Lübeck
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Schleswig-Holstein |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Provinz: | Lübeck |
Einwohner (31. Julmond 2012): | 211.713 |
Bevölkerungsdichte: | 989 Ew. p. km² |
Fläche: | 214 km² |
Höhe: | 13 m ü. NN |
Postleitzahl: | 23501–23570 |
Telefon-Vorwahl: | 0451, 04502 Lübeck-Travemünde und 04508 Kronsforde |
Kfz-Kennzeichen: | HL |
Koordinaten: | 53° 52′ N, 10° 41′ O |
Lübeck befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Bürgermeister: | Jan Lindenau (SPD) |
Die Hansestadt Lübeck (Adjektiv: lübsch, lübisch, heute auch lübeckisch) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Deutschlands und im Südosten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Lübecker Bucht). Die ehemalige Reichsstadt hat nach der Landeshauptstadt Kiel die meisten Einwohner und ist eines der vier Oberzentren des Landes. Flächenmäßig ist sie die größte Stadt in Schleswig-Holstein. Die mittelalterliche Lübecker Altstadt ist Teil des UNESCO-Welterbes.
Nächste größere Städte sind Hamburg etwa 65 km südwestlich, Kiel etwa 78 km nordwestlich und Schwerin etwa 68 km südöstlich. Lübeck grenzt unmittelbar an die Europäische Metropolregion Hamburg an. Die Lübecker selbst verstehen ihre Stadt der Sieben Türme heute noch als das „Tor zum Norden“ Europas.
Inhaltsverzeichnis
Namensherkunft
Der Name ist germanischer Herkunft und die niederdeutsche Form zu Leubach bzw. Laibach, wie es oberdeutsch heißt. Ein Namensverwandter der besagten Stadt ist Lübbecke in Westfalen. [1] Die Endung beck bezeichnen einen Bach, in den skandinavischen Sprachen findet sich diese Form ebenso (dän. bæk, schwed. bäck, norw. bekk, isl. beek). Die Vorsilbe lü stammt von liu ab, was sich auch im Wort liute (Leute) findet. Lübeck bezeichnet somit etymologisch aufgeschlüsselt eine Stelle an einem Gewässer, wo Menschen eine Siedlung errichtet haben. Die häufig zu lesende Behauptung, der Name sei slawisch und gehe auf eine zuvor dort gelegenen Siedlung nicht-deutscher Herkunft namens Liubice (lieblich) zurück, ist somit falsch und soll lediglich die Slawenthese festigen. Auch im unwahrscheinlichen Falle, daß der Name slawischer Herkunft sein sollte, ändert dies nichts daran, daß Lübeck seine Prägung im Hochmittelalter durch die Deutschen erhielt und dementsprechend kulturell deutsch ist.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1885 | 55.399 |
1939 | 160.015 |
1945 | 250.181 |
Geschichte
Im Jahre 1157 wurde die Stadt durch eine Feuersbrunst zerstört.
Luftangriffe auf Lübeck
Der Luftangriff der Royal Air Force auf Lübeck in der Nacht zum Palmsonntag (28./29. März) 1942 stellte das erste verbrecherische Flächenbombardement (→ Area Bombing Directive) dar und führte zur Zerstörung der historischen Altstadt sowie zum Tode hunderter Zivilisten.
Verwaltung
Bürgermeister
Die Bürgermeister sind Leiter der lübischen Verwaltung, während die sogenannten Stadtpräsidenten die höchsten Repräsentanten der Stadt sind. Seit der Besatzung Deutschlands nach dem Zweiten Dreißigjährigen Kriege gab es folgende Bürgermeister (bis 1950 Oberstadtdirektor).
