Diskussion:Historienfilm

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Nachdem wir neulich das Problem hatten, ob „Der Untergang“ etwa als Historienfilm zu bezeichnen sei, habe ich nun einfach, da wir den Begriff bisher nirgends definiert hatten, einen Artikel dazu erstellt, wo ich eine in meinen Augen sinnvolle und brauchbare Definition geliefert habe. Ich denke, daß sie dies ist, da wir ansonsten bei jedem Film darüber diskutieren müßten, ob wir ihn nun als Historienfilm sehen wollen oder nicht und dies in meinen Augen sehr subjektiv werden würde. Da ich vermute, daß es auch Mitstreiter geben wird, die damit nicht zufrieden sind, würde ich darum bitten, Einwände und Anregungen hier zu äußern. Volkstreuer Gruß Conservator 06:21, 4. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Schöne Sache. Habe mal einen Abschnitt zur Frage der Grenzen einer Definition hinzugefügt. Hoffentlich in Deinem Sinne... ~ CodexThelema 06:38, 4. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Mir fällt es gerade etwas schwer, wie deine Ergänzung zur Überschrift paßt - da geht es doch weniger um Probleme der Definition als eher der Geschichtsvermittlung und Ausstattung? Oder ist es schon so spät/früh, daß ich etwas übersehe? Volkstreuer Gruß Conservator 06:44, 4. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Bei der besagten Debatte ging es allerdings ums Definitorische: Für Amis ist eben alles »historisch« (auch ihre entsetzlichen Plastik-Museen). Mit entsprechender Chaoswirkung für Hollywood-Produktionen. Wenn wir »Historienfilm« sehr eng fassen, dann wird das Definitorische zum unlösbaren Problem, also ist eine weite (leicht schmerzhafte) Definition erforderlich. Daß Definitionen generell ein Problem sind, halte ich für eine der wichtigsten Mitteilungen in einem Lexikon (also nicht bloß in diesem Artikel)... ~ CodexThelema 06:53, 4. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Was mir Probleme bereitet: Ich verstehe die Stellen mit Louis de Funès und dem Patron nicht genau - was wohl auch damit zu tun hat, daß ich von diesem Menschen nie einen Film sah. Für mich bleiben da nach dem Lesen viele Fragezeichen und da geht es mir vielleicht nicht als einzigem so. Conservator 14:35, 4. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Louis de Funès hat 1925 keine Filme gemacht, ich glaube sogar 1955 nicht. Was eine Definition des Historienfilms aber zu klären hat, ist eine Abgrenzung gegen den Dokumentarfilm (ist noch zu leisten), eine Abgrenzung gegen Vergangenheitskulissen als bloße Ausschmückung in einem Nicht-Historienfilm (hast Du gemacht) und drittens eine Klärung des Umstands, daß wir als Zuschauer heute vor einer Historie des Historienfilms stehen (das ist Medientheorie): Wenn ein Burt Lancaster einen Piraten spielt, dann tut er das als Mensch, der selber noch in seiner Jugend den Konflikt zwischen motorbetriebenen und nicht-motorbetriebenen Schiffen erlebt hat (als ökonomischen Konflikt & als Zusammentreffen von Stilformen). So jemand bewegt sich völlig anders in alter Technik, als eine Person, die solche Gegenstände von vornherein und ausschließlich als museale Gegenstände nur kennt. Das Gleiche gilt für Möbel, Autos, Inneneinrichtungen (=Interieurs), Bekleidungen... ~ Denk nur mal daran, wie extrem widerwillig heute Dienstkleidungen getragen werden & wie stolz bis vor ganz wenigen Jahren Menschen waren, daß sie als abhängig Beschäftigte Dienstkleidung tragen durften: Dieser Epochenbruch verändert den Habitus völlig! ~ Bei der Frage nach Historienfilmen geht es klarerweise nicht bloß um die fatale Armbanduhr am Handgelenk des römischen Söldners. Das kann man als Anekdote bringen (haben wir nicht gemacht, kann man aber). Beim Historienfilm geht es wenigstens noch um den ganzen Komplex der Wahrnehmung von Vergangenheit. Vielleicht fehlt Dir die Kenntnis, was für ein Plastikscheiß in VSA allen Ernstes als »Museum« durchgeht! Die haben doch tatsächlich »Museen« in denen so gut wie ausnahmslos neu produzierte Gegenstände auf den Betrachter treffen! Und so machen die ihre indiskutablen »Historienfilme«! Denen wird auch nie etwas anderes beizubringen sein. Diese Tatsache aber muß eine Definition berücksichtigen. ~ Da stehen wir heute: Was ist echt? Was ist Kulisse? Was ist Fälschung? Und wo zeigt uns ein Historienfilm etwas Echtes, das bloß mitgeschleppt ist, bloß zufällig mitgeführt wurde? ~ CodexThelema 14:49, 4. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Neues Testament

Mich würde interessieren, ob Bibelfilme (da könnte ich eigentlich auch mal einen Artikel machen) über das NT als Historienfilm zu bezeichnen sind. Immerhin spielen diese in einem konkreten Zeitabschnitt (römische Herrschaft über Palästina unter Augustus/Tiberius und Statthalterschaft des Pilatus'). Ich würde eigentlich sagen, daß man sie dazu zählen kann. Volkstreuer Gruß Conservator 15:49, 5. Hartung (Januar) 2013 (CET)

Unbedingt ja! Auch wenn Joshua der Gesalbte nie gelebt hat oder nichts gesagt & getan hat von dem, was man ihm nachträgt. Das Problem, auf das ich (mit inzwischen allzuvielen Worten) aufmerksam machen wollte, bleibt unterdessen bestehen: Eine Sache wie »Leben des Brian« von Monty Python sprengt tatsächlich alle Definitionen. Wäre das bloß Klamauk, würde ich mir das jedenfalls nicht ansehen. Aber das ist Satire auf unsere Zeit & zugleich Satire auf die damalige Zeit. Und dann ist diese ganze Lumpen-Atmosphäre eben auch viel drastischer — und in diesem Sinne historisch exakter — als irgendein »Ben-Hur«-Kram. Historienfilm oder nicht? ~ Ich bleibe dabei: Je strenger eine Definition hier vorgeht, desto falscher ist sie... ~ CodexThelema 21:25, 6. Hartung (Januar) 2013 (CET)