Einheer
Einheer ist in der deutschen Sage ein gewaltiger Riese, der zur Zeit Karls des Großen lebte.
Sage
Der Riese diente dem Kaiser zu Pferd und trug den Namen Einheer, weil er allein soviel Kraft hatte und soviel vermochte, wie ein ganzes Heer. Er stammte aus dem Thurgau, einem Landstrich am Bodensee, der ehedem zu Schwaben gehörte. Einheer watete durch alle Flüsse, ohne eine Brücke zu benutzen, zu Fuß und zog sein Roß hinter sich her. In den Kriegen Karls des Großen gegen die Wenden und Hunnen mähte der Riese mit seinem Degen die Feinde wie Gras nieder, hing sie an seinen Spieß und trug sie wie kleine Vögel auf der Leimrute auf seiner Schulter.
Literatur
- Widar Ziehnert: Der Riese Einheer in Zwickau, in: Sachsen's Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden, Band 3, S. 222, Annaberg 1839
Verweise
- Jakob und Wilhelm Grimm: Riese Einheer, in: Deutsche Sagen, 1. Bd.
- Erzgebirge Museum: Der Riese Einheer (Tob. Schmidt, Chronica Cygnea II. 1656, S. 5 und 6.)