Heinrich II. (HRR)

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An der Adamspforte des Domes zu Bamberg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Statue Kaiser Heinrich II. angebracht.

Heinrich II. genannt der Heilige (Lebensrune.png 6. Mai 973 oder 978 in Bad Abbach oder Hildesheim; Todesrune.png 13. Juli 1024 in Grone) war seit 1002 Deutscher König und römisch-deutscher Kaiser von 1014 bis 1024. Er war der Sohn Heinrichs II. „des Zänkers“ von Bayern, Urenkel König Heinrichs I. und der letzte Herrscher aus dem sächsischen Adelsgeschlecht der Liudolfinger.

Leben

Im Bamberger Dom steht der von Tilman Riemenschneider zwischen 1499 und 1513 geschaffene Sarkophag, in dem das deutsche Kaiserpaar Heinrich II. und seine Frau Kunigunde ruhen. Das Grabmal wurde aus Solnhofer Marmor gestaltet.[1]
Heinrich II. und Kaiserin Kunigunda im Bamberger Dom, Bild von Walter Hege

Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 995 erbte Heinrich das Herzogtum Bayern und begleitete 1001 Kaiser Otto III. nach Rom, wo seine Entschlossenheit den Aufstand der Römer beschwor. Als Otto in Italien starb, bemächtigte sich Heinrich der Reichskleinodien, und nachdem Markgraf Eckard I. von Meißen, der bei der Königswahl von 1002 in den Kampf um die Krone eingetreten war, in der Pfalz Pöhlde am Harz erschlagen wurde, gelang es ihm, gegen Herzog Hermann von Schwaben seinen wohlberechtigten Anspruch durchgehen, unterstützt vom Erzbischof Willigis von Mainz, der ihn am 7. Juni 1002 in Mainz zum König krönte.

Gleich am Anfang seiner Regierungszeit bestand Heinrich einen harten Kampf mit seinem Bruder Bruno und dem Markgrafen Heinrich von Schweinfurt, die beide Ansprüche auf das erledigte Herzogtum Bayern erhoben. Er besiegte sie trotz der Hilfe, die ihnen Boleslaw II. Chrobry von Polen gewährte, bei Kreußen in der Naähe von Bayreuth. Bayern verlieh er nun 1001 dem Bruder seiner Gemahlin, Heinrich von Luxemburg. Unterdes hatten die Italiener nach dem Tod des kinderlos gebliebenen Otto III. den Markgrafen Arduin von Ivrea zu ihrem König erhoben.

Krönung zum König von Italien (Rex Langobardorum)

Von den italienischen Bischöfen, die Arduin feindlich gesonnen waren, zu Hilfe gerufen, eilte Heinrich 1004 selbst nach Italien, siegte und ließ sich am 15. Mai in Pavia als König von Italien bzw. als Rex Langobardorum (König der Langobarden) die Eiserne Krone aufsetzen. Am Abend des Krönungstages brach ein Aufstand aus, der mit großer Anstrengung und unter Verheerung der Stadt niedergeschlagen werden konnte; dann kehrte der König nach Deutschland zurück, wo Boleslaw von Polen in die Lausitz und in Meißen eingefallen war. Heinrich unternahm wiederholte Kriegszüge gegen ihn, wobei er auch die Hilfe der heidnischen Liutizen nicht verschmähte, entriß ihm Böhmen, gab es dem böhmischen Herzogssohn Jaromir zum Lehen und griff hierauf Boleslaw in Polen selbst an. Im Frieden zu Merseburg (1013) behielt Boleslaw seine Besitzungen, huldigte aber dem Kaiser als Vasall.

Krönung zum Kaiser des römisch-deutschen Reiches

Diese Auseinandersetzungen hatte Arduin in Italien genutzt, um sich weiteren Anhang zu verschaffen. Daher zog Heinrich 1013 erneut nach Italien und nach Rom, wo Papst Benedikt VIII. ihn am 14. Februar 1014 mit seiner Gemahlin Kunigunde zum Kaiser des römisch-deutschen Reiches krönte. Arduin dankte ab und starb bald. 10l5 zog Heinrich wieder gegen Boleslaw, dem er im Frieden zu Bautzen (30. Januar 1018) die Lausitz überlassen mußte. Einen dritten Kriegszug nach Italien unternahm Heinrich 1022, als Papst Benedikt ihn gegen die Griechen in Unteritalien zu Hilfe rief, die fortgesetzt versuchten ihre Macht zu erweitern. Es gelang ihm, in Italien die Autorität des Kaisertums in dem Umfang wiederherzustellen, wie Otto I. sie begründet hatte. Auch sonst musste Heinrich noch manche Kämpfe, meist in Deutschland selbst, bestehen. Ein Bruder seiner Gemahlin, Adalbero, erhob sich eigenmächtig zum Erzbischof von Trier. Heinrich zog gegen ihn, belagerte ihn vier Monate in Trier und sah sich, als Adalbero bei seinem Bruder, dem Herzog Heinrich von Bayern, Schutz fand, auch mit diesem in einen Krieg verwickelt, die mit dessen zeitweiliger Absetzung endigte. Zudem erhoben sich auchder Graf von Flandern und der neue Markgraf von Meißen, die aber ebenfalls von Heinrich besiegt wurden.

Wegen Burgund schloß Heinrich mit dem kinderlosen burgundischen König Rudolf III. im Jahre 1006 einen Vertrag, demgemäß dieses Land nach Rudolfs Tod an das Reich fallen sollte.

Tod

Heinrich starb am 13. Juli 1024 kinderlos auf der Pfalz Grona bei Göttingen und wurde im Dom zu Bamberg begraben, wo sich das ihm und seiner Gemahlin Kunigunde errichtete prächtige Grabmal befindet, daß 1513 von Tilman Riemenschneider 1513 vollendet wurde. Von Papst Eugen III. wurde Heinrich 1146 heilig gesprochen.

Quellentext

Quelle
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Heinrich II. lange Lebensarbeit hatte dem mühseligen Wiederaufbau des Reiches zu dienen, dessen mächtigen Bau unter Ottos des Großen schwächeren Nachfolgern schwere Erschütterungen betroffen hatten. Heinrich hatte die Risse zu schließen, in kluger Weitsicht und sorgsamem Planen den alten Bestand zu festigen und die Größe von Ehedem wieder neu zu erringen. Und er vollbrachte das Werk des friedlichen Aufbaus mit seinen nicht übermächtigen Kräften so sicher und klar wie nur je ein König, der über unbegrenzte Mittel verfügte. Den verlorengegangenen Rückhalt gegen die Slawen gewinnt er wieder zurück. Im Westen sichert er das erschütterte Ansehen des Reichs gegen Aufstandsversuche ehrgeiziger Fürsten. Die Kirche aber, der sich der müde Schwärmer Otto III. Willenlos verschrieben hatte und die seither von ihrer kommenden Macht über die Krone träumte, baut er wieder wie Otto der Große als dienendes Glied in das Gefüge des Reiches ein, klar darauf bedacht, jeden fremden Anspruch auf die alleinige Herrschaft schon im Keim zu ersticken.
Quelle: Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden. 1937 Lehmanns-Verlag München


Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch, Heinrich Schneider: „Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben“, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)
  • Heinrich Müller: „Das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde“, 1905 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Heinrich Günter: „Kaiser Heinrich II., der Heilige“, 1904 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Athanasius Zimmermann: „Heinrich II., der Heilige. Ein Lebensbild“, 1899 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 131