Eklektiker

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Ein Eklektiker (altgr. eklektikos „Auswähler“) ist ein Mensch, der aus verschiedenen philosophischen Systemen das ihm Zusagende auswählt und zu einem eigenen System zusammensetzt. Zuerst bei den alten Griechen wurden diejenigen vorgeblichen Philosophen, die sich auf solche Weise eine scheinbar neue Philosophie zusammenstellten, Eklektiker genannt.

Diese von den Eklektikern verwendete Methode — der sogenannte Eklektizismus — wurde, nachdem die antike Philosophie bereits eine glänzende Reihe von Systemen hervorgebracht hatte, und das rein wissenschaftliche Interesse an der Philosophie gegen das praktische mehr und mehr zurücktrat, immer beliebter und drang seit dem letzten vorchristlichen Jahrhundert allenthalben ein, um mit einem vollständigen religiösen und philosophischen Synkretismus zu enden. Namentlich die Römer, wie Cicero, schlossen sich dem eklektischen Verfahren, mit dem schon einige Stoiker, wie Panaitios und Poseidonios, und Akademiker, wie Antiochus, den Anfang gemacht hatten, mit Vorliebe an. Etwas mehr als bloße Eklektiker waren die Neuplatoniker.

Ganz besonders aber eignete sich das eklektische Verfahren für diejenigen, die, wie der Jude Philo und die ältesten christlichen „Philosophen“, die Philosophie zu einer bloßen, an sich nicht nötigen, doch zum Zweck der Propaganda erwünschten Stütze des religiösen Dogmas herabsetzten. Daher bildeten die Eklektiker und der Eklektizismus die allgemeine Signatur des herabsinkenden Altertums.

Siehe auch

Verweise

  • Friedrich Kirchner: Eklektiker, in: Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe (1907)