Historienfilm

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Als Historienfilme werden Spielfilme bezeichnet, die historische Figuren oder Begebenheiten zum Inhalt haben, d. h. Verarbeitung von Geschichte in Form von Spielfilmen.

Definitorische Probleme

Es muß sich dabei nicht rein um den Versuch handeln, wahre Begebenheiten aufzuarbeiten, sondern es können auch fiktionale Handlungen sein, die in einen historischen Kontext eingebettet werden. Entscheidend ist, daß der Film den Anspruch besitzt, Historisches abzubilden und dieses nicht lediglich als Ausschmückung dient. Zu beachten ist hierbei, daß Historienfilme notwendigerweise immer auch eine Interpretation des historischen Geschehens darstellen, somit keinen Anspruch auf eine getreue Rekonstruktion dessen haben können. Somit können sie u. a. auch in propagandistischer Weise Historisches umdeuten oder sogar bewußt Falsches darstellen.

Die Geschichte des Historienfilms wiederum illustriert recht anschaulich, wie sehr oftmals dasjenige, was – etwa als Zeitkolorit – in der filmischen Darstellung früher einmal nur beiläufig ins Bild geriet, für spätere Betrachter mitunter aufschlußreich sein kann: Interieurs, die es nicht mehr gibt, Gesten, die heute verschwunden sind, damals bereits leicht altertümliche Automobile, Möbel und Kleider, mit denen die Film-Akteure 1925 oder 1955 jedoch gleichsam noch fest verwachsen waren und die erst in jüngeren Darstellungen dann zur bemühten Kulisse, zum auffällig drapierten Dekorationsstück absinken.

Auch der fließende Übergang zur Klamotte, zum filmischen Klamauk oder zur überdrehten Satire kann definitorisch zum Problem werden, wenn ein Historienfilm erkennbar mit Geschichte in ausschmückender Weise hantiert, dabei aber zeithistorische Umstände aus der Epoche seiner Entstehung ungewollt dokumentarisch sichtbar werden. Beispielhaft ist hier an die – damals schon bedrohte und dann in Betonfluchten und vulgärer Vermassung untergegangene – Welt des Nachkriegstourismus an der Côte d’Azur in den Filmen von Louis de Funès zu denken. Was überhaupt ein „Patron“ in der französischen Sprache ist, zeigen viele Historienfilme dieses Künstlers, obwohl speziell diese Figur dort zeitlos konzipiert ist und gerade nicht als historische Erinnerung gemeint war (wenngleich die gesellschaftliche Realität über diesen „Patron“ hinweggegangen ist). Das scheinbar Aktuelle ist manchmal im Moment seiner Dokumentation bereits historisch, oder auch: Ein nicht vorrangig historisch gemeinter Film wird, mittels der vergangenen Lebenswelten, die er abbildet, umstandslos zum historischen Dokument, zum Historienfilm.

Bekannte Beispiele

Altertum

Mittelalter

Neuzeit

Siehe auch