Euler-Chelpin, Hans von

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Prof. Dr. phil. Dr. h. c. mult. Hans von Euler-Chelpin

Hans Karl August Simon von Euler-Chelpin (Lebensrune.png 15. Februar 1873 in Augsburg; Todesrune.png 6. November 1964 in Stockholm) war ein deutscher Chemiker, der 1929 gemeinsam mit Arthur Harden den Nobelpreis für Chemie erhielt.

Leben

Prof. Dr. phil. Dr. h. c. mult. Hans von Euler-Chelpin.JPG

Hans wurde 1873 als Sohn des Hauptmanns des Leibregiments (Garde) und späteren Generalleutnants der Bayerischen Armee Rigas Georg Sebastian von Euler-Chelpin (1837–1923) und dessen Ehefrau Gabriele, geb. Furtner (Todesrune.png 1931) in Augsburg, Ulrichsplatz 15, geboren. Er besuchte die königliche Realschule (heute Holbein-Gymnasium).

Nach dem Dienst als Einjährig-Freiwilliger im 1. Feldartillerie-Regiment der Bayerischen Armee 1891/92 studierte er an der Münchner Kunstakademie und wollte vor allem mehr zur Farbenlehre wissen. 1893 wandte er sich dem Studium der Chemie zu, erst in München und dann in Berlin, wo er 1895 promovierte.

1897 ging er nach Stockholm und nahm dort aus beruflichen Gründen im Jahre 1902 die schwedische Staatsbürgerschaft an. Dennoch erfolgte erst 1906 die damit erhoffte Berufung zum Ordinarius für Allgemeine und Organische Chemie an der Universität Stockholm. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland kehrte er jedoch in seine Heimat zurück und meldete sich 1914 freiwillig als Artillerist zum Deutschen Heer. Nach Dienst an der Kriegsfront meldete er sich 1915 freiwillig zur Fliegertruppe. Nach Ausbildung und erneutem Fronteinsatz wurde er im Winter 1916/17 zur Deutschen Militärmissionen im Osmanischen Reich kommandiert und mit der Aufgabe betraut, die Verwaltung von Munitions- und Alkoholfabriken zu modernisieren und die Produktion zu steigern. 1917 meldete er sich erneut zu Fronteinsatz und kam in die Flieger-Abteilung 1, 1918 wurde er dann als Hauptmann zum Führer der neu aufgestellten Bomberstaffel 27 b ernannt.

Während des Zweiten Weltkriegs war er von 1939 bis 1945 als Professor in diplomatischer Mission für das Deutsche Reich tätig und wurde hier zudem für seine wissenschaftlichen Verdienste mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft geehrt.

Tod

Hans von Euler-Chelpin verstarb 1964 in Stockholm.

Nachruf (Feodor Lynen)

Familie

Hans von Euler-Chelpin war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit der Chemikerin Astrid Maria Cleve, einer Forscherkollegin an der Universität Stockholm, gingen fünf Kinder hervor (Sten Hans/Hansson, Ulf, Karin, Hans Georg Rigas und Birgit, die Künstlerin wurde). Sein Sohn Ulf Svante Hans/Hansson von Euler-Chelpin wurde ein bekannter Physiologe und erhielt 1970 für seine Forschungen zur chemischen Natur von Noradrenalin an den Synapsen ebenfalls einen Nobelpreis. Seine Tochter Karin Maria von Euler-Chelpin (1907–2003), die Autorin und Übersetzerin werden sollte, heiratete 1931 den Schriftsteller Sven Johan Stolpe, mit dem sie vier Kinder hatte. Im Jahr 1913 ehelichte der Vater die Baronin Elisabeth „Beth“ von (af) Ugglas (1887–1973) aus Stockholm. Dieser Verbindung entsprossen weitere vier Kinder, die Söhne Rolf Sebastian (Lebensrune.png 1914), Hans Roland (Lebensrune.png 1916), Curt Leonhard (Lebensrune.png 1918) und Johan „Jan“ Erik (Lebensrune.png 1929).

Ehrungen und Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Mehr als 1.100 wissenschaftliche Titel, hier ein kleiner Auszug:

  • Grundlagen und Ergebnisse der Pflanzenchemie, 1908 (Band 1 als PDF-Datei)
  • Allgemeine Chemie der Enzyme, 1910
  • Chemie der Hefe und der alkoholischen Gärung, Leipzig 1915
  • Biokatalysatoren, Stuttgart 1930
  • Entstehung, Wachstum und Rückbildung von Tumoren, Uppsala 1944
  • Enzymhemmungen, Stockholm 1944
  • Chemotherapie und Prophylaxe des Krebses, Stuttgart 1962
  • (gem. mit Hasselquist): Die Reduktone. Ihre chemischen Eigenschaften und biochemischen Wirkungen, Stuttgart 1950
  • (gem. mit Eistert): Chemie und Biochemie der Reduktone und Reduktonate, Stuttgart 1957