Exodus (Schiff)

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Das durch einen Film bekannt gewordene jüdische Auswanderungsschiff „Exodus“. Die „Exodus“ brachte europäische Juden nach Palästina, das Foto schoß Hans Chaim Pinn im Jahr 1938.

Die Exodus oder Exodus 1947, die vormalige „President Warfield“, war ein Immigrantenschiff mit Ziel Palästina, dem damaligen britischen Mandatsgebiet, und spielte 1947 eine Rolle in der Vorgeschichte der Staatsgründung Israels.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland wünschten viele der europäischen Juden nach Palästina auszuwandern; dies galt insbesondere für jüdische Displaced Persons (DPs) im zerstörten Deutschland. Zu den ausreisewilligen „Holocaust-Überlebenden“ gehörten auch Menschen, die später als Passagiere der Exodus bekannt werden sollten. Die Einwanderung in das britische Mandatsgebiet wurde von der Militäradministration abgelehnt, da sie die Situation destabilisiert und dadurch die englische Vormachtstellung in Frage gestellt hätte. Aufgegriffene Einwanderer wurden in DP-Lagern in Zypern interniert.

Fahrt nach Palästina

Am 11. Juli 1947 begann die Exodus mit 4.515 Passagieren unter Kapitän Jossi Harel die Überfahrt in Sète, Frankreich. Die Besatzung bestand überwiegend aus jungen amerikanischen Juden, die sich dafür freiwillig gemeldet hatten. Von den Passagieren wurde das Schiff am 17. Juli 1947 nach dem 2. Buch Mose und dem Jahr in „Exodus 1947“ umbenannt (d. h. Auszug aus Ägypten im Jahr 1947). Der alte Name war einfach übermalt und ein Transparent („Haganah Ship Exodus 1947“) angebracht worden. Die Fahrt wurde von Anfang an vom britischen Geheimdienst und zwei Kriegsschiffen überwacht.

Am 18. Juli vor Haifa wurde die Exodus von der britischen Marine noch in internationalen Gewässern aufgebracht; im heftigen Widerstand starben drei der Mannschaftsmitglieder und viele wurden verletzt. Der Kampf dauerte vier Stunden. Er wurde vom Bordfunker an eine Radiostation im Mandatsgebiet an Land übertragen und live gesendet. Das Schiff wurde deshalb am nächsten Tag von Tausenden im abgesperrten Hafen empfangen.

Rücktransport

Die Rückführung der Immigranten hatte für die britische Administration hohe Priorität, da sie hoffte, damit ein Zeichen zu setzen und die laufende Einwanderung zu stoppen. Die Maßnahme wurde von ihr „Aktion Oase“ getauft. Im Hafen von Haifa wurden die erschöpften Passagiere der Exodus auf drei Gefangenenschiffe (Ocean Vigour, Runnymede Park und Empire Rival) verladen und zurück nach Frankreich geschickt. Dort trafen sie am 29. Juli ein.

Obwohl die Situation an Bord menschenunwürdig war, weigerten sich die meisten Passagiere drei Wochen lang, die Schiffe zu verlassen. Nur 75 erschöpfte Passagiere nahmen das Asylangebot der französischen Regierung an. Um den Widerstand zu brechen, drohte die britische Verwaltung, die Passagiere ins zerstörte Deutschland zu bringen. Da auch diese Maßnahme keinen Erfolg zeigte, stachen die Schiffe am 22. August erneut in See. Da der Druck auf die britische Regierung wuchs und sie die Entscheidung zu einer Deportation nach Deutschland noch einmal diskutieren wollte, machten die Schiffe Ende August einen fünftägigen Zwischenstopp in Gibraltar. Am 30. August fuhren sie dann weiter.

Sie erreichten am 8. September den Hamburger Hafen. Dort wurden die Passagiere vor den Augen der internationalen Presse mit Gewalt von Deck gebracht und in die dafür umgebauten Lager „Pöppendorf“ und „Am Stau“ bei Lübeck verbracht, wo sie interniert wurden. Diese Lager hatten zuvor zur Versorgung von Wehrmachtsangehörigen und Displaced Persons gedient. Zur Internierung der Exodus-Passagiere wurden sie mit Stacheldraht und Wachtürmen zu Gefängnissen ausgebaut. Die internationalen Reaktionen auf diesen Umgang mit den Juden waren groß. Auch der Präsident der USA Harry S. Truman schaltete sich ein, um die britische Regierung zum Umdenken zu bewegen. Auch innerhalb der Lager ging der Widerstand weiter, was die Verwaltung unter anderem mit Kürzung der Lebensmittelrationen bestrafte. Am 6. Oktober zogen schließlich die Wachen von den Lagern ab und ließen die Exodus-Passagiere frei. Viele von ihnen schlugen sich erneut nach Südfrankreich durch und fuhren von dort nochmals nach Palästina. Ihr hartnäckiger Widerstand trug dazu bei, die internationale Meinung gegen ein fortwährendes britisches UN-Mandat über Palästina zu wenden und damit die Gründung des jüdischen Besatzungsstaates Israel voranzutreiben.

Siehe auch