwohner 1945
Am Ende des Zweiten Weltkriegs im Frühjahr 1945 wurden die deutschen Einwohner des Ortes von den Tschechen ihres sämtlichen Besitzes beraubt und anschließend vertrieben. Sie mußten eine Nacht auf dem Viehplatz von Neuhaus verbringen.
Wirtschaft und Infrastruktur (vor der Vertreibung)
Die vorwiegend als Landwirte und Handwerker tätigen Einwohner von Diebling lebten zu einem Teil auch von den Fischteichen des Ortes.
Gewerbe: Ziegelei, zwei Gasthäuser, Kleingewerbe.
Einrichtungen: Volksschulgebäude (1768, 1900), Gemeindebücherei, Armenhaus, Bahnhof mit Dienstwohnung und Viehwaage, Postamt (1939), Freiwillige Feuerwehr mit Feuerwehrdepot.
Kulturerbe
- Kapelle aus dem Jahr 1782.
- Schwarzes Marterl auf der alten Landstraße von 1506
Einwohnerentwicklung
Volkszählung | Häuser | Einwohner insgesamt | Volkszugehörigkeit der Einwohner | ||
Jahr | Deutsch | andere | |||
1910 | 77 | 431 | 380 | 51 | |
1930 | 77 | 371 | 289 | 82 | |
1961 | 273 | ||||
2001 | 210 |