Der Untergang (Film)

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FILM

Der Untergang (Film).jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der Untergang
Produktionsland: BRD
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 155 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Constantin Film Produktion GmbH
Erstverleih: Constantin Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Oliver Hirschbiegel
Regieassistenz: Hanuš Polak jr.,
Bohdan Graczyk,
Tatjana Pagels
Drehbuch: Bernd Eichinger
Vorlage: Joachim Fest (Buch),
Traudl Junge (Buch „Bis zur letzten Stunde“),
Melissa Müller (Buch „Bis zur letzten Stunde“)
Produzent: Bernd Eichinger
Produktionsleitung: Johanna Kohtz,
Anke Bonfig
Musik: Stephan Zacharias
Ton: Roland Winke
Kamera: Rainer Klausmann
Optische Spezialeffekte: Stephan Trojansky
Standfotos: Jürgen Olczyk
Kostüm: Claudia Bobsin
Maske: Waldemar Pokromski,
Margrit Neufink
Herstellungsleitung: Christine Rothe
Schnitt: Hans Funck
Besetzung
Darsteller Rolle
Bruno Ganz Adolf Hitler
Alexandra Maria Lara Traudl Junge
Corinna Harfouch Magda Goebbels
Ulrich Matthes Joseph Goebbels
Juliane Köhler Eva Braun
Heino Ferch Albert Speer
Matthias Habich Prof. Dr. Werner Haase
Thomas Kretschmann General Hermann Fegelein
Michael Mendl General H. Helmut Weidling
André M. Hennicke SS-General Wilhelm Mohnke
Ulrich Noethen Heinrich Himmler
Justus von Dohnányi General W. Burgdorf
Birgit Minichmayr Gerda Christian
Christian Berkel Prof. E.-G. Schenck
Götz Otto Adjutant Otto Günsche
Thomas Thieme Martin Bormann
Rolf Kanies General H. Krebs
Thomas Limpinsel Heinz Linge
Donevan Gunia Hitlerjunge Peter Kranz
Devid Striesow Feldwebel Tornow
Fabian Busch SS-Waffenoffizier
Dieter Mann Feldmarschall Wilhelm Keitel
Christian Redl General Alfred Jodl
Alexander Held Walter Hewel
Bettina Redlich Fräulein Constanze Manziarly
Heinrich Schmieder Rochus Misch
Anna Thalbach Hanna Reitsch
Dietrich Hollinderbäumer Robert von Greim
Ulrike Krumbiegel Dorothee Kranz
Karl Kranzkowski Wilhelm Kranz
Christian Hoening Reichsarzt SS Grawitz
Enno Hesse Oberleutnant
Stefan Mehren Verwundeter Soldat

Der Untergang ist ein deutscher Spielfilm von Oliver Hirschbiegel aus dem Jahre 2004. Der Film thematisiert die Geschehnisse im Schutzraumkomplex der Berliner Reichskanzlei während der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in Europa.

Erläuterung

In diesem Film wird erstmals in der deutschen Filmgeschichte (und im Gegensatz zu Georg Wilhelm Pabsts „Der letzte Akt“ von 1955) Adolf Hitler als szenisch zentrale Figur eines historischen Spielfilms dargestellt.

Der Film hat bereits vor dem Kinostart kontroverse und zumeist politisch motivierte Diskussionen ausgelöst, da manche Personengruppen der Meinung waren, die Person Hitlers würde insgesamt zu positiv und nicht – wie sonst allgemein üblich – als Monster dargestellt.

Da es sich um einen Spielfilm handelt, entspricht die Handlung nicht der historischen Wahrheit. So sind mehrere Fehler enthalten, Dialoge wurden frei erfunden, und das Verhalten einiger Personen entspricht nicht der Realität, sondern wurde filmisch in Szene gesetzt.

Grundlage

Der Film basiert hauptsächlich auf dem gleichnamigen Werk des Historikers Joachim Fest, der auch eine umfangreiche Hitler-Biographie verfaßte, und den Erinnerungen von Hitlers damals 25jähriger Privatsekretärin Traudl Junge (beide 2002 erschienen), letztere erschienen als Buch („Bis zur letzten Stunde“) und als Film („Im toten Winkel“). Ausschnitte aus diesem Film sind am Anfang und am Ende von Der Untergang zu sehen. Als weitere Vorlage Eichingers diente die Darstellung „1945 – Als Arzt in Hitlers Reichskanzlei“ von Ernst Günther Schenck.

Kommerzieller Erfolg

Der Untergang gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Filme im neuen Jahrhundert. 4,5 Millionen Besucher strömten in die Kinos,[1] eines der besten Ergebnisse für einen deutschsprachigen Film in Deutschland. Laut dem Weltnetz-Filmportal Box Office Mojo betrug das weltweite Einspielergebnis 92 Mio. US-Dollar.[2]

Der Untergang bekam trotz vieler Kontroversen – siehe unten – viel Lob für seinen gewagten anderen Blickwinkel auf Adolf Hitler und wurde auch international sehr gut aufgenommen.

Der Untergang gewann in mehreren Kategorien beim Bayerischen Filmpreis sowie in der Kategorie „Bester Film national“ einen Bambi (s. u.). Ebenfalls wurde der Film für die Oscarverleihung 2005 für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert.

