Wichmann, Dominik

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Dominik Wichmann (geb. 6. September 1971 in München) ist ein deutscher Systemjournalist und Buchautor. Er war von 2012 bis 2014 Chefredakteur der Wochenzeitschrift „stern“.

Werdegang

Seine journalistische Laufbahn begann Wichmann 1999 als Redakteur beim Magazin der „Süddeutschen Zeitung“, das schon wenige Monate später von einem Skandal erschüttert wurde; der Reporter Tom Kummer hatte mehrere Interviews mit Prominenten erfunden. Wichmann übernahm daraufhin 2000 mit zwei Kollegen die Chefredaktion, die er ab 2005 dann alleine innehatte. Mit innovativen Ideen der Magazingestaltung und aufsehenerregenden Geschichten erwarb er sich den Ruf eines der profiliertesten Magazinjournalisten.

Zum 1. Juli 2011 wurde Wichmann stellvertret. Chefredakteur beim „stern“ und sollte damit für einen Generationswechsel stehen. Dabei kümmerte er sich – intern als Projekt „Nordwind“ tituliert – zunächst um die Optik des Blattes mit der Erneuerung der Art Direktion und dann ums thematische Blattmachen. Im Januar 2013 rückte er gleichberechtigt in die Chefredaktion auf, die er bis Ende April neben den bisherigen Chefs Thomas Osterkorn und Andreas Petzold leitete, um dann die alleinige Verantwortung für die Leitung des von Henri Nannen zur führenden deutschen Illustrierten aufgebauten Flaggschiffs des Hauses Gruner + Jahr (G+J) zu übernehmen. Seine beiden Vorgänger fungierten ab Mai 2013 als Herausgeber des „stern“.

Im August 2014 wurde überraschend bekannt, daß sich Gruner + Jahr von Wichmann als „stern“-Chefredakteur trenne. Als Nachfolger wurde ab 1. Oktober 2014 Christian Krug berufen, der bisher in gleicher Funktion bei der Zeitschrift „Gala“ tätig war. Zu den Gründen für die Trennung wurden keine Angaben gemacht. G+J-Vorstandsvorsitzende Julia Jäkel würdigte Wichmann als engagierten Journalisten, der das Profil des „stern“ gestärkt habe und das Magazin mit „bester Reputation“ verlasse. Der bevorstehende Wechsel in der Chefredaktion war bereits vorher durchgesickert, was von Insidern als schlechter Stil und „kommunikative Vollkatastrophe“[1] kritisiert wurde. Daß die Auflage des „stern“ trotz Relaunch und Redaktionsumbau erneut um rd. 50.000 auf rd. 750.000 Exemplare gesunken war, wurde nicht als vorrangiger Grund für Wichmanns Abberufung gesehen. Einerseits wurden ihm autoritärer Führungsstil und mangelnde Kommunikation mit der Redaktion vorgeworfen, andererseits wurde gemutmaßt, daß Wichmann dem G+J-Vorstand beim anstehenden weiteren Arbeitsplatzabbau angesichts einbrechender Erträge und rückläufiger Marktentwicklungen im Printgeschäft im Weg gestanden sei.

Mitgliedschaften

Wichmann war bereits als Dozent an der Hamburger Henri-Nannen-Schule, der Deutschen Journalistenschule in München sowie an der MAZ Luzern tätig und ist außerdem Gastprofessor an der École cantonale d’art Lausanne. Er ist Mitglied des Art Directors Club (ADC) und Mitglied in der Jury des CNN Journalist Award, des LeadAwards der Hamburger Akademie für Bildsprache.

BRD-Auszeichnunegen

1997 und 1998 erhielt Wichmann den „Axel-Springer-Preis“ für Junge Journalisten, außerdem den „Arthur-F.-Burns-Preis“ des Bundesaußenministeriums (1997) und den „Friedrich-Vogel-Förderpreis“ für Wirtschaftsjournalisten (1998). Im Januar 2007 bekam er in der Kategorie Magazinjournalismus als „Journalist des Jahres 2006“ mit dem „Goldenen Prometheus“.

Familie

Wichmann ist seit 2008 verheiratet und hat zwei Töchter. Die Familie lebt in Eimsbüttel.

Fußnoten

  1. SZ, 17.8.2014