Diskussion:Bad Belzig
Sektenzentrum Belzig (ZEGG)
Wie gehen wir lexikalisch damit um, daß die Stadt Belzig international (unter allen Fachleuten der Psycho-Szene) bekannt ist als Zentrum einer radikalen Politsekte mit Namen »ZEGG«? ~ Der Gründer Dieter Duhm ist ein namhafter Achtundsechziger, er ist Verfasser des einflußreichen Buches »Der unerlöste Eros«. Er ist »Reichianer« (nach Wilhelm Reich bezeichnete Spielart der Psychoanalyse) und glaubt, daß kollektive Sexualität zu Frieden führt. Zu seinen Theorie-Bausteinen gehört ferner eine linksradikale One-World-Ideologe. Faktisch arbeitet man dort als autoritär strukturierte Sex- und Psychosekte. Ich habe hier einen kleinen Teil des Bolschewikipedia-Eintrags zum »ZEGG« eingeschmolzen (für denjenigen, der das einschätzen will):
[Wikipedia-Darstellung:]
Überblick. — Das ZEGG (Zentrum für Experimentelle Gesellschaftsgestaltung) ist eine Lebensgemeinschaft in Bad Belzig, 80 km südwestlich von Berlin. Es versteht sich als Modellprojekt für eine ökologisch und sozial nachhaltige Lebensweise. Dabei geht es um persönliche Entwicklung, Aufbau einer kooperativen und ökologischen Lebensweise sowie um politisches Engagement. Ein wichtiger Schwerpunkt der Gemeinschaft ist die Erforschung neuer Wege in Bezug auf Liebe und Sexualität.
Das ZEGG besteht seit 1991. Auf dem 16 ha großen Gelände leben heute ca.110 Menschen, darunter 15 Kinder und Jugendliche. Auf dem Gelände finden sich verschiedene Wohnhäuser, ein Gästehaus mit Restaurant, diverse Veranstaltungs- und Seminarräume, Werkstätten, ein Atelier und mehrere kleine Lehmbauten. Die ökologischen Modellprojekte auf dem Gelände sind die hochmoderne, fast CO2-neutrale Energieversorgung, der Wasserkreislauf mit ökologischer Pflanzenkläranlage sowie der große Bio-Garten, in dem Obst und Gemüse angebaut werden.
Seminare und Festivals. — Die ZEGG GmbH veranstaltet jährlich vier große Festivals mit mehreren hundert Besuchern. Die Festivals werden von der gesamten Gemeinschaft ehrenamtlich organisiert. Es finden außerdem ca. 120 Seminare interner und externer Anbieter statt. Das Angebot umfasst unter anderem Gemeinschaftswissen und ZEGG-Forum, Liebe und Sexualität, gewaltfreie Kommunikation sowie künstlerische Angebote wie Malen und Singen. Das ZEGG hatte 2011 mehr als 13.000 Gästeübernachtungen und war damit der zweitgrößte Kurtaxe-Zahler in Bad Belzig. Trägerin aller Veranstaltungen ist die ZEGG GmbH. Der Seminarbetrieb ist die Haupteinnahmequelle der Gemeinschaft.
Gemeinschaftsleben. — Das soziale Ziel des ZEGG ist es, einen gemeinschaftlichen Lebensstil langfristig zu fördern. Dazu hat die Gemeinschaft sich eine eigene soziale Struktur geschaffen. Ein großer Teil der Gemeinschaft arbeitet im Seminarbetrieb. Dieser umfasst Unterbringung und Verpflegung der Gäste, Seminarorganisation- und leitung sowie Landwirtschaft und Geländepflege. Alle Bewohner übernehmen darüber hinaus ehrenamtliche Aufgaben. Die Arbeitsbereiche sind selbstverwaltet, Entscheidungen werden von den Mitarbeitern getroffen.
Die meisten Bewohner der Gemeinschaft leben in Wohngemeinschaften, andere als Paar oder allein. Kinder leben größtenteils bei ihren Eltern. Sie gehen in Kindertagesstätten und Schulen der Umgebung. In der Gemeinschaft gibt es eine Nachmittagsbetreuung in Elterninititative. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung der Kinder werden von der gesamten Gemeinschaft getragen. Viele Gemeinschaftsmitglieder nehmen an sozialen Prozessen teil, um sich auszutauschen, Konflikte zu klären und Entwicklungsprozesse zu begleiten. Es finden außerdem regelmäßig Tanzabende, Jahreszeitenfeste, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen statt.
