Eisenach
![]() | |
Staat: | Deutsches Reich |
---|---|
Gau: | Thüringen |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Provinz: | Sachsen-Eisenach |
Einwohner (2012): | 41.744 |
Bevölkerungsdichte: | 401 Ew. p. km² |
Fläche: | 104 km² |
Höhe: | 215 m ü. NN |
Postleitzahl: | 99817 |
Telefon-Vorwahl: | 03691,in den Ortsteilen auch 036920 und 036928 |
Kfz-Kennzeichen: | EA |
Koordinaten: | 50° 58′ N, 10° 19′ O |
Eisenach befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Thüringen |
Eisenach (lat. Ysenacum) ist eine kreisfreie deutsche Stadt in Thüringen, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wo Hörsel und Nesse zusammenfließen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Stadtgliederung
Zu Eisenach gehören die Ortsteile
- Berteroda
- Hötzelsroda
- Madelungen
- Neuenhof-Hörschel
- Neukirchen
- Stedtfeld
- Stockhausen
- Stregda
- Wartha-Göringen
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1885 | 19.641 |
1939 | 53.116 |
1995 | 45.337 |
Geschichte
Allgemein
Eisenach ist eine der ältesten Städte Thüringens; sie wurde 1070 von Ludwig dem Springer etwas südlich von einem älteren, durch Feuer zerstörten Ort angelegt, dessen Ursprung die Sage in die Zeiten Attilas versetzt.
Seit dem Mittelalter ist seine Geschichte mit der der Wartburg eng verflochten. Das ehemalige Fürstentum Eisenach kam mit Thüringen 1440 an Sachsen und bei der Teilung zwischen Friedrich dem Sanftmütigen und seinem Bruder Wilhelm an den letzteren, nach dessen Tode es 1482 wieder zurückfiel.
Von 1596 bis 1741 war die Stadt Residenz einer Ernestinischen Herzogslinie. Die Stadt wurde 1343, 1617, 1637 durch große Brände heimgesucht.
Am 1. September 1810 wurde sie durch das Auffliegen mehrerer französischer Pulverwagen arg beschädigt, woran noch der „Explosionsplatz“ erinnert. Am 6. und 7. Oktober 1872 fand in Eisenach eine Zusammenkunft deutscher Nationalökonomen statt, welche die Begründung einer neuen, der Theorie des volkswirtschaftlichen Kongresses entgegentretenden sozialistischen Partei beschloß, und aus der 1873 der „Verein für Sozialpolitik“ hervorging.
Zwischen 1933 und 1935 wurde das evangelisch-lutherische Diakonissenmutterhaus gebaut. Durch das Nikolai-Tor auf den Karls-Platz kommend ersetze der Neubau das alte Mutterhaus im ehemaligen Nikolai-Kloster.[1] Auf dem vorgelegenen Platz steht das 1926 für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Ärzte. Die alte lateinische Inschrift Dulce et decorum est pro patrai mori (süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben) wurde durch die übliche Phrase „...Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft...“ ersetzt.
Projekt Reichskolonial-Ehrenmal
Seit 1930 planten verschiedene gesellschaftliche Kräfte einen Erinnerungsort zur kolonialen Vergangenheit Deutschlands, ohne zum Abschluß zu kommen. Der kolonialengagierte Bildhauer Fritz Behn arbeitete an einem Projekt mit Ehrenhof, Mahnmal und einem dreißig Meter hohen Obelisken in Form einer Palme. Gelegen in der Umgebung der Stadt, hätte es einen direkten Blick auf die Wartburg ermöglicht. Verwirklichen konnte Behn sein Reichskolonialehrendenkmal in wesentlich kleinerer Form 1932 in Bremen, daß heute in diesem Zusammenhang auch bekannter ist als die lange geplante und vielfach beworbene Großanlage in Eisenach.
Eines der Modelle zum geplanten Reichskolonialehrenhain (Thingstätte) bei Eisenach
Architekten Franz Böhmer und Georg Petrich; 1934
Bekannte, in Eisenach geborene Personen
- Ernst Abbe (1840–1905), Physiker, Optiker, Unternehmer und Sozialreformer
- Johann Ernst Bach (1722–1777), Komponist
- Johann Georg Bach (1751–1797), Hof- und Stadtorganist an der Georgenkirche in Eisenach
- Johann Nikolaus Bach (1669–1753), Komponist aus der Familie Bach
- Johann Sebastian Bach (1685–1750), Komponist des Barock, Organist und Cembalist
- Karl Ferdinand Batsch (1831–1898), Admiral und Mitbegründer der preußisch-deutschen Marine
- Willi Bischoff (1886–?), Verleger, Führer des Reichsverbandes Deutscher Zeitschriften-Verleger
- Wilhelm von Boineburg-Lengsfeld (1889–1980), Wehrmachtsoffizier
- Claus Clausen (1899–1989), Schauspieler
- Walter Flex (1887–1917), Weltkriegsdichter
- Walther Graef (1873–1937), Jurist und Politiker (DNVP)
- Thur Himmighoffen (1891–1944), Intendant des Badischen Staatstheaters
- Max Kürschner (1893–1982), Heimatschriftsteller
- Erich Löffler (1908–1945), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Friedrich Preller (der Ältere) (1804–1878), Maler
- Adolf Rein (1885–1979), Historiker und nationalsozialistischer Hochschulpolitiker
- Wilhelm Rein (1847–1929), Pädagoge
- Johannes Saalfeld (
1982), BRD-Politiker (Grüne) und Landtagsabgeordneter
- Kuno von Steuben (1855–1935), General der Infanterie
- Karl-Wilhelm von Schlieben (1894–1964), Generalleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Hans Severus Ziegler (1893–1978), nationalsozialistischer Funktionär, Intendant und Lehrer