Diskussion:Bedingungsloses Grundeinkommen/Archiv/2014
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Wer diskutiert hier mit wem?
Am Anfang des Artikels steht gegenwärtig der Satz:
- »Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist eine sozial- und arbeitspolitische Propagandafloskel des BRD-Politsystems.«
Stimmt das? Wenn ich recht sehe, dann spricht weder Herr Gabriel, noch Herr Seehofer davon. Und in der Linkspartei ist es eher so, daß man damit droht, dieses Thema aufzuwerfen. Wer wirklich diskutiert, wer tatsächlich mit dieser Frage beschäftigt ist, das ist gerade nicht das Politsystem, sondern vielmehr das akademische, das feuilletonistische und das freiberuflich-intellektuelle System. Götz Werner (von »dm«) ist genau nicht Teil des Politsystems. Literaten und Filmfritzen ebenso nicht! Was sich hier zeigt, das ist sozusagen die noch viel größere Katastrophe: Das Politsystem erzeugt Unfug über Unfug (schützt den afghanischen Opiumhandel mittels Bundeswehr, usw. usw., usw.), aber es gibt keine spürbare Kritik dagegen. Was stattdessen zu spüren ist, auf jeder Lesung, in jeder »Qualitätstalkshow«, überall, das ist der energische Wille, endlich, endlich die Einführung des »Bedingungslosen Grundeinkommens« mal in aller Breite und mit aller Radikalität auszumalen! Die vollständige Realitätsferne hat den deutschen Geist jetzt okkupiert! Wo auch immer sich »politisch denkende« Menschen treffen, reden sie genau nicht über die haarsträubend irrsinnigen Dinge, die die »große Politik« gegenwärtig veranstaltet, sondern sie reden und reden über das »Bedingungslose Grundeinkommen«! Was soll das werden? Totaler Dirigismus?? Permanente Enteignung der letzten Dooven, die noch arbeiten gehen?? Oder das totale Gelabere auf dem Titanic-Dancefloor??
~ CodexThelema 00:44, 12. Ernting (August) 2014 (CEST)
- Ich würde das nicht so negativ sehen. Am Anfang war ich auch sehr skeptisch und einen Mindestlohn lehne ich nach wie vor ab! Aber: Bei völliger Abschaffung des total aufgeblähten Versorgungsapparats (Arbeitszentrum, Rentenamt usw) würden schlagartig massiv Gelder freiwerden. Nun kann man natürlich argumentieren, daß diese Gelder den Einzahlern gehören. Eine Grundversorgung hätte allerdings einen nicht zu verachtenden Aspekt: Den der Freiheit. Auch Rilke konnte seine Gedichte nur schreiben, weil er von Thurn und Taxis ausgehalten wurde. Heutzutage müßte er sich beim Wachschutz verdingen oder bei Grieneisen arbeiten gehen. Viele Künstler aber auch Wissenschaftler oder Forscher der früheren Jahrhunderte sind von ihren Königen und Fürsten ausgehalten worden. Ansonsten wären sie jämmerlich verhungert. Die Könige hat man abgeschafft. Die hier nun vorliegende Idee würde ich jedenfalls nicht als linkes Spinnertum und Sozialutopie abtun. Diejenigen, die zu faul sind zum arbeiten, tun das ja sowieso nicht! Die BRD machts möglich. Man muß nur ständig zum Arzt rennen und einen auf Psycho machen. Welcher Arbeitgeber tut sich dennb sowas an? Was dieses Grundgeld anbelangt, so muß das jedenfalls zumindest neutral aufgebracht werden. Ganz im Gegenteil: Nach Abschaffung des BRD-Kontroll- und Gängelapparats müßte eigentlich sogar noch was übrigbleiben. Das Ganze setzt natürlich wieder mal eines voraus: Eine Volksgemeinschaft. Ansonsten werden fremde Schmarotzer das System sehr schnell zum kippen bringen. Das Problem hier in diesem Land ist doch, daß das Geld mittlerweile das Maß aller Dinge ist! Es gibt