Entscheidungen und Organisation. — Der gemeinschaftliche Betrieb ist seit einigen Jahren nach einem soziokratischen Modell organisiert. Kern des Modells sind selbstorganisierte Kreise, die den Betrieb und die Gemeinschaft abbilden. Sie sind nach oben hin umfassender und nach unten spezialisierter. So entscheidet der Versorgungskreis über alle Fragen im Bereich Garten, Küche und Verpflegung. Der Management-Kreis hat die Aufgabe, das Organisationsziel in konkrete Schritte umzusetzen und die übergeordneten Interessen des ZEGG wahrzunehmen. Jeder Kreis wählt je einen Vertreter in den nächsthöheren Kreis und in die unteren Kreise. Sie sind bei Entscheidungen gleichberechtigt. Entscheidungen sind jederzeit revidierbar, wenn sie sich in der Praxis nicht bewähren. Über wichtige soziale Fragen und weitreichende finanzielle Entscheidungen entscheidet die Gemeinschaft im Konsensprinzip.
Liebe und Sexualität. — Von besonderer Bedeutung ist für die ZEGG-Gemeinschaft die Frage, wie Liebesbeziehungen gelingen können und Sexualität erfüllend gelebt werden kann. Das ZEGG ist ein Ort, an dem unterschiedliche Formen sexueller Verbindung möglich sind. So gibt es viele offene Beziehungen, in denen erotische Abenteuer oder feste Geliebte Platz haben. Es gibt Menschen, die mehrere sexuelle Freundschaften pflegen, monogam lebende Paare und gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen. Ziel ist ein System menschlicher Beziehungen, die dem Einzelnen Wahrhaftigkeit und Zugehörigkeit ermöglicht. Wichtiges Handwerkszeug der Gemeinschaft sind Kommunikation und offener Umgang mit Fragen von Liebe und Sexualität.
In der Anfangszeit war die Idee der freien Liebe im ZEGG prägend. Inspiriert von den Ideen Dieter Duhms wurde nach einer Form des Zusammenseins gesucht, in der Angst und Besitzdenken in der Liebe überwunden werden können. Nach dem radikalen Aufbruch der ersten Jahre sind heute partnerschaftliche Bindungen stärker in den Vordergrund gerückt, auch Sinnlichkeit und Körperkontakt ohne sexuellen Anspruch spielen eine große Rolle.
Geschichte des Konzeptes. — Die ZEGG GmbH kaufte das Gelände 1991 für 2,1 Millionen DM. Das ZEGG hat seitdem durch zahlreiche landschaftliche und ökologische Maßnahmen zur Regeneration der Flora und Fauna des Geländes beigetragen. Die ZEGG-Gemeinschaft hat die Geschichte des Platzes recherchiert und alte Fotos, Zeitdokumente und Berichte gesammelt. Eine Ausstellung zur Geschichte des Geländes ist im Seminargebäude auf dem Gelände zu sehen.
Das ursprüngliche Grundkonzept des ZEGG entstand aus den Ideen von Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels. Mit seinem Buch: »Angst im Kapitalismus« war Duhm einer der intellektuellen Köpfe der 68er Bewegung. Duhm wurde in den 1970er Jahren von vielen Projekten inspiriert. Unter anderem auch von der Aktionsanalytischen Organisation (AAO) des Wiener Künstlers Otto Muehl. Dieter Duhm und Aike Blechschmidt entwarfen gemeinsam ein Konzept eines Zentrums für experimentelle Gesellschafts-Gestaltung (ZEGG). Duhm gründete 1978 in Süddeutschland das »Projekt Bauhütte« und wandte sich nach eigener Aussage bereits 1979 wieder von der AAO ab, da er Muehls autoritären Führungsstil ablehnte. 1991 zog die Gemeinschaft nach Belzig um und gründete dort das ZEGG. Duhm und Lichtenfels waren selbst nie Bewohner des ZEGG und betreiben seit 1995 ein eigenes Projekt unter dem Namen »Tamera« in Portugal.
[Ende der Wikipedia-Darstellung]
~ CodexThelema 06:33, 4. Lenzing (März) 2013 (CET)