Tschechen

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Das Verbreitungsgebiet der Tschechen (Sprachkarte) um 1937

Die Tschechen (tschech. Češi) sind eine Volksgruppe in Mitteleuropa. Sie bewohnen heute in geschlossener Masse (6,3 Millionen)[1] die Tschechei, die aus Böhmen-Mähren und dem deutschen Sudetenland besteht. Bis zur Vertreibung durch Tschechen war Böhmen von größeren und kleineren deutschen Sprachinseln besiedelt, und die Deutschen bildeten rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung.[2]

Die Tschechen gehören der slawischen Sprachfamilie an und sind nahe mit den Slowaken verwandt. Weltweit leben etwa 11 bis 12 Millionen Tschechen, außerhalb Europas vor allem in den Vereinigten Staaten (über 1 Millionen).

Geschichte

Die Tschechen wanderten im 6. Jahrhundert als Unterworfene der Awaren mit anderen Stämmen nach Böhmen ein. Dort haben sie sich kulturell und wirtschaftlich in enger Berührung und Auseinandersetzung mit dem Deutschtum am weitesten entwickelt; in Mähren-Schlesien haben sich ältere Züge in Sitte und Brauchtum, Trachten und zum Teil auch alte Stammesgliederungen am besten erhalten. In der Volkskunst werden Nadelarbeiten besonders gepflegt, ebenso Volksmusik und Volkslied.

Mitte des 9. Jahrhunderts bildete sich ein Großmährisches Reich, das später unter den Raubzügen der Ungarn zusammenbrach und im 11. Jahrhundert unter die Lehenshoheit des deutschen Kaisers kam. Im 14. Jahrhundert erreichte die Kultur in Böhmen eine hohe Blüte und wurde unter Kaiser Karl IV. Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches, Prag das Regierungszentrum. Im 15. Jahrhundert richtete sich die Bewegung der Hussiten gegen die katholische Hierarchie und gegen das Deutschtum. Im Zeichen der Türkengefahr schloß sich Böhmen mit Ungarn und Österreich zum Verband der habsburgischen Länder zusammen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine Nationalbewegung der Tschechen und zugleich eine gegen die ungarische Herrschaft gerichtete Nationalbewegung der Slowaken, die u. a. vom Gedankengut des Panslawismus getragen wurden. Im Ersten Weltkrieg fielen die tschechischen Separatisten offen von der habsburgischen Monarchie ab.

„[...] Masaryk, Benesch und der Slowake Stefànik [unternahmen] das schwere Werk, mit Hilfe von Journalisten und Gelehrten die Diplomaten und Völker Frankreichs und Englands auf die Existenz eines gänzlich unbekannten, aber dennoch vorhandenen tschechoslowakischen Volkes hinzuweisen, dessen Knechtung unter die Herrschaft Österreichs zu bejammern und seine Wiederherstellung in den ‚historischen Grenzen‘, d. h. mit Einschluß Deutschböhmens und Karpathorußlands, zu fordern.“[3]

Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde die Tschecho-Slowakei am 28. Oktober 1918 innerhalb des deutschen Gebietes als Kunststaat gegründet; die Tschechen waren dessen führende Volksgruppe. Obwohl die Tschechen sich für ihre eigene Sache auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker beriefen, rissen sie die Herrschaft über ganz Böhmen, Mähren und Österreich-Schlesien an sich und erklärten die Sudetendeutschen für landfremde Kolonisten. Sie besetzten das ganze sudetendeutsche Gebiet und vertrieben die für Deutschböhmen, Deutschschlesien, Südmähren und den Böhmerwald gebildeten sudetendeutschen Regierungen. Die Slowaken, welche Bestandteil dieses Staates wurden, sah man als Tschechen, das Slowakische nur als eine angebliche Mundart des Tschechischen.

Von 1939 bis 1945 waren die Tschechen, wie Jahrhunderte schon zuvor im deutschen Böhmen, wieder unter deutscher Verwaltung im neugeschaffenen Protektorat Böhmen und Mähren, welches dem Gebiet der Rest-Tschechei entsprach und fortan als Unterstaat dem Großdeutschen Reich angehörte. So gab es etwa eigene Pässe sowie eine eigene Währung. Die Tschechen besaßen somit auch eine gewisse Autonomität, ihr Gebiet wurde zudem – im Gegensatz etwa zum Generalgouvernement – von deutscher Seite aus nicht als besetztes Gebiet angesehen. Auch wenn die Tschechen selbst es später anders darstellten, profitierten sie durchaus von ihrem Protektoratszustand. Wenn auch ungewollt, bewirkten die Maßnahmen der Deutschen im Protektorat, daß Familiengründungen eine bessere Grundlage besaßen.[Quellennachweis erforderlich]

Die Tschecho-Slowakei wurde 1948 als kommunistischer Staat wiedererrichtet und 1993 mit der Schaffung der Tschechei, sog. „Tschechien“, sowie der Slowakei wieder aufgelöst.

Die Tschechen sind überwiegend römisch-katholisch, Anhänger der Böhmischen Brüder und konfessionslos.

Bekannte Tschechen

Literatur

  • 96-book.png PDF Josef Wastl, Anna Sittenberger: Rassenkundliche Untersuchungen an Deutschen und Tschechen im südlichsten Böhmerwald 1941
  • Josef Blau: Landes- und Volkskunde der Tschechoslowakischen Republik, P. Sollors’ Nachf. 1927, S. 384
  • Hans Meiser: Tschechen als Kriegstreiber: Kramasch, Masaryk, Benesch – Zerstörer Europas (Kurze Buchvorstellung, Bestellmöglichkeit)
  • Das Verhalten der Tschechen im Weltkrieg, Deutschnationale Geschäftsstelle, Wien 1918, (PDF-Datei)
  • Die Benesch-Dekrete, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 421–427
  • Rolf Kosiek: Tschechische Bereicherung durch Enteignung Deutscher, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 428 f.

Siehe auch

Fußnoten