Faschismustest
Der Faschismustest wurde 1946 zur Vorbereitung auf die Umerziehung von den US-Amerikanern in ihrer Besatzungszone zur Befragung von Deutschen eingesetzt, um mögliche Kollaborateure für die kommende Bundesrepublik Deutschland zu ermitteln. Der Test stellte ein Instrument dar, welches eine Empfänglichkeit für antidemokratische und autoritäre Staatsführung auf der Persönlichkeitsebene liefern sollte. Der Fragebogen wurde für die sozialpsychologische Studie The Authoritarian Personality (1950) von Theodor W. Adorno✡, Else Frenkel-Brunswik✡, Daniel Levinson✡ und R. Nevitt Sanford an der Berkeley-Universität in Kalifornien entwickelt und später weitergeführt (→ Frankfurter Schule). In seiner endgültigen Form waren es dreißig Fragen, aus deren Beantwortung ein „F-Score“ ermittelt wurde, der die Anfälligkeit der befragten Person für nationales Gedankengut zeigen soll. Zusätzlich gab es Teilbewertungen für neun Persönlichkeitsvariablen, die die F-Skala zu messen versuchte.[1]
Der BRD-Dissident Horst Mahler erwähnte in einem Vortrag, daß basierend auf dem Test weitere Befragungen erfolgten, die zum Ergebnis hatten, daß z.B. Personen, die einem Schokoladenpudding den Vorzug gegenüber einem Vanillepudding geben, anfällig für Faschismus oder Nationalsozialismus seien. Ebenso zogen die USA in Betracht, den im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland agitierenden Schriftsteller Thomas Mann als ersten Bundespräsidenten einzusetzen. Mann bestand allerdings den F-Test nicht und Theodor Heuss wurde erster Bundespräsident.[2]