aber vieles, das gut, sinnvoll und wichtig ist aber keinen finanziellen Gegenwert erbringt. Ich denke daß es durch so ein Grundgeld hier möglich wäre, eine völlig neue Art von Wirtschaftswachstum hervorzubringen. In diesem Fall aber völlig abgekoppelt vom Geld. Gruß Rauhreif 17:47, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- Wirklich fähige Künstler und Intellektuelle sind aber die totale Ausnahme (kaum ein Promille von dem was da so rumläuft vielleicht). Und kaum 99% einer Bevölkerung sind überhaupt zu einem gewissen nachhaltigen Nachdenken, mithin also zu einer intellektuellen Tätigkeit überhaupt fähig (daher es auch nur um 1% Abiturienten geben dürfte, nicht 70% oder wieviele es derzeit gerade sind), der Rest besteht aus a priori unheilbaren Schwachköpfen. Aber wieviele selbsternannte „Künstler“ und „Intellektuelle“ würde es nun erst nach Einführung dieses Irrsinns geben? Und zu der Aussage: „Diejenigen, die zu faul sind zum arbeiten, tun das ja sowieso nicht!“. Bevor sie verhungern müssten, wohl viele auf einmal dann doch. Man muss sie nur verrecken lassen, dann geht das schon. Dann gäbe es auf einmal auch keine einreisenden "politisch Verfolgten" mehr bzw. die ganz wenigen Einzelnen, die noch kämen, wären dann wohl wirklich solche. Für die wenigen echten Künstler und Intellektuellen müssen andere Wege der Eximierung gefunden werden, ansonsten gehen die nämlich noch restloser unter in einem dann noch unübersehbareren Meer von hochstaplerischen „Künstlern“/„Intellektuellen“ nebst dem diesen anhängendem Finanzrummel, der die echten Künstler und Intellektuellen dann umso mehr als störend einstuft und nicht aufkommen lässt. --Thore 18:31, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- Kurzum: Ich halte die alte – ohne Diskussion abgeänderte – Einleitung („... ist ein sozialutopisches Finanztransfermodell, wonach jeder Bürger, ...“) für viel zutreffender. --Thore 18:36, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
Ich habe das mal ähnlich gesehen wie Du, bis ich mich mit den Möglichkeiten beschäftigt habe. Das wäre absolut revolutionär, und genau das macht es so schwierig, das überhaupt zu denken. Gruß Rauhreif 20:12, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- @ Thore: Dankeschön. Der Markt ist der Beweis des Erfolges. Und »Markt« sind schon zwei, die einen Handel abschließen. Alle theoretischen Erörterungen über »Geld«, »Kapitalismus« und »Gerechtigkeit« kranken daran, in ihrer anschließenden Praxis den Markt zu kastrieren. Natürlich ist es theoretisch möglich, 100% Steuerlast zu beschließen und dann alle Marktteilnehmer zu beschenken mit Belohnungen, Vergünstigungen, »Grundsicherung« und »gerechten Löhnen«. Todsischer aber werden Feiglinge, Bürokraten und Nichtskönner dann denjenigen, der etwas erkannt hat, und es umsetzen möchte, unablässig reglementieren, beaufsichtigen, ihm die besagten »Belohnungen« entziehen, ihn behindern, wo es nur geht!
- Ich ärgere mich, daß ich jetzt doch etwas zu dem bescheuerten Nicht-Thema »bedingungsloses Grundeinkommen« gesagt habe, während reale Politiker uns unsere Heimat wegnehmen, das Land verscherbeln, die Bundeswehr einsetzen, um den afghanischen Opiumhandel zu stabilisieren, »Kompetenzen abgeben« an Fremdmächte und die Totalreglementierung und Totalüberwachung perfektionieren — und zwar mit exakt denjenigen »Argumenten«, die für das dämliche »bedingungslose Grundeinkommen« jetzt schon präsentiert werden...
