Topitsch, Ernst
Ernst Topitsch ( 20. März 1919 in Wien; 26. Januar 2003 in Graz) war ein Philosoph und Soziologe aus Österreich.
Wirken
Er sah sich selbst als Liberalen und geriet seit den 1970er Jahren nicht nur in Gegensatz zur Neuen Linken und ihren späteren Metamorphosen; er nahm auch die Wandlung des ideologischen Diskurses hin zur Hegemonie von political correctness als schleichende Korrumpierung des liberalen Klimas wahr, als eine neue, sanfte Form des Totalitarismus. Sein Buch „Stalins Krieg“ wurde - Topitsch meinte, weil es Hitler zu entlasten schien - von der Mehrzahl der Historiker abgelehnt. Topitsch sah „Diskussionsverweigerung“ und das „moralische Anathema“ über sich verhängt. Er begann in konservativen Zeitschriften wie Junge Freiheit und Die Aula zu publizieren, schließlich auch in einer Festschrift für den britischen Publizisten David Irving. In seinem Beitrag dazu, „Wider ein Reich der Lüge“, bezeichnet er sich als „Liberaler im klassischen Sinn“ und „Partisan der Geistesfreiheit“.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Stalins Krieg. Moskaus Griff nach der Weltherrschaft, Herford 1985, 3. Aufl. 1998 (Ergänzungsheft Herford 2001)
- Erkenntnis und Illusion, 2., überarb. u. erw. Auflage, Mohr: Tübingen 1988, ISBN 3-16-245364-X, ISBN 3-16-245337-2
- Heil und Zeit – Ein Kapitel zur Weltanschauungsanalyse, Mohr: Tübingen 1990, ISBN 3-16-145675-0, ISBN 3-16-145664-5
- Sammlung zur Weltanschauungsanalyse, 1996
- Wider ein Reich der Lüge, in: Reinhard Uhle-Wettler (Hg.): Wagnis Wahrheit – Festschrift für David Irving, Arndt-Verlag, Kiel 1998, S. 85–95, ISBN 3-88741-199-4
- Im Irrgarten der Zeitgeschichte, Ausgewählte Aufsätze, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11017-X
- Das Problem des Naturrechtes, in: W. Maihofer (Hg.), Naturrecht oder Rechtspositivismus?, Darmstadt 1966, S. 159–177