Öffentliche Aussagen zum Film

  • Der New Yorker Filmkritiker David Denby beobachtete, daß „Ganz’ Werk nicht nur erstaunlich, sondern auch bewegend“ sei und er „kein Supermensch sei, sondern nur ein normaler Mensch, von den Wünschen seines Gefolges zur Macht erhoben wurde. Aber ist dies ausreichend, um Hitler gerecht zu werden? [...] Dieser Hitler mag Mensch sein, aber vollständig erniedrigt als Mensch.[3]
  • „Hitler-Experte“ Ian Kershaw schrieb im The Guardian, daß „Hitler nahe-authentisch darstellt“ werde und lobte seine Nachahmung der Hitler-typischen Stimme.[4]
  • „Figuren kommen und gehen, als wäre der Bunker ein narrativer Durchlauferhitzer, in dem die schleichende Auflösung der allgemeinen Disziplin die Einstimmung auf den Tod ankündigt. Der Film bietet keine neue Sicht auf Hitler und beläßt ihn und alle anderen Figuren im Unschärfebereich eines nicht faßbaren Geschehens. Über das Bestreben hinaus, einen ‚bedeutenden Stoff‘ auf dem Boden des historisch Verbürgten publikumswirksam umzusetzen, steckt keine Idee in dem Unternehmen.“[5]
  • „Hat mit der Realität nichts zu tun. Produktion mangelhaft, denn so war es nicht!“Rochus Misch[6]

Kurze Filmvorschau

Kritik

Wenn der Film auch an einigen Stellen auf die sonst übliche propagandistisch-negative Darstellung Hitlers verzichtet, handelt es sich dennoch keineswegs um einen objektiven Film über Hitler und seine Umgebung. So wird Hitler immer wieder als äußerst cholerisch dargestellt, während z. B. Joseph Goebbels als unterwürfige, zugleich wenig intelligente (im wesentlichen redet er im Film Hitler nur nach dem Mund) und zynisch-kalte Persönlichkeit erscheint.

Der Film vermittelt in einer Szene den Eindruck, daß die nationalsozialistische Regierung sich nicht um die deutschen Zivilisten gekümmert habe. Tatsächlich jedoch gab es mehrere Operationen für die Rettung Tausender deutscher Zivilisten, besonders im von sowjet-bolschewistischen Soldaten überannten Ostpreußen, z. B. die Operation Hannibal.

Fehler

  • Bruno Ganz spricht den ganzen Film über mit einer Stimme, welche eine leisere Variante des bekannten Tonfalls der Hitler-Reden darstellt. Daß Hitler so gesprochen haben soll, ist unglaubwürdig, da die bekannten Aufzeichnungen seiner Reden in einem speziellen rhetorischen Stil gehalten sind, welcher jedoch künstlich ist. Die wenigen Aufnahmen, welche Hitlers Stimme im privaten Bereich – also abseits der öffentlichen Reden – beinhalten, bestätigen ein völlig anderes Bild: Die Stimme ist ruhig und in einer anderen Klangfarbe, das als charakteristisch geltende „r“ unauffällig. Durch die im Film durchgehend verwendete gutturale Stimme wirkt die Person Hitlers deutlich düsterer.
  • Auf der Rückseite der Hülle der normalen DVD-Ausgabe mit nur einer Silberscheibe wird der Film mit „Die letzte 12 Tage des Deutschen Reiches“ beworben. Dies ist falsch, da das Deutsche Reich bekanntlich den militärischen Zusammenbruch der Streitkräfte überlebte und juristisch und völkerrechtlich bis heute fortbesteht. Die bislang letzte deutsche Regierung wurde am 23. Mai 1945 völkerrechtswidrig ihrer Handlungsfähigkeit beraubt. Auch die Alliierten sahen nach der Kapitulation der Wehrmacht und der Errichtung der Besatzungszonen das Deutsche Reich als weiterhin in den Grenzen von 1937 als existierend an. Die Staatsbezeichnung lautet zudem seit 1943 Großdeutsches Reich.
  • Im Film zeichnet Hitler zu seinem 56. Geburtstag am 20. April 1945 eine Abordnung der Hitlerjugend mit dem Eisernen Kreuz aus. In Wirklichkeit wurden die Jungen am 20. März ausgezeichnet (u. a. Alfred Czech und Wilhelm Hübner). Die im Film gezeigte Szene nimmt jedoch deutlich Bezug auf die berühmte Photographie Czechs mit Hitler.
  • Der Film stellt die Erschießung von Hermann Fegelein als Folge eines aus Rachsucht gegebenen Befehls von Adolf Hitler dar. Der damals anwesende Zeit- und Augenzeuge Rochus Misch widerspricht dieser Darstellung und berichtet, daß der Reichskanzler nicht für die Erschießung Fegeleins verantwortlich war, sondern ihn lediglich degradieren wollte.[7]

Darsteller

Fußnoten

  1. Untergang, Der (2004), in: IMDb – Earth’s Biggest Movie Database, im Weltnetz abrufbar über imdb.com
  2. Der Untergang, in: Box Office Mojo, im Weltnetz abrufbar über boxofficemojo.com
  3. David Denby: Back in the Bunker, in: The New Yorker vom 14. Februar 2005, im Weltnetz abrufbar über newyorker.com
  4. Ian Kershaw: The human Hitler, in: The Guardian vom 17. September 2004, im Weltnetz abrufbar über die Webseiten von The Guardian
  5. Lexikon des Internationalen Films
  6. Bilderalbum Rochus Misch
  7. Rochus Misch: Der letzte Zeuge: Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter, Pendo Verlag, ISBN 978-3866121942