- ~ CodexThelema 20:16, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- @ Thore: Die SPD hat es mit ihrer Subventionskultur für Theater, Film, bildende Kunst usw. geschafft, in einem genialen Land die Genialität abzuschaffen. Schau Dich um, was auf diesen Gebieten passiert ist in vierzig und mehr Jahren! Das ist das Vorbild des »bedingungslosen Grundeinkommens« und es ist eine tödliche Seuche... ~ CodexThelema 20:21, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
@Codex: Das ist nicht das Vorbild, es ist das Gegenteil eines bedingungslosen Grundeinkommens. Gruß Rauhreif 20:44, 2. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
...denn es ist ja gerade an (politische) Bedingungen geknüpft!
Voraussetzung wäre die totale Abschaffung sämtlicher Verteilungsämter und Institutionen. Denn dabei geht es nur um eines: Machtausübung! Auch die Rente müßte ersatzlos wegfallen. Wer im Alter mehr haben will, muß eben sparen. Tut er das nicht, hat er dann nur das Grundeinkommen und er entscheidet selbst, wann er in Rente geht. Ich bezweifle aber, daß die BRD ein solches Maß an Entscheidungsfreiheit überhaupt zulassen wird. Alternativ käme Thores Variante ins Spiel: wer nicht für seinen Lebensunterhalt sorgen kann (oder will), muß verhungern. Das gabs aber nicht mal bei den Nazis. Selbst die (und die waren ja nun wirklich ganz böse) hatten z.B. das WHW. Wie gesagt: ich fand das zuerst auch völlig abwegig. Das Geld muß ja schließlich von irgendjemandem erwirtschaftet werden. Fallen aber sämtliche Verteilungsinstitutionen weg, werden schlagartig Millionen von Arbeitskräften frei. Als Nebeneffekt bräuchte die BRD dann auch nicht mehr ihre Fachkräfte händeringend in Marokko und Afghanistan rekrutieren. Die Idee ist revolutionär und wie immer muß man eingefahrene Denkmuster überwinden, um das erstmal im Kopf zu akzeptieren. Wie kommen wir denn zu der Annahme, daß das gegenwärtige System das NonPlusUltra wäre? Ähnlich verhält es sich doch mit der sogenannten "Demokratie" und dem schrecklichen Römischen Recht. Sicher funktioniert das alles irgendwie. Es sind aber letztlich nur Instrumente der Gängelung des Einzelnen, Leistungsfreudigen. Gruß Rauhreif 15:00, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- Ich habe ja im Artikel dargelegt, daß das keineswegs ein „linkes“ Thema ist (und Althaus als Beispiel genannt). Es bleibt aber der gewichtige Umstand im Raum, daß staatliche Transfers zunächst und vor allem ein Geschenk an die Vermieter sind.
- Der Mietspiegel ist erhöht (schon jetzt bekommen Hartz-IVler weniger Geld als ihre eigenen Vermieter aus demselben Transfervorgang),
- der Mietspiegel ist konstanter (wenn Flächen leerstehen – in Hamburg 1 Mill qm Bürofläche), dann sinken die Mieten eben keineswegs, wie der Markt dies ohne Eingriff bewirken würde, sondern bleiben hoch, weil der Staat planwirtschaftlich eingreift,
- und Mieten werden künftig deutlich ansteigen, da das Merkel/Gabriel-Regime ja die Globalistenbefehle ohne zu zögern ausführt und hier Millionen Lohndrücker illegal hereinholt, sie nicht abschiebt, sondern dauernd von „Integration“ faselt.
- Alle Übergangsprobleme außer Acht gelassen, bleibt die falsche Grundentscheidung, Dinge zu entkoppeln, die kraftschlüssig zusammengehören. Die These, der Industriegesellschaft gehe die Arbeit aus, halte ich für reine Propaganda. Den chinesischen Fabrikarbeitern, die Apple-Erzeugnisse hergestellt haben und sich reihenweise umgebracht haben, ist keine Minute lang die Arbeit ausgegangen (bitte „Foxconn suicides“ recherchieren)!
