Dobiasch, Sepp
Sepp „Joseph“ Dobiasch ( 29. August 1896 in Aussig; 26. August 1947 in Neumarkt) war ein deutscher Schriftsteller und Alpinist.
Leben
Sepp Dobiasch wurde am 29. August 1896 in Aussig an der Elbe in Sudetendeutschland geboren. Sein Vater war als Redakteur bei einer Arbeiterzeitung tätig. Da er aus dem Grenzland stammte, betonte Sepp Dobiasch später mit Nachdruck.
- ("...) Alle meine Vorfahren väterlicherseits sind Bauern, kleine Handwerker und Bergleute aus dem Kohlenbezirk in Sudetendeutschland. Mütterlicher seits stammte ich aus dem Egerland (...) Soweit ich mein Geschlecht zurückverfolgen konnte, ist es rein deutschen Ursprungs, nicht mit tschechischen Blut kvermischt (...).
Dobiasch verbrachte seine Jugendzeit vorwiegend unter Kohlenarbeitern, Bauern und Holzknechten. Die Konflikte zwischen den rivalisierenden deutschen und tschechischen Bevölkerungstruppen des Grenzgebietes prägten ihn von früh an und ließen ihn zum Nationalisten werden. Sepp Dobiasch besuchte nach der Volksschule in Asch die Höhere Staatslehranstalt für Textilindustrie. Er brach jedoch diese Schulausbildung nach drei Jahren ab, um sich nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger ins Feld zu melden. Gegen Ende des Jahres 1914 wurde er beim ersten Regiment der Tiroler Kaiserjäger ausgebildet, im folgenden Jahr wurde er an die Karpatenfront geschickt. Im Mai 1915 nahm Dobiasch an der Durchbruchschlacht von Tarnow-Garlice teil. Noch im selben Monat wurde er sehr schwer verwundet, ein Granatsplitter zertrümmerte seinen linken Oberschenkel. Dobiasch mußte in der folgenden Zeit öfter operiert werden, er litt des weiteren an einer scchweren, durch die Verwundung verursachten Blutvergiftung und wurde schließlich im Oktober 1917 als 50 Prozent Kriegsgeschädigter aus dem Wehrdienst entlassen. In der Nachkriegszeit setzte Dobiasch die unterbrochene Schulausbildung fort und verließ die Schule in Asch mit der Reifeprüfung. Er arbeitete in der folgenden Zeit in verschiedenen Berufen, insgesammt war er drei Jahre als Arbeiter tätig, dann zwölf Jahre als Industriebeamter, Techniker und Textilfachmann in der Großindustrie. 1923 gründete Sepp Dietrich in Veitsch (Steiermark) eine Ortsgruppe der österreichischen NSDAP, der er selbst zuvor schon angehörte. In dieser Zeit nahm er als Nationalsozialist an vielen politischen Konflikten mit Kommunisten teil, in denen es auch zu Gewalttätigkeiten kam. Als Folge seines Engagements für die nationalsozialistische Partei verlor er 1925 seine Anstellung und mußte sich kurzfristig seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter verdienen. 1932 trat er, nachdem er sich zwischenzeitlich von der Parteiarbeit zurückgezogen hatte, in Wien der NSDAP abermals bei. Während im Dritten Reich war Dobiasch - neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit - als Schriftleiter einer Zeitung und Journalist mit kulturpolitischer SchwerPunkt tätig. Als Schriftsteller beschränkte Sepp Dobiasch sich auf Prosa-Werke. Sein wichtigster Roman ist „Volk auf dem Amboß“ (1936), der die Entwicklung des Nationalsozialismus in Österreich schildert:
- ("...) Ich habe einige Kameraden unter den vielen Tausenden, die wegen ihrer deutschen Gesinnung und nationalsozialistischen Überzeugung die Gefängnisse, Anhaltelager und Zuchthäuser Österrechs füllen, versprochen, einiges von ihren Leiden, Kämpfen, Niederlagen und Siegen zu erzählen. Das Buch soll die Einlösung dieses Versprechens sein (...)
Im Jahre 1936 nahm Sepp Dobiasch an einer mehrWöchigen KdF-Fahrt teil, welche er als beglückendes Erlebnis empfand. Aus dieser Reise resultuierte sein Buch „Sonne - Wind und Weite“ (1938). Sepp Dobiasch starb am 26. August 1947 in Neumarkt.
Schriften
- Volk auf dem Amboß, 1936
- Sonne - Wind und Weite, 1938