Ebernand von Erfurt

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Ebernand von Erfurt war ein deutscher Dichter in Thüringer Mundart. Er ist der früheste nachweisbar bürgerliche Dichter des deutschen Mittelalters.

Wirken

Ebernand verfasste in der Zeit von 1200-1240 (oder aber nach 1216) in heimischer Mundart unter dem Namen Keisir unde keisirin (in der Literatur bekannter unter dem Namen „Heinrich und Kunigunde“) eine in Reimpaaren gehaltene Bearbeitung der Legende von Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde auf Grund mündlicher Berichte und lateinischer Prosaquellen (Adalberts „Vita Heinrici imperatoris“ und „Vita Sanctae Kunegundis“, herausgegeben in den „Monumenta Germaniae historica: Scriptores IV“)[1]. Hierin berichtet Ebernand über die Lebensstationen des letzten Ottonenkaisers Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde unter Einbeziehung der Reichs- und Bistumsgeschichte. Das Werk sollte zur Verherrlichung des Bamberger Kaiserpaares und zum Nachweis der verdienten Heiligsprechung dienen. Es umfasst insgesamt 4752 Verse.

Der um 1400 entstandenen volkssprachlichen Legendensammlung „Der Heiligen Leben“ lag, neben einer Reihe anderer altdeutscher Dichter, auch das Werk Ebernands zu Grunde.

Literatur

  • Hans-Jürgen Schröpfer: „Heinrich und Kunigunde“. Untersuchungen zur Verslegende des Ebernand von Erfurt und zur Geschichte ihres Stoffs. Verlag Alfred Kümmerle, 1969
  • Kurt Gärtner (Hg.): Ebernand von Erfurt, Die Kaiserlegende von Heinrich und Kunigunde. Aus dem Mittelhochdeutschen übertragen von Manfred Lemmer, aus dem Nachlaß hg. von K. G., Sandersdorf-Brehna 2012

Verweise

Fußnoten

  1. Ausgabe von R. Bechstein (Quedlinburg 1860)