Abbe, Ernst

Ernst Abbe

Ernst Karl Abbe ( 23. Januar 1840 in Eisenach, Sachsen-Weimar-Eisenach; 14. Januar 1905 in Jena, Sachsen-Weimar-Eisenach; auch Ernst Carl Abbe) war ein deutscher Physiker, Optiker, Unternehmer und Sozialreformer. Er schuf zusammen mit Carl Zeiss und Otto Schott die Grundlagen der modernen Optik, entwickelte viele optische Instrumente und verhalf der Firma Carl Zeiss zu Weltruhm.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

„Die großen Führer der Industrie, soweit sie selber in ihrer Jugend die Not der untersten Stände erfahren, hatten vielfach der Arbeiterschaft ihrer Werke Erleichterungen gewährt: Siedlungswohnungen, Krankenkassen, Versicherungsmöglichkeiten. Den weitesten Schritt zu einem gerechten Ausgleich zwischen Arbeit und Kapital hat der große Physiker Abbe getan. Er war der Sohn eines armen, charakterstarken, strebenden Spinnarbeiters. Aus eigenem Können hat er sich darbend zum Gelehrten emporgeschafft. Als er dann später seine wissenschaftliche Mitarbeit dem kleinen Linsenschleifer Carl Zeiß lieh, wuchs dessen Werkstatt schnell zum größten optischen Unternehmen der Welt. Abbe ist bald Alleinbesitzer des Werkes geworden: da hielt er die Macht in Händen, seine sozialen Reformideen kühn zu verwirklichen. In edler Liebe zum Arbeitskameraden geht er gegen die alten Mißstände innerhalb seines eigenen Machtbereichs vor: der Arbeiter wird am Gewinn des Unternehmens beteiligt, weil er ihn mit schaffen half; die Arbeitszeit wird möglichst verkürzt; in seinem menschlichen Wert steht der handarbeitende Stand genau so hoch wie die anderen Stände, mitten in der kapitalistischen Blütezeit ist Abbe einer der ersten Sozialisten der Tat gewesen.“

Literatur

• Paul Karlson: Fraunhofer – Zeiß – Abbe, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Fünfter Band, S. 232–247
• M. von Rohr: Zur Geschichte der Zeißischen Werkstätte bis zum Tode Ernst Abbes (1930)
• F. Schomerus: Werden und Wesen der Carl-Zeiss-Stiftung (1940)