- 1946–1950: Emil Helms, Oberstadtdirektor
- 1950–1956: Otto Passarge (SPD), Bürgermeister
- 1956–1959: Walther Böttcher (CDU), Bürgermeister
- 1959–1970: Max Wartemann (parteilos, aber CDU-nahe), Bürgermeister
- 1970–1976: Werner Kock (SPD), Bürgermeister
- 1976–1988: Robert Knüppel (CDU), Bürgermeister
- 1988–2000: Michael Bouteiller (SPD), Bürgermeister
- 2000–2018: Bernd Saxe (SPD), Bürgermeister
- 2018–heute: Jan Lindenau (SPD), Bürgermeister
Bekannte, in Lübeck geborene Personen
- Daniel Bartels (1818–1889), Schriftsteller und Archivar
- Walter Bestmann (1907–1958), SS-Oberführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Walther Boy-Ed (1874–1914), preußischer Offizier und Erstürmer des Peitang-Forts während des chinesischen Boxeraufstandes
- Willy Brandt (1913–1992), sozialdemokratischer Politiker
- Dennis Buchner (geb. 1977), BRD-Politiker (SPD)
- Manfred Clasen (1934–1992), Politiker (DVU)
- Werner Daitz (1884–1945), Chemiker, mittelständischer Unternehmer, Ökonom der NSDAP und Reichstagsabgeordneter (1936)
- Theodor Eschenburg (1876–1968), Marineoffizier
- George Evers (1890–?), Politiker (NSDAP) und Führer der Fachschaft Hockey im Reichssportführerring
- Gustav Falke (1853–1916), Schriftsteller
- Jürgen Fehling (1885–1968), Theaterregisseur und Schauspieler
- August Hermann Francke (1663–1727), evangelischer Theologe, Pädagoge, Kirchenlieddichter und Begründer der der Franckeschen Stiftungen in Halle
- Karl Theodor Gaedertz (1855–1912), Schriftsteller
- Robert Habeck (geb. 1969), Schriftsteller und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Karl Heinrich von Heinecken (1707–1791), Kunstgelehrter und -sammler, Bibliothekar und Diplomat
- Hugo Höppener, besser bekannt als „Fidus“ (1868–1948), Maler und Zeichner
- Hans-Joachim Jabs (1917–2003), Offizier der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Joachim Jungius (1587–1657), Mathematiker, Physiker und Philosoph
- Franz Oskar Karstedt (1884–?), Kolonialbeamter und Ministerialrat
- Wilhelm Knapp (1912–1944), Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht
- Günther Lüders (1905–1975), Schauspieler
- Martin Maack (1863–?), Dichter, Schriftsteller und Herausgeber
- Heinrich Mann (1871–1950), antideutscher Schriftsteller
- Thomas Mann (1875–1955), antideutscher Schriftsteller
- Wilhelm Mohnke (1911–2001), SS-Brigadeführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Elisabeth Motschmann (geb. 1952), Politikerin (CDU)
- Manfred Oberdörffer (1910–1941), früher Anhänger der Wandervogel-Bewegung, Burschenschafter, Wissenschaftler, Tropenarzt, Geheimagent der Abwehr in Afghanistan und Offizier
- Friedrich Overbeck (1789–1869), Maler
- Hermann Pister (1885–1948), SS-Oberführer, Angehöriger der SS-Totenkopfverbände und Lagerkommandant des SS-Sonderlagers Hinzert sowie des Konzentrationslagers Buchenwald
- Erich Ponto (1884–1957), Schauspieler
- Bastian Sick (geb. 1965), Redakteur, Kolumnist und Autor
- Hans Schwegerle (1882–1950, Bildhauer und Medailleur
- Beatrix von Storch (geb. 1971), Rechtsanwältin und Politikerin (AfD)
- Friedrich-Wilhelm Strakeljahn (1914–1944), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Hans Sternberg (1878–1948), Schauspieler
- Georg Währer (1893–1941), Politiker (NSDAP), Rechtswissenschaftler und SA-Führer
Bildergalerie
Das Holstentor in Lübeck.
1466–1478 von Heinrich Helmstede erbaut. 1871 erneuert. Reich gegliederter Mittelbau zwischen gedrungenen Rundtürmen.[2]Das Burgtor in Lübeck.
1444 von Stadtbaumeister Nicolaus Beck erbaut. Ursprünglich dreifach.[2]
Literatur
- Martin Maack: Kultische Volksbräuche beim Ackerbau aus dem Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck, aus Ost-Holstein und den Nachbargebieten, 1915 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Thorsten Albrecht: Lübeck in Farbe. Farbfotografien von 1928 bis 1943, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2008, ISBN 978-3-86568-410-3
- Peter Guttkuhn: 28./29. März 1942: ... und Lübeck sollte sterben ... In: Vaterstädtische Blätter. 33. Jg., Lübeck 1982, S. 3-6
- Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte, Schmidt-Römhild, Lübeck, 2. überarbeitete Auflage. Auflage 1989, S. 723-728, ISBN 3-7950-3202-4
- Lutz Wilde: Bomber gegen Lübeck. Eine Dokumentation der Zerstörungen in Lübecks Altstadt beim Luftangriff im März 1942, Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1235-X
Verweise
- Freie Kräfte in Lübeck
- Abgerufen am 10. Mai 2011. Archiviert bei WebCite®.“Migranten” überfallen geschlossene Rechten-Veranstaltung – Lübecker SPD-Sicherheitsfunktionär reagiert mit Forderung nach generellem Gaststättenverbot für Rechte (10.05.11), Altermedia Deutschland, 10. Mai 2011
- Luftangriff auf Lübeck 1942 – Beginn der planmäßigen Ermordung deutscher Zivilisten
Fußnoten
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