Mühl, Otto

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Otto Mühl (* 16. Juni 1925 in Grodnau [Mariasdorf], Burgenland; † 26. Mai 2013 in Moncarapacho, Olhão, Portugal) war ein sektiererischer Selbstdarsteller, der mit abartigen öffentlichen Auftritten auf sich aufmerksam zu machen suchte und den geneigte Medien für dieses Tun als „Aktionskünstler“ und als „Vertreter des Wiener Aktionismus“ würdigten.

Werdegang

Otto Mühl war ein leidenschaftlicher Gegner der bürgerlichen Familie und der Religion. Das, was er als Alternative anzubieten hatte, war die Diktatur des Menschen Otto Mühl (verknüpft mit einer kollektivistischen Erziehungsutopie, die in seiner kinderreichen sogenannten AAO-Kommune praktiziert wurde). Mit seinen Anhängern lebte er in einer zunächst als Therapiekommune, dann als Kunstkommune geführten Polit-Sekte. Mühl begann die Therapiesitzungen („Urschrei-Therapie“, Anklage- und Entblößungsrituale) in seiner Altbauwohnung ab Ende 1971.[1] Es handelte sich um eine Art Urhorde mit angeblich „freier Sexualität“ – faktisch jedoch strikt reglementierter paarfeindlich konzipierter Sexualität –, worunter zu verstehen war, daß Mühl Zugriff auf jedes ihm interessant erscheinende Geschlechtsteil hatte, einschließlich der Kinderkörper.

Mittels gnadenloser Geldbettelei in den Familien der Sektenmitglieder (und auch mittels Prostitution der weiblichen Sektenmitglieder), gelang es schon 1972, für umgerechnet 32.000 DM die Immobilie „Friedrichshof“ zu erwerben – im Burgenland, Nähe Neusiedler See – und dort eine Landkommune zu gründen. Dies entsprach damals exakt dem Stil der Zeit, Mühl gelang es jedoch über die Jahre, mehrere hundert Menschen an seine Kunst- und Sexualtherapie zu binden. Einzelne Sektenmitglieder erwirtschafteten Millionengelder mittels Warentermingeschäften, das gemeinsame Eigentum wuchs beträchtlich und der aus den überlieferten Quellen arbeitende Autor Schlothauer schätzt, daß insgesamt über 10.000 Interessierte die verschiedenen Wohngemeinschaften durchliefen.

Eine auffallende Besonderheit des Sektenalltags folgte aus der Weisung Mühls, die Therapiegespräche auf Tonband zu dokumentieren. Das Forschern zugängliche Material (abertausende Photographien und eine unüberschaubare Masse von Tondokumenten) gilt heute als wertvolle Quelle für die Erforschung psychischer Grenzsituationen und Techniken der Manipulation.[2] 1991 wurde Mühl wegen Kindesmißbrauchs, und der Verabreichung von Drogen an Kinder, zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Fall gilt als seltene Ausnahme einer Kultgruppe, die (trotz radikaler Isolation) ohne Suizidprogramm und ohne Tötungshandlungen allein aufgrund und infolge von Polizeimaßnahmen aufgelöst wurde. Mühl lebte nach seiner Haftentlassung im europäischen Ausland und arbeitete weiter als Kunstmaler.

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Pädophilie

Kulturverfall

Bezeichnende Beispiele für diese pervertierte Art moderner Kunst bildeten die Auftritte des Aktionskünstlers.

Titel der Mühl-Aktion: O Tannenbaum: Mühl trat splitternackt vors Mikrophon und verlas ein Gedicht zum Thema Weihnachtskonsum, übermäßiges Fressen nebst Folgen und Weihnachts-Kampfpause. Während von Tonbändern Weihnachtslieder erklangen, steigerte Mühl sich in einen Schreikrampf und legte sich anschließend entspannt zu seiner nackten Gefährtin in das — fürs Fernsehen hell angestrahlte — Bett. Später wurde die Frau aus dem Bett gehoben. Man brachte in einer Holzkiste ein Schwein, die Kiste wurde geöffnet, das gräßlich quiekende Tier mit Gewalt auf das Bett gelegt. Der Schlachter trat in Aktion: Fachgerecht tötete er das sich wehrende Schwein und schnitt ihm dann die Halsschlagader auf. Mühl fing das Blut in einem Plastikeimer auf und goß es über die am Boden liegende Frau. Später legte sich die Frau neben das ausgenommene Schwein ins Bett. Därme und Eingeweide wurden über ihren Leib verteilt. Mühl spritzte Milch, rohe Eier und Mehl über sie, schließlich urinierte er auf die Frau und leerte seinen Darm auf den Schweinekadaver.

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Kulturverfall

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Schlothauer: Die Diktatur der freien Sexualität. AAO, Mühl-Kommune, Friedrichshof, Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1992, ISBN 3-85115-157-7

Fußnoten

  1. Vgl.: Schlothauer, S.14
  2. Längere derartige Dialoge gibt Schlothauer wörtlich wieder. Erstaunlich ist nicht allein der ultra-autoritäre Organisationsstil Mühls, sondern insbesondere auch seine Wortwahl, wenn er – nach typisch linken Tiraden auf „bürgerliche Krüppel“ und „Reaktionäre“ – in Schlüsselsituationen ein Wort wie „Führungsadel“ (Schlothauer, S. 55) verwendet