- ~ CodexThelema 15:35, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
Bei Rückgabe des ostdeutschen und Sudetendeutschen Gebietes wäre es möglich, jedem Deutschen Wohneigentum zukommen zu lassen. Aber wie gesagt: Die BRD will das gar nicht. Gruß Rauhreif 15:41, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- Es hat sich noch kein Volk jemals nicht steil nach unten entwickelt, dem man suggeriert hat, nicht für sein Dasein kämpfen zu müssen. Im untergehenden späten Rom hatten die römischen Stadtbürger auch so eine Art Grundversorgung für alle. Und das zu einem Zeitpunkt wo ohnehin schon alles merklich bröckelte und zerfiel (wie in der heutigen westlichen Welt) - der Kollaps war unumgänglich. Andere, lebensstärkere Völker (wo Millionen zusätzliche Arbeitskräfte heute z.B. auch jederzeit Millionen Raketen und Panzer herstellen können) werden derartige Grundversorgungsvölker (wo statt Millionen Raketenarbeitern dann Millionen selbsternannte „Künstler“, „Intellektuelle“ und „Existenzphilosophen“ existieren) dann blitzschnell weghauen. Wer partout nichts leisten, aber schmarotzen will, soll auch verrecken, das ist völlig in Ordnung. Für die wenigen echten Künstler und Intellektuellen (die ja tatsächlich enormst Überdurchschnittliches leisten), müssen andere (d.h. funktionierende) Wege der Förderung gefunden werden, was allerdings immer das Hauptproblem der Menscheit war und ist innerhalb eines Ozeans von Ignoranten und Idioten. Das einzige für mich stichhaltige (indirekte) Argument für den totalen Irrsinn des Grundeinkommens ist allenfalls, daß es den Untergang des Westens noch beschleunigt, nach dem Nietzsche-Motto „was fällt, soll man noch stoßen“. Insofern wäre das Grundeinkommen vielleicht zu begrüßen, weil jedes weitere Jahr „westliche Wertegemeinschaft“ den Untergang der Weißen (und damit letzlich der Menschheit, auch wenn das dekadenterweise nicht einmal mehr begriffen wird) zementiert. --Thore 17:01, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
Das gibt es doch aber alles bereits. Es geht hier allein darum, ob dafür auch noch ein gigantischer bürokratischer Wasserkopf nötig ist, der enorme Summen verschlingt und Arbeitskräfte bindet. Ja oder Nein? Das allein ist die Frage. Du sagst ja, ich sage nein. Gruß Rauhreif 22:16, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
- Das ist ja dann komplette Kapitulation vor dem (arbeits-)moralischen Verfall. Eine entsprechende Folgerung würde dann demnach auch lauten: Es gibt ohnehin bereits rechtlose Deutsche. Also wird die Polizei, Justiz und Politik, die enorme Summen verschlingen und Arbeitskräfte binden, komplett abgeschafft. -- Absurde "Lösung", auch wenn das Anarchisten ernsthaft glauben. Gut mag im Sinne von „was fällt, soll man noch stoßen“ vielleicht sogar heilsam und gut sein, was hier soviel bedeutet wie: „kompletter Irrsinn als bittere Medizin“, – aber für mehr auch nicht. --Thore 22:52, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)
Demnach wäre auch die Rente eine "komplette Kapitulation vor dem (arbeits-)moralischen Verfall". Sollen die doch arbeiten, bis sie umfallen! Wie kommst Du denn darauf, daß Rente ab 63 gilt? Oder ab 65? Oder ab 72? Wer legt das fest? Die Politik? Wozu? Um ihre eigene Macht zu zementieren! Um die Leute (das Volk!) von ihren Entscheidungen abhängig zu machen! Mach Dich frei, Thore. Ich habe es schon lange aufgegeben, andere Leute von irgendwas überzeugen zu wollen. Jeder hat sein eigenes Weltbild im Kopf. Die Kunst ist es aber, all das was man für wahr hält nur einen Augenblick zu vergessen und ganz neu auf die Dinge zu schauen, wie ein Kind. Manchmal kann man das. Gruß Rauhreif 23:39, 3. Brachet (Juni) 2016 (CEST)